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Handwörterbuch der Philosophie
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686 Transzendental. Philosophie des Erkennens, 1911; FRISCHEISEN-KÖHLER, Wissenschaft und Wirklichkeit, 1912, S. 229 ff., 274 ff. — Vgl. E. KOCH, Das Bewußtsein der T., 1896. Bestritten wird alles Transzendente vom empirisch-subjektiven und von der Immanenzphilosophie (vgl. M. KEIBEL, Wert u. Ursprung philos. Transzendenz, 1886). Vgl. Objekt, Ding, Ding an sich, Kategorien, Qualität, Relation, Teleologie, Realität, Sein, Solipsismus, Idealismus, Realis- mus, Phänomenalismus. Transzendental (transcendentalis, überschreitend) hießen zuerst, in der Scholastik, die über den „Prädikamenten" liegenden Begriffe allge- meinster Bestimmtheiten (ens, verum, bonum, idem vel diversum, tingens vel necessarium u. dgl.; vgl. DUNS SCOTUS, De anima, q. 21; Meta- phys. IV, 9; PRANTL, Gesch. der Logik IV, 144, 163; F. BACON, De III, 3; V, 4). Eine neue Bedeutung erhält „transzendental" bei KANT. T. heißt was sich auf die Möglichkeit apriorischer Grundlegung der objektiven Erfahrung durch „reine" Begriffe und Grundsätze bezieht. Nicht jede apriorische kenntnis ist also t., sondern „nur die, dadurch wir erkennen, daß und wie wisse Vorstellungen (Anschauungen oder Begriffe) lediglich a priori angewandt werden oder möglich seien". T. ist die Erkenntnis, wie solche elemente a priori, die von der Erfahrung unabhängig sind, sich doch a priori auf Gegenstände der Erfahrung beziehen, also Geltung für Erfahrung und deren Objekte selbst haben können (Krit. d. rein. Vern., S. 80, 262 f.). Diese Möglichkeit apriorischer Erkenntnis ergibt sich aus der Einsicht, daß die Bedingungen objektiver Erfahrung zugleich die Bedingungen der Objekte der Erfahrung sind (vgl. Deduktion, Kategorie). — Die transzendentale besteht in der Rechtfertigung der objektiven Gültigkeit apriorischer Grundlegungen, Voraussetzungen, Geltungen durch Darlegung ihrer Bedeutung, ihres Wertes für den Zweck einheitlichen und allgemeingültigen zusammenhanges („Transzendentallogisches" Verfahren, während das „trans- zendentalpsychologische" auf die ursprünglichen, Erfahrung erzeugenden psychischen Funktionen oder Akte zurückgeht). Das Bewußtsein" ist, rein logisch, ein Inbegriff apriorischer Formen und Gel- tungen als Bedingungen aller Erkenntnis und deren Objekte (vgl. — VgL RIEHL, Zur in die Philos., 1903, 3. A. 1908, S. COHEN, Logik, 1902; B. BAUCH, J. Kant, 1911; LESER, Das problem, 1901, S. 38 ff.; SCHELER, Die transzendentale u. die psychol. Methode,. 1900, S. ff.; L. NELSON, Die kritische Methode, 1904, S. ff.; Über das sogenannte Erkenntnisproblem, 1908; WINDELBAND, Präludien8, 1907, S. 345; Kulturphilos. und t. Idealismus, „Logos I, 1910 (die t. Methode ist teleologisch); RICKERT (Kantstudien XIV, 1909: t.-logische und S. HESSEN (Individuelle Kausalität, Studien zum transzendentalen Empiris- mus, 1909; wie RICKERT U. a., im Unterschiede vom t. Rationalismus der „Marburger Schule": COHEN U. a.); N. HARTMANN (Logos III, 1912). — VgL Ästhetik, Logik, Erkenntnistheorie, Kritizismus, Psychologismus, Idealismus, Realismus (E. v. HARTMANN), Objekt, Subjekt, Bewußtsein, Apper- zeption, Synthese, Willensfreiheit, Wahrheit.
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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