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Handwörterbuch der Philosophie
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— Spiritualismus. 637 Spinozismus ist die Philosophie SPINOZAS, die eine Art des Monismus d.), der Identitätsphilosophie (s. d.), des Pantheismus (s. Gott) ist und den Parallelismus (s. d.) der „Modi" (s. d.) der „Attribute" (s. d.) der göttlichen „Substanz" (s. d.), die Beherrschung der Affekte (s. d.) durch andere und durch die Erkenntnis der Dinge aus dem zeitlosen Wesen Gottes, die intellek- tuelle Liebe (s. d.) zu Gott lehrt (Ethica; De intellectus emendatione; Epistolae; Tractatus Tractatus politicus; De Deo, eiusque felicitate, u. a. Werke, 1895, van Vloten und in der „Philos. Bibl."; vgl. F. ER- HARDT, Die Philos. des S. im Lichte der Kritik, 1908; A. WENZEL, Die Welt- anschauung S.'s, I, 1907). — Von S. beeinflußt sind SIMON DE VRIES, CUF- FELDER, STOSCH U. a., zum Teil auch LESSING, HERDER, GOETHE, SCHLEIER- MACHER (vgl. Philos. WW. IV 1, 1839), SCHELLING, HEGEL U. a. spinozismus"), FICHTE (anfangs), SCHOPENHAUER, FECHNER, WUNDT, HAECKEL, STEUDEL, K. DIETERICH, H. BENDER, C. BRUNNER U. a. Lange Zeit galt S. als verruchter „Atheist" und „Spinozismus" war gleichbedeutend mit Atheismus, bis ihn Lessing, Herder, Goethe, Jacobi, Schleiermacher zu Ehren brachten (vgl. Jacobis hrsg. 1912; Streit mit Men- delssohn über Lessings Spinozismus). Vgl. KRAKAUER, Zur Geschichte des S. in Deutschland, 1881; GRUNWALD, Spinoza in Deutschland, 1897; FREU- DENTHAL, S., sein Leben und seine Lehre, 1904 f.; MEINSMA, S. und sein Kreis, 1909; M. E. GANS, S., C. BRUNNER, Die Lehre von den Geistigen und vom Volke, 1908. Spiritismus (von spiritus, Geist) ist die Lehre von den Geistern (be- sonders Verstorbener), mit welchen der Mensch unter besonderen Bedingungen in Verkehr treten kann, indem sie sich ihm durch Klopfen und allerlei Proze- duren manifestieren oder durch „Medien" (sensible Personen) kundgeben (durch Klopflaute, Musik, Niederschrift u. a.), wobei sie sich zuweilen „materialisieren" und durch geschlossene Räume dringen sollen. Der S. beruht, soweit nicht Betrug statthat (Entlarvung von Medien), auf Selbstäuschung, Auto- und Fremd- suggestion, Illusionen u. dgl. sowie auf unterbewußten Bewegungen und psychischen Handlungen der Medien im Zustande der „Trance" (vgl. DES- SOIR, Das Doppel-Ich2, 1896, S. 60; WUNDT, Essays, 2. A. 1906). Der um die Mitte des 19. Jahrhunderts von Amerika nach Europa verbreitete S. tritt schon früh als Geisterglaube auf und zählt noch viele Anhänger; von Gelehrten traten ihm bei ULRICI, ZÖLLNER (Wissensch. AbhandL, 1877 f.), B. HELLENBACH, M. PERTY, CROOKES, RICHET, LOMBROSO, DU PREL (Der S., 1893), AKSAKOW (Animismus und S., 1890) u. a. Vertreter des S. sind ferner J. KERNER, DAVIS, ALLAN KARDEC U. a. (vgl. Okkultismus). Zur Kritik des S. vgl. WUNDT, Essays, 1906; E. v. HARTMANN, Der S.2, 1898; KIRCHNER, Der S., 1883; F. Die Grundgedanken des S., 1883; GUTBERLET, Der S., 1882; W. SCHNEIDER, Der neuere Geisterglaube, 1882; 2. A. 1913. Vgl. KIESEWETTER, Geschichte des 1891 f.; DU VESME, Geschichte des S., 1898 f. Spiritualismus (von spiritus, Geist) ist die metaphysische Theorie, nach welcher das absolut Wirkliche, das „An sich" der Dinge Geist, geistiger (vgl. Idealismus) oder aus seelenartigen Wesen, Kräften (s. Monaden) besteht. Das Materielle ist hiernach nur ein Produkt oder eine Erscheinungsweise (Ob- jektivation) des Geistigen oder aber man betrachtet die Wirklichkeit als bloß aus seelischen, immateriellen Substanzen bestehend, deren (allgemeine, objektive,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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