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626 Sozial — Soziologie.
heit. VgL MEINONG (S. Objektiv); DRIESCH, Ordnungslehre, S. 51
(das „So-hier-jetzt" Bestimmtheit).
Sozial (von socius, Genosse): auf die bezüglich, zu ihr ge-
hörig, durch oder für sie. Über „Soziabilität" vgl. FOUILLEE, La science
sociale, 1883, GUYAU U. a. VgL Soziologie, Ich, Technik, Gesamtgeist.
Sozialethik (soziale Ethik) ist die Ethik des Gemeinschaftslebens, der
Inbegriff ethischer Normen für das gesellschaftlich-staatliche Leben und das
Verhalten gegen die Menschen vom sozialen Gesichtspunkte; ferner die
welche die Sittlichkeit nach deren sozialen Bedingtheit und sozialen Bedeutung
betrachtet. VgL A. VON OETTINGEN, Moralstatistik, 1874; 3. A.
R. GOLDSCHEID, Zur Ethik des Gesamtwillens I, 1903; G. TRAUB, Ethik
Grundzüge einer Sozialethik, NATORP, Sozialpädagogik
1909; HÖFFDING, Ethik, 1901, S. 257 ff.; Revue de morale sociale, red. par
L. Bridel, ff.; v. D. GOLTZ, Grundlagen der christlichen S., 1908;
THIEME, Die S. J. ST. MILLS, 1910; E. BECHER, Der Darwinismus und die
soziale Ethik, 1909. Vgl. Sittlichkeit, Soziologie.
s. Soziologie.
ist teils die Psychologie des sozialen Lebens, die
Aufzeigung der psychischen Faktoren des Zusammenlebens und der verschie-
denen sozialen Prozesse, also der Vorstellungen, Ideen, Gefühle,
Tendenzen, Triebe, Motive, Willensrichtungen, welche den sozialen Phänomenen
als Triebkräfte zugrundeliegen; teils ist sie (im engeren Sinne) die Psychologie
aller Phänomene, welche durch das Gemeinschaftsleben, durch die
der Individuen zu Gruppen, durch die Wechselwirkung der Individualgeister
bedingt sind (s. Völkerpsychologie). Vgl. über soziale Gefühle usw.: DARWIN,.
Abstammung des Menschen; RIBOT, Psychol. des sentiments7, 1908, S. 276 ff.;
ESPINAS, Les 1878 u. a. (s. Soziologie). Vgl. F. EULEN-
BURG, Über die Möglichkeit einer S., 1900; E. A. Ross, Social
1908; W. An to Social Psychology, 1908;
sociale, 1902; HOLZAPFEL, Panideal, 1901; Sammlung sozialpsychoL
Monographien, hrsg. von M. BUBER. Vgl. Masse, Kultur (VIERKANDT).
Soziologie („sociologie": COMTE ; Sozialphilosophie, „social philosophy"
HOBBES U. im engeren Sinne, im Unterschiede von der öfter als S. be-
zeichneten Gesamtheit der Sozialwissenschaften, ist die allgemeine Gesellschafts-
wissenschaft, die Wissenschaft vom sozialen Leben als solchen, vom
Wesen des Sozialen, von den Formen, Gebilden, Faktoren,
Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen, Prinzipien und Zielen des
Seins und Geschehens. Der spezifisch soziologische Gesichtspunkt ist die Be-
trachtung aller innerhalb der sozialen Gemeinschaft vorkommenden
im Hinblick auf ihren sozialen Charakter, d. h. einerseits auf ihre
durch das Zusammenleben, das Zusammen- und wirken der in
vereinigten Individuen, anderseits auf ihre eigenen Wechselwirkungen und das-
Bedingtsein des sozialen Ganzen durch sie selbst. Die S. ist eine
wissenschaft, die aber auch die Naturseite, Naturbedingtheit, der sozialen
Phänomene berücksichtigen und zu ihren Hilfswissenschaften die
zählt; andere Hilfswissenschaften sind die
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Buch Handwörterbuch der Philosophie"
Handwörterbuch der Philosophie
- Titel
- Handwörterbuch der Philosophie
- Autor
- Rudolf Eisler
- Verlag
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Ort
- Berlin
- Datum
- 1913
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 12.7 x 21.4 cm
- Seiten
- 807
- Schlagwörter
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Kategorie
- Geisteswissenschaften