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Handwörterbuch der Philosophie
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702 Unsterblichkeit. Platon), PLATNER (Philos. Aphor. I, § 1174), HERDER (Die Seele erhält neues Organ), GOETHE (Gespräche mit Eckermann), SCHILLER U. a, — Gegen die U. sind HOLBACH, LAMETTRIE, DIDEROT, HUME (Über die U. der Seele8, S. 164; Dialoge, Philos. Bibl.) u. a. Daß die U. der Seele sich nicht beweisen läßt, betont (wie HUME) (Krit. d. rein. Vern., S. 691 f.). Doch ist die U. ein „Postulat" der praktischen Vernunft. Die von ihr geforderte „Heiligkeit" (sittliche Vollkommenheit) nur in einem unendlichen Fortschritt zu erreichen. „Dieser unendliche Pro- gressus ist aber nur unter Voraussetzung einer ins Unendliche fortdauern- den Existenz und Persönlichkeit . . . möglich." Das höchste Gut läßt die postulieren (Krit. d. prakt. Vern., Univ.-BibL, S. vgl. Vorles. über Meta- physik, 1821. S. 233 ff.). Die U. des zeitlosen „Lebens" in den Individuen lehrt FICHTE (WW. 409). SCHLEIERMACHER erklärt: „Mitten in der Endlichkeit eins werden mit dem Unendlichen und ewig sein in jedem Augenblicke, das ist die Unsterblich- keit der Religion" (Über die Religion 2). Nach HEGEL ist der Geist (s. ewig, das Individuum nur als ein zeitloses Moment des universalen (vgl. Naturphilos., S. 693). Unpersönlich faßt die U. ein Teil der Hegeischen Schule auf (vgl. F. RICHTER, Die neue Unsterblichkeitslehre, 1833), ein anderer aber als persönliche U. (vgl. GÖSCHEL, Von den Beweisen für die U. der menschlichen Seele, 1835; vgl. Hegelianismus, Theismus). In die Zeitlosigkeit des allen Subjekten zugrundeliegenden „Willen" verlegt die U. als Wille u. Vorstellung, IL Bd., K. 41; vgl. DEUSSEN, Elemente der 1907). Die persönliche U. lehren wieder HERBART, BENEKE (Metaphys., 1840, S. 385 ff.); BAADER, GÜNTHER, BOLZANO S. 37 ff.), C. H. J. H. FICHTE (Die Seelenfortdauer, 1867), ULRICI, HELLENBACH, SPILLER,. F. SCHULTZE, CLASS, TEICHMÜLLER (Über die U. der 1879), SCHWARTZ- KOPFF (Das Leben nach dem Tode2, 1901), J. BAUMANN, THIELE, HUBER (Die Idee der U., 1864), GUTBERLET, HAGEMANN, DORNER, BUSSE, (Human 1898), LADD, ROYCE (The Idea of RENOUVIER, KEYSERLING (Unsterblichkeit, 2. A. 1911), (Seele u. 1912> u. a. (vgl. Seele). — Nach LOTZE ist nur sicher, daß das ewig fortdauert, was für den Zusammenhang der einen unveränderlichen Wert hat (Grdz. d. Psychol, S. 74; Metaphys.2, 1879, S. 487). Die Ewigkeit des Geistigen als solchen lehren E. v. HARTMANN, (Das Ich, 1897, S. 299 ff.), WUNDT (System d. Philos. MÜNSTERBERG (Philos. der Werte, 1908, S. 433 ff.), EUCKEN, SCHUPPE U. a. — Nach FECH- NER lebt der Geist in seinen Wirkungen weiter, die seine Individualität fest- halten und in Gott als Erinnerung an das Individuum ewig fortbestehen. Es besteht hier eine Teilnahme am göttlichen Selbstbewußtsein, ein leben im höheren Geiste" (Zend-Avesta II, 191 ff.; Das Büchlein vom Leben nach dem Tode6, 1906; ähnlich PAULSEN, BR. WILLE, LASSWTTZ, W. PASTOR u. auch RENAN, u. Fragmente, 1877, S. 101 ff.). Die individuelle U. jeder Art (außer dem Fortleben im Gedenken der Nachwelt) bestreiten L. FEUERBACH (U. als Ausdruck eines Wunsches, WW. X, 209 D. FR. STRAUSS (Der alte u. der neue Glaube, 1872), CARNERI, BÜCHNER, HAECKEL (U. = „Erhaltung der Substanz", Welträtsel, S. 219 OSTWALD, E. MACH U. a. Vgl. SPILLER, Studien über Gott,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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