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Handwörterbuch der Philosophie
Seite - 753 -
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Wert. 753 ein Sein besteht (vgl. M. L. STERN, Monismus, 1885, S. 121 ff.; Monistische Ethik, 1911; PETRONIEVICS, der Metaphysik I 1, 1904, ff.; s. Sub- stanz), KANT das W. als nur von den Erscheinungen erkennbar bestimmt (s. Veränderung), betrachten andere das Sein selbst als absolutes Werden, als Prozeß des Hervorgangs immer neuer Momente, als Tat (s. d.) oder Ent- wicklung (s. d.). So HERDER, GOETHE, FICHTE, zum Teil SCHELLING, SCHOPENHAUER, HEGEL (vgl. WW. XIII, 334; Enzyklop. § f.; s. Kate- gorie, Unendlichkeit, Dialektik; das W. ist die Einheit, das Resultat von Sein und Nichts; der dialektische Prozeß als Ganzes ist zeitlos); NIETZSCHE, WUNDT (System der Philos. II8, 1907), KÜHTMANN, B. KERN, MACH, PETZOLDT, R. WILLY, HUXLEY, JAMES, F. C. S. SCHILLER (S. Wirklichkeit), BERGSON (S. Entwicklung; creatrice6, 1910, S. 260 ff., 398), C. BRUNNER (S. Ding), VAIHINGER, GOLDSCHEID, L. GILBERT (Neue Energetik, 1911, „Subflux") u. a. VgL DRIESCH, Ordnungslehre, 1912; NATORP, Die logischen Grundlagen der exakten Wissenschaften, 1910; A. DRESCHER, Werden, Sein, Vergehen, 1897. — VgL Veränderung, Stetigkeit. Wert ist die Bedeutung, die etwas dadurch besitzt oder annimmt, daß es als tauglich befunden ist, ein (sinnliches oder geistiges, wechselndes oder konstantes) Bedürfnis zu befriedigen, sei es unmittelbar sei es durch seine Folgen („Wirkungswert"); auch das wertvolle Objekt selbst wird als „ein Wert" bezeichnet. Die Wertung besteht darin, daß etwas als bedürfnisgemäß und damit als begehrbar entweder unmittelbar gefühlt und erstrebt oder auf Grund von Erfahrungen beurteilt („Werturteil") und gewollt wird. Durch ein Werturteil wird auch sekundär, auf Grund vorangegangener Wertungen, bestimmt, daß etwas einen Wert hat, d. h. daß es Qualitäten („Wertgrundlage") besitzt, die es geeignet machen, Gegenstand einer primären Wertung zu werden. Die Beurteilung der Wertgröße eines Gegenstandes im Verhältnis zu (bzw. einem „Grundwert") ist eine „Bewertung" (Schätzung). Der Wert selbst ist von dem psychischen Vorgang der zu unterscheiden als „Inhalt" oder „Sinn" des Wertungsaktes, als das, was dieser „meint", als dessen „Gegenstand". Einen Wert hat etwas „an sich", insofern ein „wahrer" Wert vorliegt, d. h. ein solcher, der eine objektive Wertgrundlage hat. Ein solcher Wert ist unabhängig von subjektiver Meinung, ist objektiv bedingt und allgemeingültig, mag er nun zu irgendeiner Zeit erkannt werden oder nicht. Aber das schließt die allgemeine Bezogenheit alles Wertes als solchen auf eine mögliche (ideelle) Wertung, auf die „Stellungnahme" eines zweck- setzenden Willens überhaupt, nicht aus, denn ein „Wert" „existiert" nicht im metaphysischen Sinne „an sich". Von den individuell-subjektiven, nur für be- stimmte Subjekte geltenden (nur für sie wertvollen) Werten sind die „inter- subjektiven", allgemeinen (gattungsmäßigen) und die „absoluten" Werte unterscheiden (der Wert der Wahrheit, des Schönen, des Sittlichen u. a.). „Ab- solut" ist ein Wert, der unbedingt, schlechthin anerkannt werden muß, weil er die Urbedingung, der Urquell aller anderen Werte und Wertungen ist. Die einzelnen Werte lassen sich in ein „Wertsystem" bringen; sie sind zum durcheinander bedingt, mitgesetzt, stehen in einem logischen Zusammenhange („Logik der Werte"). Je nach dem Bedürfnis oder Willensziel, das etwas zu befriedigen, bzw. zu fördern vermag, sind die Werte qualitativ verschieden Handwörterbuch. 48
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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