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Handwörterbuch der Philosophie
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122 — Phaedrus, 265). Daß die Wesen der Dinge bestimmt, lehren PLATON (Theaet. 200 E), und besonders ARISTOTELES xb xl Top. VII, 5); sie besteht aus der Angabe der Gattung und der Artmerkmale (6 kx yevovg xal Top. I 8, 103 a 15). Nominal- und Realdefinitionen werden hier schon unterschieden (6 xl xl Anal. post. II 7). Nach ist die D. die Angabe der Eigenschaften eines Dinges (vgl. Top. 5, 26). Die Skeptiker halten die D. für unnütz (SEXTUS Phyrrhon. hypotyp. II, 205 ff.). Die Scholastiker erklären, die D. gebe das Wesen der Dinge an („definitio indicat rei quidditatem et essentiam", THOMAS, Sum. theol. IL II, 4, 1 c). Dies meint auch SPINOZA (Eth. I, prop. Daß die D. die Bedeutung eines Wortes festlegt, betonen LOCKE (Essay understand. III, K. 4, § 6), U. a. Hingegen unterscheiden LEIBNIZ, CHR. WOLFF U. a. Nominal- und Realdefinitionen, welche letzteren die Möglichkeit des Definierten zeigen. Die „Worterklärungen" bestehen in der „Erzählung einiger Eigen- schaften, dadurch eine Sache von allen anderen ihresgleichen unterschieden wird"; die „Sacherklärungen" zeigen „die Art und Weise, wie etwas möglich ist" (CHR. WOLFF, Gedanken von d. Kräften d. menschl. 1738, S. ff.; Philos. rational., 1728, § 152, 191). Nach KANT heißt definieren „den ursprünglichen Begriff eines Dinges innerhalb seiner Grenzen ursprünglich darstellen". Realdefinition ist jene, welche nicht bloß einen Be- griff, sondern zugleich die objektive Realität desselben deutlich macht (Krit. d. rein. Vern., S. 225, 558). Unter den neueren Logikern wird vielfach jede D. als eine Art Nominal- definition aufgefaßt. So ist die D. nach SIGWART „ein Urteil, in welchem die Bedeutung eines einen Begriff bezeichnenden Wortes angegeben wird" (Logik I2, 370 ff.). Ähnlich lehren J. ST. MILL (System d. Logik I), HEYMANS, STÖHR, MAUTHNER, MARTY, HÖFLER, LIPPS U. a.; vgl. KREIBIG, Die intellektuellen Funktionen, 1909, S. 31. Nach WUNDT besteht die D. da- rin, „daß ein Wort, dessen begrifflicher Sinn noch nicht festgestellt ist, durch Worte bestimmt wird, deren begriffliche Bedeutung als bekannt vorausgesetzt werden darf". Bei der Nominaldef. sieht man von dem wissenschaftlichen Zu- sammenhang ab, in welchen der Begriff gebracht werden soll (Logik 1907, 40 ff.). . Von RUSSELL U. a. wird die D. als eine logische Gleichung zwischen einem und einem zusammengesetzten Ausdruck aufgefaßt, als eine Gleichung, die an sich weder wahr noch falsch ist (CONTURAT, Prinzipien d. Mathematik, 1908, S. 38 ff.). Nach manchen Forschern sind die Axiome (s. d.) nichts als Definitionen. Vgl. UEBERWEG, System d. 1882; E. MACH, Populärwiss. Vorles., 1896, S. 267; Der Begriff d. Definition, 1880; W. L. DAVIDSON, The Logic Definition, 1885; STÖHR, Logik, 1911; ENRIQUES, Probleme der Wissenschaft I, 1910; F. C. S. SCHILLER, Formal Logic, 1912; DRIESCH, Ord- nungslehre, 1912. — Vgl. Beschreibung, Erörterung, Mathematik, Physik. s. Theosis. Deismus (von deus, Gott) ist die der „natürlichen" oder „Vernunft- religion" eigene Annahme eines Gottes, der die erschaffen hat oder ihr Urgrund ist, aber nicht in den Lauf der Naturbegebenheiten eingreift, keinerlei
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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