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Handwörterbuch der Philosophie
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Teleologischer Gottesbeweis Temperament. «des Geschehens und der Ordnung desselben mittelst der Zweckidee, aus zweck- oder zielstrebiger Tätigkeit. Die T. tritt in verschiedenen Formen 1. Transzendente T., nach welcher die Zweckmäßigkeit auf von außen (durch Gott, die Natur) gesetzten Zwecken, Zielen beruht; 2. nach welcher sie aus in den Dingen selbst liegenden Faktoren (immanenten Zweck- ursachen, Zielstrebigkeit, Bedürfnissen, Trieben, Willensakten) entspringt („Auto- Teleologie", „subjektive" T.: PAULY). Eine Abart der transzendenten, äußer- lichen T. ist die anthropozentrische T., welche den Menschen als Zweck der »Schöpfung auffaßt und alles Geschehen auf ihn bezieht. Den Gegensatz zur T. bildet der Mechanismus (s. d.), doch lassen sich auch beide vereinigen, etwa einer „Teleomechanik" (L. W. STERN, Person u. Sache, I, 1906, 25). Von -der Physikotheologie (s. d.) ist die Ethikotheologie (s. d.) zu unterscheiden (vgl. Krit. der § 85). Vgl. J. EHRLICH, Lehre von der Bestimmung Menschen als ration. Teleologie, 1842/45. Vgl. Zweck, Dysteleologie, Kritizismus, Norm, Denkgesetz, Logik, Pragmatismus, Entwicklung, Leben, Urteilskraft, Theodizee, Übel, Wert. Gottesbeweis ist Schluß von der Zweckmäßigkeit und Ordnung der auf Gott als den und Ordner der Dieses Argument findet sich bei SOKRATES (Xenophon, I, 4; IV, 3), PLATON, ARISTOTELES, den (De natura deorum, II, 5, 13 f.), PHILON, TERTULLIANUS, AUGUSTI- (De civit. Dei VIII, 6), in der Scholastik, bei LEIBNIZ, CHR. WOLFF, W. DERHAM, HERBART (Metaphys. I, § 39), DROBISCH (Religionsphilos., 1840, ff.) u. a. Nach KANT ist das physikotheologische Argument zwar kein wahrer Beweis, aber wir doch die Dinge denken, als ob sie das Produkt eines göttlichen Verstandes wären (Krit. d. rein. Vern., S. Krit. d. Urteilskraft, § 35, 75; vgl. Ethikotheologie). Teleomechanik: Ableitung des Mechanischen aus dem Teleologischen <L. W. STERN, Person u. Sache, I, 1906, 25; vgl. S. 345 ff.). Scheu vor der Teleologie, vor Zweckursachen. Teleosis: oganische Vervollkommnung (HAECKEL). Telepathie Fernfühlen) heißt die (vorgebliche) Wahr- nehmung ganz entfernter Dinge oder die Erkenntnis fremder Gedanken und Vorstellungen in unmittelbarer Weise, durch eine Art „Übertragung" auf den Erkennenden, die nach Neueren auf einer Art radioaktiver „Emanation" beruht (N. Die Emanation der psychophysischen Energie, 1908). An eine T. glauben AGRIPPA, PARACELSUS, SWEDENBORG, RICHET, J. MAXWELL (Annee psychol., 13, 1907) u. a. VgL hingegen E. PARISH (Zur Kritik des telepa- thischen Beweismaterials, 1897); A. LEHMANN (Aberglaube u. Zauberei, 1898; die T. beruht auf einem Flüstern) u. a. Vgl. Suggestion. Temperament (temperamentum, Mischung) ist die individuell verschiedene Disposition (s. d.) zur Entstehung von Gemütsbewegungen (Ge- fühlen, Affekten) und damit verbundenen Willensregungen und abläufen, eine besondere Art der Gemüts- und Willenserregbarkeit. Jeder Mensch hat sein eigenes T. bzw. eine besondere Mischung verschiedener Tem- peramente. Als typische Temperamente gelten meist das cholerische,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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