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Handwörterbuch der Philosophie
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Voluntarismus. 729 anderer Weise lehrt SCHELLING: „Wille ist Ursein"; ein Wille als das „blind Seiende" ist im Absoluten, in Gott, und wird schließlich wieder zur reinen Po- tenz, zum ruhenden (WW. I 7, ff.; I 10, ff.; vgl. J. E. v. Hartmann). Als Äußerung eines Strebens faßt alle Bewegung A. L. BREGUET auf (Essai sur la force animale, 1811). Ebenso SCHOPENHAUER, der ein System des singularistischen, pessimistischen V. begründet. Ais- Erscheinung, Objekt (s. d.) ist die „Vorstellung", an sich ist sie „Wille", ursprünglich als „blinder Drang", triebhafter „Wille zum Leben" auftretend, der in eins und ungeteilt, grundlos, ziellos, zeitlos, „endloses Streben" voller Leiden ist. Er ist „das Innerste, der Kern jedes Einzelnen und ebenso des- Ganzen: er erscheint in jeder blind wirkenden Naturkraft, er erscheint auch im überlegten Handeln Menschen". Er schafft sich in den Lebewesen eine Organisation und damit den Intellekt, den er leitet, als das Treibende, Ver- bindende in der Assoziation, im Denken, als des Bewußtseins- und das Band aller Funktionen desselben" als Wille u. Vorstellung,, Bd. I, § ff., Bd. II, K. 15, 19, 30; Vierfache Wurzel, K. 7, § 44; Parerga, u. ö.). Der Leib (s. d.) ist die „Objektität" des Willens (vgl. theorie, Parallelismus). Der Wille manifestiert sich auf verschiedenen Stufen der „Objektivation" Kraft), unmittelbar in den zeitlosen „Ideen" (s. d.). Durch- den Intellekt, der erst nur der Lebenserhaltung dient, kann sich der das Leben bejahende Wille zur Verneinung desselben wenden (s. Pessimismus, Ästhetik, Sitt- lichkeit, Quietiv, Mitleid). — Mit buddhistisch-christlichen Elementen den V. DEUSSEN (Elemente der 1907). Von SCHOPENHAUER sind ferner beeinflußt E. LINDNER, TH. STIEGLITZ, R. WAGNER,. FRAUENSTAEDT (Briefe über die Philos., 1854; Blicke in intellektuelle, physische u. moralische 1869; Wille und Vorstellung sind verbunden, relative Selbständigkeit der Individuen), J. BAHNSEN (Der Wider- spruch im Wissen u. Wesen der 1880 f.; pluralistisch, pessimistisch; Dialektik), MAINLÄNDER (Philos. der Erlösung, 1876; pluralistisch, Lehre „zersplitterten" Urwillen, Streben nach dem Nichtsein), R. KÖBER (Schopen- hauers Erlösungslehre, 1882), R. HAMERLING (Atomistik des Willens, -r pluralistisch, das Atom als Willenseinheit), C. PETERS (Willenswelt Welt- wille, wollende Atome), L. (Der monistische Gedanke, 1875, u. a. Kraft ist an sich Wille), A. BILHARZ (Metaphysik, 1890 ff.; Kraft ist RICHARD WAGNER aus Odenhausen (Äther u. Wille, 1901; er schreibt E. HAECKEL dem Anorganischen schon Streben zu; vgl. SACK U. a.;. s. Atom, Hylozoismus), RIBOT U. a. Nach NIETZSCHES optimistischem V. liegt allem der „Wille zur zugrunde (WW. XV; das Wirkliche besteht aus „Willenspunktationen", sich teils vereinigen, teils gegeneinander Nach M. DRESSLER die „Wille zum (Die als Wille zum Selbst, nach A. FROEHLICH „Wille zur höheren Einheit" (Der W. z. h. E., 1905), E. HORNEFFER „Wille zur Form" (Das klassische Ideal, 1906). — Nach R. WIEN ist der Wille die „der Natur urschöpferisch voranstehende Lebens- grundmacht" (Der Wille, 1898; Wille u. Erkenntnis, 1899; Erkenntniswille Grundlage der Erfahrung). — Nach MÜNSTERBERG ist die das System Tathandlungen des göttlichen, zeitlosen Urwillens, der sich in eine Reihe von Strebungseinheiten sondert. Der „Wille zur liegt allem Werten und Erkennen zugrunde. Die Natur ist „erstarrtes Wollen" (Philos.
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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