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Handwörterbuch der Philosophie
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Transzendent. 685 (s. d.). Das absolut Transzendente, das „Ding an sich" ist nur ein „Grenz- begriff" (s. Noumenon). Die Anschauungsformen (s. d.) und die Kategorien (s. d.) gelten nur für Gegenstände möglicher Erfahrung, nicht für das Un- Der Gebrauch der Grundsätze der Erkenntnis ist ein „immanenter" und nur als solcher, d. h. „in den Schranken möglicher Erfahrung", berechtigt. Überschreiten Grundsätze diese Schranken, dann werden sie „transzendent" d. rein. Vernunft, S. 262). Das geschieht, indem sie auf die „Vollstän- digkeit, d. i. die kollektive Einheit der ganzen möglichen Erfahrung", d. h. „über jede gegebene Erfahrung" hinausgehen, die nie gegeben, stets nur auf- gegeben, d. h. nur in einem unendlichen Prozeß anzustreben, nie erreicht ist. Während sich die Grundsätze des reinen Verstandes durch Erfahrung be- stätigen lassen, ist dies bei den transzendenten Vernunfterkenntnissen nicht möglich (Prolegomena, § 40 f.; vgl. Idee, Dialektik, Antinomie, Paralogismen, Metaphysik). — Nach WUNDT ist die Vernunft (s. d.) die Quelle der Trans- zendenz, indem sie uns für gewisse Anfangs- und Endpunkte der Erfahrungs- die zugehörigen Glieder außerhalb der wirklichen Erfahrung suchen läßt (vgl. Idee). Das „Real-Transzendente" beruht bloß auf der Unendlichkeit des Fortschritts im Denken, das „Imaginär-Transzendente" auch auf der Er- qualitativ von den Erfahrungs- und Verstandesbegriffen verschiedener Begriffe (System d. Philos. I3, 1907; vgl. Idee). Die Möglichkeit und Notwendigkeit, ein Bewußtseinstranszendentes gelten zu lassen, anzunehmen oder behufs Begreiflichkeit der Erfahrung und der objektiven konkreten Bestimmtheiten und Gesetzlichkeiten der Phänomene zu postulieren, betonen E. v. HARTMANN, ERHARDT, BUSSE, LADD, VOLKELT (s. Transsubjektiv), BAUMANN, B. ERDMANN (Inhalt u. Geltung des Kausal- gesetzes, 1905), E. WENTSCHER und Realismus, 1903, f.), RIEHL, KÜLPE (Einleit. in die Philos.4, 1907, S. 159, 164 ff.), A. MESSER (Einführung in die Erkenntnistheorie, 1909, S. 65 ff.), E. DÜRR (Grundzüge der realistischen Weltanschauung, 1907; Die Aufmerksamkeit, 1907, S. 95 ff.), W. FREYTAG (Der Realismus und das Problem der Trans- 1902, S. 23 f.), F. BON, STUMPF, BECHER, HUSSERL, MEINONG (Über Annahmen, S. 93 ff.), HÖFLER, KREIBIG (Die intellektuellen Funk- tionen, 1909), G. THIELE, (Enzyklop. d. Philos., 1910), V. KRAFT (Erkenntnisbegriff und Weltbegriff, 1912, s. Objekt), H. (Was will der kritische Realismus2, 1894), UPHUES, nach welchem das Bewußtsein der Transzendenz im Urteil und in den mit diesem verbundenen Wissen um Gegenstände jenseits des Bewußtseins, im „Meinen von etwas" (Viertel- f. wissensch. Philos. 21. Bd.; vgl. Psychol. des Erkennens, 1893; Grdz. d. Erkenntnistheorie, 1901; Vom Bewußtsein, 1904; Erkenntniskrit. Logik, 1909), TH. LIPPS, nach welchem das Transzendente in Forderungen des Welt- Ich gegeben ist (Leitfaden der Psychol., 3. A. 1909, Naturwissenschaft u. Weltanschauung, 1906), KOCH U. a. Nach RICKERT ist der Gegenstand der Erkenntnis ein „transzendentes Sollen", eine Norm, nach welcher sich das Erkennen zu richten hat (Der Gegenstand der Erkenntnis2, 1904, S. 122 ff.). Auf das Ideal nie abzuschließender Totalitätserkenntnis beziehen die Trans- zendenz COHEN, NATORP, CASSIRER, H. LANZ, E. KOENIG (Zeitschr. f. Philos. 103. Bd.) u. a. Daß die Außenwelt transsubjektiv ist, mag sie auch — gleich der Innenwelt — vom „transzendentalen", rein logischen Bewußtsein abhängig sein, wird vom kritischen Idealismus allgemein gelehrt; vgl. auch REININGER,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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