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Handwörterbuch der Philosophie
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Überlegung — Überzeugung. 693 nur im „Gebiete der Einzelheiten", nicht im Absoluten besteht, betont u. a. FECHNER 1901, I, 244). VgL KANT, Über das Mißlingen aller Versuche in der Theodizee, 1791; LOTZE, 1896 f.; RENOUVIER, La nouvelle Monadologie, 1899, S. 454 ff.; 1897; HAGEMANN, S. f.; CASPARI, Der Zusammenhang der Dinge, 1881, S. ff., CONTI, Dio e male, 1865; Le du mal, 1869; E. L. FISCHER, Das Problem des Übels u. die Theodizee, 1883; 0. WILLARETH, Die Lehre vom Übel bei Leibniz, 1898; Die Lehre vom Übel in den großen Systemen der Philo- sophie u. Theologie, 1903; vgl. die Literatur unter „Theodizee". Überlegung reflexio, deliberatio) ist die einer Wahl (s. d.), einem einem Urteil vorangehende Erwägung der Motive oder Gründe, oder die Wertung, Prüfung dez Mittel zu einem Zwecke. Vgl. JODL, Lehrbuch der Psychologie II3, 1909; HÖFLER, Psychol., S. 258; REINACH, Zeitschr. f. Philos. u. philos. Kritik, 1913. Vgl. Reflexion (KANT), Entschluß, Wahl, Übung. Übermensch nennt NIETZSCHE teils eine neue, bewußt heran- zuzüchtende Art, welche den Menschen an Kraft und Wert übertrifft, teils be- sonders kraftvolle und geniale Persönlichkeiten, wie sie dereinst kommen werden, nachdem schon Ansätze zu solchen vereinzelt bestanden haben, teils endlich ein reines Ideal, das Ideal der kraftvollen, freien, kühnen, gegen sich und andere harten, sich selbst Gesetze gebenden, jenseits von Gut und Böse die Dinge wertenden Persönlichkeit, deren Sein und Ausleben Selbstzweck ist. Der ist „etwas, das überwunden werden soll". Der Übermensch ist der „Sinn der Erde". Der Mensch muß über sich hinaus schaffen, er ist nur „ein Seil geknüpft zwischen Tier und Übermensch", ein „Übergang und ein Unter- gang" (Also sprach Zarathustra, WW. XV; vgl. R. RICHTER, F. Nietzsche8, 1909; 0. EWALD, Nietzsches Lehren, 1903). Ansätze zur Lehre vom Ü. finden sich bei KALLIKLES, MACHIAVELLI, F. SCHLEGEL, CARLYLE, RENAN (Philos. Dialoge u. Fragmente, 1877, S. 75 ff.), STIRNER U. a. Der Ausdruck „Übermensch" (bzw. „übermenschlich") findet sich schon bei H. MÜLLER (Geistliche Erquickungsstunden, 1664 f.), HERDER, HIPPEL, JEAN PAUL, GOETHE (Faust I; vgl. Gespräche mit Biedermann, II, 263; vgl. R. MEYER, Zeitschrift f. deutsche Wortforschung, I, S. 1 ff.). VgL Sitt- lichkeit, Genie. (supernaturalis) s. Natürlich, Wunder, Gott, Geist. Übersinnlich: 1. das sinnlich nicht Erfaßbare, nur dem Denken Zu- gängliche, rein Logische, Abstrakte; 2, das über die Hinausgehende, die des Geistigen, das Göttliche, das absolut Transzendente. Dieses Übersinnliche ist nach KANT nicht Gegenstand möglicher Erkenntnis, ist nur als „Idee" (s. d.) aufgegeben. — VgL H. LUBENOW, Die übersinnliche Wirklichkeit u. ihre Erkenntnis, 1904. Vgl. Vernunft, Ahnung, Metaphysik, Religion. Überzeugung ist Durchdrungensein von einer Wahrheit oder Richtigkeit, von der Gültigkeit eines Urteils, einer Wertung, einer rung. Je nach Gründen, auf die sich das Geltungsbewußtsein, das Für-
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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