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KERN, RIEHL (Der philos. Kritizismus, II 1, 224), JERUSALEM (Die
funktion, 1895, S. 22), WINDELBAND, RICKERT, nach welchem der B. nicht ein
Abbild der Wirklichkeit ist, aber für sie gilt (D. Grenzen d. naturwissensch.
Begriffsbildung, S. 67, 247; vgl. Gesetz), H. COHEN, nach welchem das
Urteil den B. vollziehen muß. Der B. ist nie gegeben, sondern eine „Aufgabe";
er ist eine Urteilsart, eine Kategorie (Logik, 1902, S. 267 ff., 499).
CASSIRER (B. als Funktion, als Einheit der Synthesis), W. KINKEL, NATORP
1910) u. a.
Als Funktion, als eine „bestimmte Reaktionstätigkeit, welche eine Tatsache
mit neuen sinnlichen Elementen bereichert", faßt den B. E. MACH auf (Wärme-
1900, S. ff.; Erkenntnis u. Irrtum, S. 112 f.). Als „Bereit-
schaft" zu einer Vorstellungsreproduktion bestimmen den B. R.
F. MAUTHNER (Krit. d. Sprache, 1901 f., I, 410), für den der B. fast bloß
Wort ist.
Als Zusammenfassung von Empfindungen, als ein Symbol für
bestimmt den B. NIETZSCHE. Nach VAIHINGER sind die
abstrakten und allgemeinen Begriffe nur bequeme Denkmittel, Werkzeuge,
„Kunstgriffe des Denkens", zweckmäßige Fiktionen (s. d.) zur
gegebenen wirklich sind nur die einzelnen
Phänomene, die Verhältnisse der Begriffe sind rein logisch, subjektiver Natur.
Die Begriffe sind (wie nach J. ST. MILL) nur Durchgangspunkte für das Ein-
zelne (D. Philosophie des Als 1911, S. 383 ff.); vgl. F. C. S. SCHILLER,
Studies in Humanism, 1907, S. 64 ff., MACH, OSTWALD, AVENARIUS, NIETZSCHE,
MAUTHNER U. a. — Vgl. SIGWART, Logik 1904, I2, 331 f.; B. ERDMANN,
Logik I2, 1907; des generales, 1897; JAMES, Psychol.
1909, S. 239 ff.; Leitfad. d. Logik, 1905, S. 3 f.; DYROFF, in
d. Psychol., 1908; UPHUES, Grundz. d. Erkenntnistheorie, 1901; REHMKE, Philos.
als Grundwissenschaft, 1910 (B. ist das als „Bestimmung eines Urteils betrachtete
Allgemeine", Gegebene . . ., durch das Gegebenes d. h.
bestimmt wird", Das Bewußtsein, 1910); CASSIRER, Substanzbegriff u. Funk-
tionsbegriff, 1910 (Begriffe entstehen nicht durch Abstraktion; der B. ist ein
Gesetz der Verknüpfung und Zuordnung von Gliedern, der lebendige Prozeß
des Denkens selbst); H. TAUSCHINSKI, Der Begriff, 1865; K. GEISSLER, Archiv
f. systemat. Philos. XII; G. f. wissensch. Philos.,
Funktion und Begriff. 1891; AARS, Die Idee, 1912; ENRIQUES, Probleme der
Wissenschaft, 1910, I; E. HEINRICH, zur Lehre vom Begriff, 1910;
A. LEVY, Der B., Arch. f. Philos. Bd. 17, 1911 (Begriffe sind „Worte,
die im quantitativen Verhältnis zueinander geordnet sind"); H. LANZ, Das
Problem der Gegenständlichkeit in der modernen Logik, 1912 (Der B. im
logischen Sinne, als Idee, ist kein Produkt der Abstraktion oder einer bewußten
Tätigkeit; es gibt viele Begriffe, welche noch niemandem zum Bewußtsein ge-
kommen sind); A. Das Wesen des Begriffs u. des 1911;
DRIESCH, Ordnungslehre, 1912. — Vgl. Allgemein, Abstrakt, Idee, Vorstellung,
Wort, Denken, Geschichte, Naturwissenschaft (RICKERT, WUNDT), Kategorien,
Urteil, Erkenntnis, Rationalismus, Notion, Fiktion, Objekt, An-
geboren, Logik (die Literatur).
r zum Begriffe gehörig, durch Begriffe, aus oder in Be-
griffen. Über begriffliche Erkenntnis s. Begriff, Erkenntnis, Erfahrung,
Rationalismus.
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Handwörterbuch der Philosophie
- Titel
- Handwörterbuch der Philosophie
- Autor
- Rudolf Eisler
- Verlag
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Ort
- Berlin
- Datum
- 1913
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 12.7 x 21.4 cm
- Seiten
- 807
- Schlagwörter
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Kategorie
- Geisteswissenschaften