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Handwörterbuch der Philosophie
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Stoff — Strafe. 647 Das 1907, § 24; LOTZE, Medizin. Psychol., 1852, S. 514 ff.; REHMKE, Zur Lehre vom Gemüt2, 1911, S. 71 ff.; JODL, Lehrb. d. Psychol. II8, 1909, 420 ff.; WUNDT, Grdz. d. physiol. 1903, 210 ff. (S. ist ein Affekt, welcher relativ schwache Gefühle enthält); B. CHRISTIANSEN, Philos. der Kunst, 1909. VgL Einfühlung. Stoff s. Materie, Form, Inhalt. Stoizismus bedeutet, 1. allgemein, eine Geisteshaltung im Sinne der Stoischen Lehre, ein allem Weichlichen abholdes, im Erdulden starkes, alle Triebe energisch beherrschendes, der Sittlichkeit, Tugend alles unterordnen- des Verhalten; 2. die Philosophie der der Stoa (nach der Stoa poi- in welcher die Schule begründet wurde). Die Stoiker vertreten (von Heraklit, den Kynikern u. a. beeinflußt) eine praktisch-sittliche Weltanschauung, den Empirismus (s. d.), Materialismus (s. d.), Pantheismus (s. Gott), die Lehre vom Logos (s. d.) und der Vorsehung (s. von der alles durchwaltenden vernünftigen (s. Pneuma), den strengen Determinismus des Natur- geschehens verbunden mit der Lehre von der sittlichen Willensfreiheit, die Idee des natur- und vernunftgemäßen Lebens (vgl. Sittlichkeit), den Kosmopolitismus, die Humanitätsidee, u. a. Auch für die und Logik (s. Urteil) sind die Stoiker von Bedeutung (vgl. Synkatathesis). Die jüngere Stoa ist konzi- lianter als die ältere. Zur Stoa gehören deren Begründer ZENON VON KITION, KLEANTHES, CHRYSIPPOS, DIOGENES DER ANTIPATER VON TARSOS, BOETHIUS, PANAITIOS U. a.; von ihr beeinflußt sind CICERO, POSIDO- L. SENECA, EPIKTET, MARC AUREL u. a. Eine Erneue- rung des S. versuchte JUSTUS LIPSIUS (Manuductio ad Stoicam philosophiam, 1604). — Stoische Anschauungen finden sich bei verschiedenen Kirchenvätern und Scholastikern, bei MELANCHTHON, ERASMUS, TELE- HERBERT VON CHERBURY, G. BRUNO, SPINOZA, KANT, NIETZSCHE u. a. — VgL J. v. ARNIM, Stoicorum veterum 1902 f.; WEY- GOLDT, Die Philosophie der Stoa, 1883; L. STEIN, Die Psychologie der Stoa, f. (2 Bde.); DYROFF, Die Ethik der alten 1896; SCHMEKEL, Die Philos. der mittleren Stoa, 1892; P. BARTH, Die Stoa2, 1908; WETZSTEIN, Die Wandlung der stoischen Lehre unter ihren späteren Vertretern, 1892/94. Vgl. Rigorismus, Recht, Pflicht, Ekpyrosis, Apokatastasis, Adiaphora. Strafe ist die Vergeltung einer Schuld, eines Vergehens oder Verbrechens (s. d.) zum Zwecke der Aufrechterhaltung einer Ordnung (besonders Rechtsord- nung). Die staatliche S. ist ursprünglich eine Ablösung der Privatrache, ein Ersatz für dieselbe, eine Vereinheitlichung der vergeltenden, abwehrenden, schützenden Reaktion gegen Verletzung der sozialen Ordnung. Ein soziales Postulat ist es, die Strafen möglichst zweckmäßig zu gestalten, ihnen möglichst gute Neben- effekte (Besserung des Verbrechers, nicht bloß Unschädlichmachung und Ab- schreckung und andere Resultate) zu geben. Die Humanisierung S. gehört zur Kulturentwicklung. sind: die Abschreckungstheorie (SENECA, „ne peccetur", De ira I, 16; HOBBES, PUFENDORF U. a.), theorie (BENTHAM, MILL, LOMBROSO, F. U. a.), Besserungstheorie, Vergeltungstheorie (KANT, FICHTE, HEGEL, nach welchem die S. die Negation der Negation der Rechtsordnung durch den Verbrecher und „Recht des Verbrechers" ist, da sie diesen als Mitglied der
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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