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Handwörterbuch der Philosophie
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— Somnambulismus. überhaupt lehrt SIMMEL. Das S. ist eine Forderung, die mit der Sache an sich gegeben ist, eine „ursprüngliche Kategorie", auch der Inhalt des Sollens sozial-historisch bedingt ist („Wille der Gattung"). Das ideale Sollen ist unbe- weist eine „innere Logik ideeller Ansprüche" auf (Einleit. in die Moral- wissenschaft, 1892-93, I, S. 10 ff.; Vorles. über Kant2, 1905; Hauptprobleme der Philos., 1910). Die unmittelbare Gewißheit des Sollens lehren ferner B. BAUCH, WINDELBAND, RICKERT, nach welchem das „transzendente Sollen" Gegenstand der Erkenntnis ist (s. Transzendent), COHEN, nach dem das S. Sein des Willens, das „gesetzmäßige Wollen" ist 1907, 26, 168), NATORP, nach welchen die „Richtung auf etwas Seinsollendes" (auf „Einheit unbedingt") ursprünglich zum Bewußtsein gehört (Sozialpäd.2, 1904, S. 57 ff.), (Wirtschaft u. Recht3, 1906, S. 368), u. a. Ähnlich wie Simmel lehrt H. KELSEN, nach welchem die Frage nach dem Warum eines konkreten Sollens logisch immer wieder nur zu einem Sollen führen kann (Grenzen juristischer und soziologischer Methode, 1911. S. 5 ff.; Staats- rechtslehre, 1911). — Als ein objektiv, durch den objektiven Wert der möglichen Zwecke menschlichen Wollens bedingtes Wollen bestimmt das LIPPS (Die ethischen Grundfragen, 1905, S. 126); das kategorische Sollen ist die des Ich, zuhöchst des idealen Ich (vgl. Leit- faden der Psychol.2, S. f.). Auf den Willen bezieht das S. auch SCHUPPE -{Grdz. d. Ethik, 1882, S. 46 ff.), ferner DRIESCH (Ordnungslehre, 1912), RUNZE (Metaphys., 1905, S. 397), GOLDSCHEID (Zur Ethik des Gesamtwillens I, 1903, 87 ff.), welcher betont: „Wo immer der menschliche Geist die Fähigkeit besitzt, Auslösungsfaktor wirksam zu sein, da ist es .. . weitaus exakter, aus dem, was geschehen soll, auf das zu schließen, was geschehen wird, statt dies um- gekehrt aus dem, was geschehen ist, entnehmen zu wollen" (Gegen den Histo- rismus und praktischen vgl. Annalen der Naturphilos. VI, f.; Entwicklungswerttheorie, 1908, S. 103 ff., ff.; Höherentwicklung u. Menschenökonomie — Gegen die Ansicht, daß die (reine) Wissenschaft auch mit dem Sollen (normativ) zu tun hat (STAMMLER, SCHMOLLER U. a.), sind HEGEL (Enzyklop. § 6), K. MARX, M. WEBER, TÖNNIES, KANTOROWICZ, F. ADLER (Kausalit. u. Teleologie, 1904) u. a. — SCHLEIERMACHER, Philos. WW. II; EHRENFELS, Werttheorie, 1893 f., I, f.; F. BON, Über Sollen u. das Gute, 1898, S. 129; BECK, Wollen und Sollen der Mensch- heit, S. 1 ff.; A. KITZ, Sein u. Sollen, Philos. Einleit. in das Sitten- und Rechtsgesetz, 1864; J. KAFTAN, S. U. Sein, 1872. — Vgl. Pflicht, Recht, Soziologie, Norm, Wert, Wahrheit, Richtig. Stoiker): Sprachfehler, sprachliche Zwei- (ocopia, Körper): Körperlehre, ein Teil der Anthro- pologie. (PUYSEGUR): Nachtwandeln hulismus) ist ein seelischer „Dämmerzustand", eine Art Schlaf mit Erhaltung sinnlicher Funktionen und instinktiv-sicherer Bewegungsfähigkeit, manchmal auch mit Fortsetzung gewohnter Verrichtungen. Ein „Hellsehen" voyance) im Sinne der Fähigkeit zur Prophetie oder zu besonderen Einsichten in das eigene Ich ist zwar öfter angenommen, aber nicht konstatiert worden,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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