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Handwörterbuch der Philosophie
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598 haupt setze", ist das erste Ordnungszeichen. Das ist eine besondere Art des Seins. „Dasein" bezieht sich auf einen aus der Erlebtheit bewußt herausgehobenen Ausschnitt, der als gesetzter Ausschnitt erfaßt wird. — Nach COHEN ist alles Sein vom Denken gesetzt (s. Idealismus). „Das Sein ist Sein des Denkens", das Denken „erzeugt" das Sein, dieses hat im Denken seinen „Ursprung". „Nur das Denken kann erzeugen, was als Sein gelten darf" (Logik, 1902, S. 14 ff., 67 ff.) Als denkend gesetzte Bestimmtheit, Geltung be- trachten das S. NATORP (Die log. Grundlagen der exakten Wissenschaften, 1910), CASSIRER, N. HARTMANN, LASK U. a. Vom zeitlosen Sein (Gelten) des Idealen unterscheiden die raumzeitliche Existenz LOTZE, HUSSERL (Logik II, 101, 123; vgl. Bedeutung, Wahrheit) u. a. Nach RICKERT hat das „Sein" nur als Urteilsprädikat einen Sinn; es ist die „Form des Existential- ist nicht etwas, worüber geurteüt wird, sondern etwas, was ausgesagt wird, Geltung. Dem Sein geht das Sollen (s. d.) voraus (vgl. PLATON, LOTZE U. a; Der Gegenstand der 1904, S. 119 ff.). Nach LACHELIER sind Denken und Sein Korrelate; die Idee des Seins erzeugt sich selbst (Psychol. u. Metaphys., 1908, S. 118 ff.). Nach A. v. LECLAIR ist Denken „Denken eines Seins", Sein ein gedachtes Sein, das aber in verschiedenen graden besteht (Beiträge zu einer monist. Erkenntnistheorie, 1882). Sein ist nur der höchste Gattungsbegriff alles dessen, was Bewußtseinsdatum ist oder sein kann (vgl. Der Realismus der modernen Naturwissenschaft, 1879). Diese rein idealistische Auffassung vom Sein als bloßes Vorgestellt- oder Gedachtsem, als bloßes Bewußtsein, in einem Bewußtsein Enthaltensem ver- treten COLLIER (Clavis universalis, 1713, S. 5 f.), BERKELEY, nach welchem „esse" gleich „percipi" ist (vgl. Idealismus; Principles, II f.), FICHTE (S. oben), J. ST. MILL (S. = permanente Wahrnehmungsmöglichkeit, s. Objekt), SPENCER (S. = Fortdauer im Bewußtsein, Psychol. § 59; S. ist aber doch Realist), HODGSON u. a., SCHUPPE, nach welchem alles dem Bewußtsein immanent (s. d.) ist, wobei aber zum Sein auch die absolute Gesetzlichkeit möglicher Wahr- nehmungen gehört (Gr. der Erkenntnislehre u. Logik, 1894, S. 22 Erkenntnis- theoret. Logik, 1878, § 23 f.), M. KAUFFMANN, V. SCHUBERT-SOLDERN, H. COR- NELIUS (Einleit. in die Philos., 1903, S. 263 ff.; Versuch einer Theorie der Exi- stentialurteile, 1894; Existieren dauerndes Stehen in gesetzmäßigen Zu- sammenhängen). — Auf konstante Relationen der Erlebnisse (bzw. „Elemente", s. d.) beziehen das S. MACH, AVENARIUS (vgl. Kritik der reinen Erfahr. II, ff.: „Existential"), PETZOLDT (Das 1912) u. a. — Nach J. BERGMANN ist Sein zuhöchst „sich selbst perzipierendes Bewußtsein" (Meta- phys., 1886, S. 460 f.). Das S. eines von unserem Ich verschiedenen Dinges besteht in seinem „Zusammensein mit anderen Dingen in der oder, kürzer, in seinem Enthaltensein in der Archiv f. Phüos. II, 1896; u. Erkennen, 1880, S. System des objektiven Idealismus, 1903, S. 117 ff.). Die absolute Realität der Bewußtseinsinhalte lehrt PETRONIEVICS der Metaphys. I 1, 1904, S. 6 ff., 71 ff.). Als apriorischen, ursprünglichen, universalsten Begriff, als oberste bestimmen das S. HERMES, BIUNDE (Empir. Psychol. I 2, 1831, 11 ff.), ROS- MINI (Logik, 1854, § ff.; Nuovo saggio II, 1851, 15 ff.), GIOBERTI duz. I, 1839/40, 4 ff.; vgl. Ontologismus), (Dell' idea essere, 1888), C. H. WEISSE (Grdz. d. Metaphys., 1835, S. 108), A. DORNER (Enzyklop. d. Philos., 1910) u. a.
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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