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Handwörterbuch der Philosophie
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726 Volksgeist Voluntarismus. I2, 1904 ff.; Elemente der V., 1912; Probleme der V., 1911; Grundriß d. Psychol.5, 1902, S. 29). Daß die Völker- oder Sozialpsychologie nur eine die soziale Bedingtheit des Seelenlebens berücksichtigende Individualpsychologie sein könne, meinen SIGWART (Logik 1889/93, 192), SIMMEL (Soziologie, 1908, S. 559 f.) u. a. — VgL F. SCHULTZE, Psychol. der Naturvölker, 1900; HOLZAPFEL, f. Philos. IX, 1903; PFLAUM, Revue, III, 1902; ELLWOOD, Journal of Sociology, 1899; P. Sociologia e psico- collettiva, 1908; P. ORANO, Psicologia collett. 1902; Psychol. CATTANEO, Scritti di filosofia I, L. SCHWEIGER, Philos. d. Geschichte, V. u. SozioL, 1899. VgL Soziologie, Masse, Sozialpsychologie, Suggestion. Volksgeist (Volksseele) ist nicht eine geistige Substanz besonderer Art, sondern der in der lebendigen Wechselwirkung der wirksame geistige Prozeß, aus welchem — als Inhalt des „objektiven Geistes" — Gebilde hervorgehen (Recht, Sitte, Religion, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft, Technik), die von den Einzelgeistern allein, in deren Isoliertheit, (oder nicht in solcher Ausbildung) erzeugt werden könnten und die dann auf die Einzel- geister zurückwirken (s. Gesamtgeist, Gesamtwille). Vom V. („esprit general des nations") spricht schon MONTESQUIEU (L'esprit des lois XIX, 4), ferner WEGELIN („esprit des nations"), HERDER (Älteste Urkunde des Menschengeschlechts, 1774), die historische FICHTE („Volksgeister"), HEGEL (Philos. der Geschichte, S. ff.; vgl. Geschichte), LAZARUS U. a., jetzt besonders WUNDT (Völker- 1900 ff., I 1, 10 f.; vgl. Gesamtgeist). — Gegen den Begriff des V. sind JELLINEK, WENTSCHER, SIMMEL U. a. Vgl. BRIE, Der V. bei Hegel u. in der histor. Rechtsschule, 1909. Vollkommenheit perfectio) ist Freisein von allem Fehl, Ent- halten alles dessen, was zum Wesen einer Sache gehört, was in der Idee der Sache liegt, durch sie gefordert ist, einem Ideal (s. d.) entspricht, was sein soll. Absolute und totale V. ist ein Ideal, das in Gott (dem „Absoluten", Unendlichen) verwirklicht gedacht wird. Eine Vervollkommnung zeigt zum Teil die organische Entwicklung (s. d.); die Kultur (s. d.) geht auf Vervollkommnung des Men- schen, seiner Erzeugnisse und seiner Umwelt aus, geleitet vom Vervollkomm- nungswillen (vgl. Humanität, Sittlichkeit). — Vgl. ARISTOTELES, Metaphys. IV 16, 1021 b 12 f.; THOMAS VON AQUINO, Contr. gent, I. 38, 50; Sum. theol. I, 6, 3; I, 73, 1; SPINOZA, Eth. IV, praef.; LEIBNIZ, Theodizee I B, § 33; CHR. WOLFF, Gedanken von Gott . . . I, § 152 („Zusammen- stimmung des Mannigfaltigen"); KANT, Metaphys. der Sitten II (Tugendlehre); HERBART, Praktische Philos., 1808 (s. Idee); HEGEL, Philos. d. Geschichte I, 51; HAGEMANN, Metaphysik S. 18; JANET, Principes de II, ff.: STÖCKL, Lehrbuch d. Philos. II8, 1912; HARMS, Metaphysik, 1885. Vgl. (Baumgarten), Pflicht (Stoiker), Realität (Anselm, Spinoza u. a. erblicken in der Realität eine Vollkommenheit), Ontologisches Argument, Orthogenesis, Entelechie, Unendlich, Gott, Optimismus, Übel. Voluntarismus (von voluntas, Wille, auch Ethelismus, der Ausdruck V. stammt von TÖNNIES, Vierteljahrsschr. f. wissensch.
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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