Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Handwörterbuch der Philosophie
Seite - 327 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 327 - in Handwörterbuch der Philosophie

Bild der Seite - 327 -

Bild der Seite - 327 - in Handwörterbuch der Philosophie

Text der Seite - 327 -

Kategorie. für die Gegenstände eines „Bewußtseins überhaupt" (s. d. h. Gegenstände, wie sie als allgemeingültige, vom individuellen Erleben unabhängige Realitäten gedacht werden müssen. Die Besonderheit, in der die Kategorien auftreten, liegt einer Entwicklung, von den primitivsten bis hinauf zu den differenzierten, exaktwissenschaftlichen Formen etwa des Substanz- und aber die Grundformen der Auffassung des Gegebenen, die obersten Gesichtspunkte derselben, wie Einheit, Vielheit, Qualität, Quantität, Dingheit, Wirksamkeit usw., bleiben hierbei konstant, da die selbsteigene Gesetzlichkeit des denkenden Erkennens sie und notwendig mit sich bringt und da der Erkennt- niszweck sie unweigerlich bedingt, so daß sie von (theoretisch-) teleologischer Notwendigkeit sind. Die Anwendung der Kategorien im einzelnen freilich ist stets durch den Erfahrungsinhalt mit bedingt, so wie auch die Kategorien als Begriffe erst an und mit der Erfahrung selbst auftreten, also nicht etwa ihr zeitlich vorangehen. Stammen sie auch nicht aus der Erfahrung, ist ihre Gültigkeit auch nicht bloß aus der Erfahrung darlegbar, so bleiben sie doch stets mögliche Erfahrung bezogen, an welcher sie sich auch bewähren, indem sie nicht nur als Erkenntnisbedingungen jeden Versuch, sie zu negieren, ad absur- dum führen, sondern auch ausnahmslos als unentbehrliche und zweckmäßige Mittel zur Herstellung allgemeingültiger, objektiv-einheitlicher sich geltend machen. Ohne z. ß. die Veränderungen auf kon- Einheiten zurückzuführen, oder ohne Vorgänge als voneinander abhängig aufzufassen, können wir weder objektive Erfahrung noch allgemeingültige Er- fahrungsobjekte, zum mindestens aber keine einheitlichen, begreiflichen Er- fahrungszusammenhänge erfassen. Die Kategorien en das material, sie bringen die Anschauung und Anschauungsform (s. d.) in Be- ziehungen, welche zwar nicht rein logisch sind, aber das Logische enthalten, sie sind ein angewandt Logisches in verschiedenen Sie sind aber noch mehr. Indem wir das Erfahrungsmaterial kategorial ver- arbeiten, das Gegebene als Substanz, Kraft, Tätigkeit usw. auffassen, beurteilen, setzen wir es (implicite) eigenen, sich als tätige Einheit unmittelbar setzenden Ich (s. d.) gleich. Die exakte Wissenschaft beseitigt allen hierbei entstandenen Anthropomorphismus, aber die Metaphysik kann nicht umhin, die Auffassung der Dinge als unserem Ich analoge tätige Einheiten in besonnener, modifizierter Weise zu restituieren. Dann ergibt sich, daß die Kate- gorien zunächst nur Formen der Dinge als Erscheinungen (s. d.), als Gegen- stände möglicher Erfahrung sind, daß sie aber weiter auf ein Verhalten und auf Relationen im „An sich" der Dinge hinweisen, welches den Grund dazu daß wir etwas als Substanz, als Ursache usw. mitErfolg setzen können. Die Kategorien sind also apriorische Formen von Erfahrungsinhalten, objektiven Erscheinungen, und sie haben ein in der Erfahrung (bzw. Anschauung) sowie im „An oder doch „Für der Dinge (vgl. Transzendent, Idealismus). Kategorien als oberste Begriffe, welche auf das Gegebene angewandt werden, kennt bereits PLATON als solche ndvxcov, Theaetet. Sophistes 254 Seiendes Identisches heit (exegov), Veränderung (xlvrjoig), Beharrung Sophistes 254 Der eigentliche Begründer der Kategorienlehre ist aber ARISTOTELES, der dabei Ton grammatikalischen Gesichtspunkten sich leiten läßt (vgl. TRENDELENBURG, Geschichte der Kategorienlehre, 1846 ff., S. 209). Die Kategorien
zurück zum  Buch Handwörterbuch der Philosophie"
Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Handwörterbuch der Philosophie