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Handwörterbuch der Philosophie
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724 Verstandesbegriffe — Vielheit. mittelbarkeit und einheitliche Totalität des Geschehens (L'evolution 1910, S. 151, 163 ff., 47 ff.). Nach dem transzendental-logischen Idealismus (s. d.) ist der V. der „In- begriff logischer Gesetzlichkeit selbst, durch die empirisches Material zur Ein- heit des Erfahrungsgegenstandes erst zusammengeschlossen wird" (B. BAUCH, Kantstudien XVII, 1912, S. 25). Vgl. E. J. HAMILTON, Erkennen und Schließen, 1912. — VgL Denken, Intellekt, Geist, Erkenntnis, Sprache, Kate- gorien (= „Verstandesbegriffe"). s. Kategorien. Verstehen: Erfassen der Intention, Meinung einer Rede, dessen, was sie besagen will, des Sinns, der Bedeutung (s. d.) eines Wortes, eines Satzes, indem unter dem mit ihm verschmelzender reproduzierter Vor- stellungselemente („Residuen") oder der bloßen Dispositionen zu solchen das Gehörte oder Gelesene assimiliert (apperzipiert), gedeutet wird. Wir verstehen etwas im engeren Sinne, wenn wir den durch Worte angezeigten gedanklichen Zusammenhang erfassen, herstellen, nacherzeugen können oder doch das Be- wußtsein dieser Fähigkeit haben. Das Verstehen als Deutung des Sinns von Handlungen durch eine Art Einfühlung ist für die Psychologie, die Geisteswissenschaften, die Geschichte wichtig (vgl. DILTHEY, Beiträge zum Studium der Individualität, 1896, S. 299, 311). Vgl. STEINTHAL, Einleit. in die Psychol.2, 1881, 385 ff.; B. ERDMANN, Hypothesen über Leib und Seele, 1907, S. 98 f.; Psychologische über das Lesen, 1898 (unbewußt erregte Dispositionen); Die Rolle der Phantasie im wissensch. Denken, 1913; A. TAYLOR, Zeitschr. f. Psychol., 40. Bd., 1905; H. MANN, Zeitschr. f. angewandte Psychol. I, 1907; H. Verstehen und Begreifen, Vierteljahrsschrift für Philos., 27. Bd.; BERGSON, et memoire, 1910, S. f.; TÖNNIES, Philos. Terminologie, 1906, S. ff.; M. ADLER, Kausalität u. Teleologie, 1904 (Verständnis als Bedingung der Ge- sellschaft); RICKERT, Die Grenzen der naturwissensch. Begriffsbildung2, 1913. — Vgl. Seelenblindheit, Wortblindheit, Begreifen. Vervollkommnung s. Perfektionismus, Vollkommenheit, Sittlich- keit, Fortschritt, Entwicklung, Kultur. Verworren sind Vorstellungen oder Gedanken, deren Bestandteile nicht deutlich (s. d.), d. h. scharf voneinander unterschieden, sind. Vgl. THOMAS, Sum. theol. 85, 4; DUNS SCOTUS, In lib. sent. 1, d. 3, q. 2, 21; LEIBNIZ, Opera ed. Erdmann, 79; Nouv. Essais K. 5, § 7 (Die niederen Mo- naden stellen das Universum nur verworren vor). Verwunderung s. Staunen, Philosophie. Vielheit ist ein Begriff, der auf der wiederholten Setzbarkeit einer Ein- heit und von Einheiten beruht. Die „Mannigfaltigkeit", „Mehrheit" als solche ist logisch nicht „gegeben", sondern muß ebenso wie die Einheit denkend gesetzt werden, wobei das Denken aber in der Regel durch den Erfahrungsinhalt selbst bestimmt, geleitet wird, so bei der Setzung einer V. von Objekten und Subjekten (Ichs). Während der (s. d.) die Vielheit der Dinge (s. d.) als etwas Reales ansieht, führt der (s. Monismus) sie auf eine
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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