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Handwörterbuch der Philosophie
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Virtuell Völkerpsychologie. 725 Einheit zurück (vgl. Individuum, Individualismus, Pantheismus, Einheit) oder erklärt sie gar für bloßen Schein Eleaten, SCHOPENHAUER u. a.). Vgl. THOMAS I, dist. XXIV, qu. 1, a. 3 ad 2; NATORP, Die logi- schen Grundlagen der exakten Wissenschaften, 1910; STÖCKL, Lehrbuch der Philos. II8, 1912. — Vgl. Kategorien, Zahl, Monade, Atom, Sein, Individuation. Virtuell (von virtus, Kraft): potentiell, dem Vermögen, der Möglichkeit nach; scheinbar. — Virtualismus nennt BOUTERWEK seine Lehre von der absoluten Realität, welche „Virtualität", Einheit von inneren und äußeren, subjektiven und objektiven Kräften, Kraft und Widerstand ist (Apodiktik, 1799, II, 68 ff.). — Virtualiter bedeutet in der Scholastik auch soviel wie wirklich. Vision visio, „Gesicht"): optische (s. tasmen von Gestalten bei erregtem, ekstatischem Zustande (s. Ekstase). Vgl. Anschauung, Intuition, Traum. Visuell s. Gedächtnis. Vital s. Psychisch (PALAGYI), Vitaldifferenz. Vitaldifferenz nennt R. AVENARIUS die Entfernung des Zustandes des „System C" (s. d.) von der „Systemruhe", Störung derselben; Tendenzen zur Minderung bzw. Aufhebung der Vitaldifferenzen bestehen und von diesen Prozessen („Schwankungen") sind die „abhängigen Vitalreihen" (die psychischen Vorgänge, Aussagen) funktional abhängig (Krit. d. rein. Erfahr. I, 85 ff.; II, 5). Vitalempfindung s. Gemeinempfindung, Organempfindung. Vitalismus s. Leben. Volition (volitio): einzelner Willensakt, Wollung (negativ „nolitio"). — durch ein Wollen bedingt (vgl. DYROFF, in die Psycho- logie, 1908, S. 120). nennt A. BASTIAN die den verschiedenen Völkern eigentümlichen geistigen Erzeugnisse, Ideen (Die in ihren Spiegelungen unter dem Wandel des Völkergedankens, 1887; Der V. im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen, 1881). Völkerpsychologie nennt zuerst LAZARUS (und mit ihm STEIN- THAL) die „Wissenschaft vom Volksgeiste", „von den Elementen und Gesetzen des geistigen Völkerlebens", auch die „Psychologie des gesellschaftlichen Menschen oder der menschlichen Gesellschaft" (Ursprung der Sprache2, 1858, S. 142; Leben der Seele 326 f.; Zeitschr. f. I, 1860). An- sätze zur V. finden sich bei MONTESQUIEU, VOLTAIRE, ROMAGNOSI, W. VON HUMBOLDT, dem Geographen H. RITTER, HERBART, A. BASTIAN (Der Mensch in der Geschichte, 1860, u. a.) u. a. — Nach WUNDT hat die V. diejenigen psychischen Vorgänge zum die „der allge- meinen menschlicher Gemeinschaften und der Entstehung ge- meinsamer geistiger Erzeugnisse von allgemeingültigem Werte zugrunde hegen. Sie befaßt sich mit den Erzeugnissen der Wechselwirkung der Geister, der ,Volksseele" (s. Volksgeist, Gesamtgeist), Sprache (s. d.), Mythus (s. d.), Sitte (s. d.), Kunst und deren Entwicklungen (Philos. Studien IV; Völkerpsycho-
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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