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Handwörterbuch der Philosophie
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746 Wahrnehmungsmöglichkeiten — Wahrscheinlichkeit. Naturwissenschaft). — Vgl. E. SAMUEL, Hat die innere W. einen Vorzug vor der äußern? 1907; STUMPF, Erscheinungen und psychische Funktionen, 1907; KÜLPE, Die Philosophie der Gegenwart4, 1908; I. 1908; H. BERG- zum Problem der Evidenz der innern W., 1908; H. MAIER, Psychol. des emotionalen Denkens, A. MESSER, Empfindung und Denken, 1908 (W. enthält schon ein Denken, einen „vergegenständlichenden Akt"); B. CHRISTIANSEN, Vom Selbstbewußtsein, 1912 (Das Selbstbewußtsein und das Wissen vom Seelischen ist „konstruierende Erfahrung", nichts Unmittelbares); A. MONZEL, Die Lehre vom inneren Sinn bei Kant, 1913. Vgl. Beob- achtung, Intuition, Kategorien, Introjektion. s. Objekt (MILL). s. Erfahrungurteil. (probabilitas) einer Annahme beruht auf dem Überwiegen von Gründen, welche zu derselben veranlassen, sie motivieren, fordern, gegenüber den gegen sie sprechenden Gründen. Je nach der Art der •Gründe, je nachdem, ob sie bloß für ein individuelles Bewußtsein als solches fungieren oder Gründe für ein Denken überhaupt, logisch und sachlich be- Gründe (Geltungen) sind, ist die W. psychologische (subjektive, „mora- lische") oder logische (objektive) W. Die mathematische (quantitative) W. eine Reihe gleich möglicher Fälle voraus und bedeutet das Verhältnis der in bestimmter Hinsicht günstigen Chancen zur Anzahl der möglichen Fälle. Die qualitative („philosophische") W. beruht darauf, daß nach allgemeinen Grundsätzen aus einer Reihe von Fällen oder auch aus einem einzigen auf eine Regelmäßigkeit, ein Gesetz oder einen bestimmten Zusammenhang ge- schlossen wird. Apriorische Wahrscheinlichkeitsschlüsse beruhen teils auf der allgemeinen Gesetzmäßigkeit des Erkennens in deren Anwendung auf Einzel- teils auf der Kenntnis bestimmter Bedingungen eines Ereignisses; empirische W. beruht auf der beobachteten Häufigkeit der Fälle (s. In- Analogie). Eine Wahrscheinlichkeitslehre findet sich angedeutet bei (Sext. Empir., Adv. Math. IV, 158 f.) und KARNEADES (1. c. VII, 166). Nach diesem gibt es drei Grade der W. indem eine Annahme entweder für sich wahrscheinlich ist oder auch im Zusammenhange mit anderen (n. xal oder auch wiederholt erhärtet (n. xal d. xal Daß die sinnliche Wahrnehmung (Erfahrung) nur Wahrscheinlichkeit, nicht ab- solute Wahrheit, gibt, betont PLATON f.; vgl. ARISTOTELES, Top. I, 1 f.; s. Dialektik). Auch nach KANT gibt bloße Erfahrung und Induktion (s. d.) nur Wahrscheinlichkeit, so hohen Grades sie auch sein mag (s. A priori, Erfahrung). — Vgl. LOCKE, Essay concern. hum. understand. IV, K. 15, § 1 ff.; LEIBNIZ, NOUV. Essais IV, K. f.; HUME, Treatise III, sct. 11; IV, sct. 1; Enquiry VI (s. Kausalität); J. BERNOULLI, Ars coniectandi, 1713; des Essai philos. sur les 1814, dtsch. 1886; FRÖMMICHEN, Über die Lehre des Wahrscheinlichen, 1773; FRIES, Versuch Kritik der Prinzipien der Wahrscheinlichkeitsrechnung, COURNOT, Expos. de la theorie des chances et des 1843 (Die W. ist objektiv gründet, „Probabilismus"); PAGANO, Logica dei probabili, 1806; BOLZANO, Wissenschaftslehre III, § 317 ff.; QUETELET, Lettres sur la 1846; LOTZE, Logik2, 1843, S. 421 ff.; A. Versuch über die Wahrscheinlichkeiten,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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