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Handwörterbuch der Philosophie
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Biogen Bionten. Biogen heißt nach manchen (HERTWIG U. a.) die Grundsubstanz, das organische Element des Protoplasmas. Vgl. M. VERWORN, Die Biogenhypo- these, 1903. — Vgl. Organismus. Biogenetisches Grundgesetz ist das (von vielen akzeptierte, von manchen angefochtene) Gesetz, nach welchem die individuelle, embryologische Entwicklung („Ontogenie") eine abgekürzte und modifizierte Rekapitulation der Stammesentwicklung („Phylogenie") ist. Etwas lehren schon ERASMUS DARWIN, OKEN, ferner FRITZ MÜLLER (Für Darwin, 1864). Formuliert wird das b. G. besonders von E. HAECKEL (Generelle Morphologie, 1866; Welträtsel, S. 166 f.). Vielfach wird es auch psy- chologisch verwertet; auch in der Pädagogik wird (von ZILLER U. a.) etwas Analoges angenommen. Vgl. H. SCHMIDT, Das biogenetische Gesetz2, 1909. Biologie: Lehre vom Leben (Xoyog), die Wissenschaft vom Organischen im Allgemeinen, von den Formen, Prozessen, Gesetzen des Lebens oder auch von den Lebensbedingungen.(„Ökologie"). Der Ausdruck „Biologie" stammt von LAMARCK. Die Biologie beschreibt, analysiert, erklärt die Lebenserschei- nungen und betrachtet sie (s. Entwicklung). Sie geht zunächst kausal vor, indem sie nach den Ursachen der Lebenserscheinungen fragt, und sucht diese nach Möglichkeit physikalisch-chemisch, zum Teil auch experimen- tell zu erforschen. Schließlich ergänzt sie den Standpunkt der äußeren Er- fahrung und Erkenntnisweise durch die psychologische Betrachtungsweise und gelangt so zu den psychischen deren objektive Symptome, Erschei- nungen die physischen Lebensäußerungen sind, wobei die B. auch vom Zweck- prinzip (s. d.) Gebrauch Die B. ist also (bzw. Bio- energetik), Biochemie und Biopsychik. Die biologische Methode wird zum Teil auch in der Psychologie (s. d.) und Soziologie (s. d.) verwertet, auch in der Erkenntnistheorie, die manchmal (AVENARIUS, MACH, OSTWALD, JERUSALEM, VAIHINGER U. a.) den Charakter des Biologismus annimmt. Vgl. LAMARCK, Philosophie zoologique, 1809; DARWIN, Die Entstehung der Arten (1859), deutsch in der SPENCER, Principles of Biology, 1908; ROLPH, Biolog. Probleme2, 1884; KASSOWITZ, Allgemeine Biologie, ff.; HAECKEL, Die Welträtsel, 1899; DRIESCH, Philos. des Organischen, 1909; REINKE, Einleit. in d. theoret. Biologie, 1901; 2. A. Biolog. u. Philos., 1908; Darwinismus u. 1905; WUNDT, Vorles. über Menschen- u. Tierseele, 4. A. 1906; HERTWIG, Allgem. 1909; GRASSET, Les limites de la Biologie6, 1909; F. LE DANTEC, Theorie nouvelle de la vie, 1896; de Biologie, 1903; BOURDEAU, Le de la vie, 1901; W. MACKENZIE, Alle fonti vita, 1912; GOLDSCHEID, Höherent- wicklung u. Menschenökonomie, Grundleg. d. Sozialbiologie, E. RADL, d. biolog. Theorien seit dem Ende des 17. Jahrhunderts, 1905; M. BENEDIKT, Biomechanik u. Biogenesis, H. SCHMIDT, Wörterbuch der Biologie; ALBRECHT, Vorfragen der B., 1893; HARTMANN, Philos. Grund- fragen der B., 1912. — Vgl. Leben, Organismus, Psychobiologie, Natur- philosophie, Entwicklung, Bionomie: Lehre von den Gesetzen des Lebens (L. F. WARD). Bionten nennt H. WOLFF die (von Gott geschaffenen) Wirklichkeits-
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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