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Handwörterbuch der Philosophie
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754 Wert. (biologische, Entwicklungs-, materielle, geistige, religiöse, sittliche, soziale, ideale Werte, Kulturwerte). Der wirtschaftliche Wert gliedert sich in Gebrauchs- und Tauschwert. Letzterer hängt von Faktoren ab und verkörpert ein Quantum von Arbeit (bzw. Arbeitsersparnis; A. SMITH, K. MARX U. a.). — Die Wertung ist ein Grundfaktor des Seelen- lebens, sie ist nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch wirksam, hat Bedeutung für die Aufmerksamkeit, Apperzeption, das Interesse, das Ge- dächtnis, das Denken (s. Wahrheit) usw. Die Wertung selbst entwickelt, differenziert sich in der Geschichte; Wirkungswerte werden oft zu werten („Wertverschiebung"). In den teleologisch-normativen Disziplinen (objektive) Wertungen in die Methodik ein (vgl. Sollen, Zweck, Norm). Als das Bedürfnisgemäße wird betrachtet von ARISTOTELES Nicom. V, 8), den Stoikern (vgl. P. Barth, Die S. 173 ff.), J. BURI- DAN, GROTIUS, CONDILLAC, A. SMITH (Gebrauchs- und Tauschwert, Arbeit als Maßstab; Wealth of Nation 1786, K. u. a. Nach KANT haben alle Gegen- stände der Neigungen nur einen „bedingten Wert", denn sie setzen die Neigungen und darauf gegründete Bedürfnisse voraus. Im Reiche der Zwecke etwas entweder einen „relativen Wert" (Preis) oder einen „inneren Wert" (Würde) und ist dann ohne Äquivalent (Grundl. zur Metaphys. der 2. Abschn.). Der sittliche Wille hat absoluten W. (s. Gut). Öfter wird der W. in die Fähigkeit eines Objekts, ein der Lust zu er- wecken, gesetzt. So von BENTHAM, FRIES, CZOLBE, FECHNER, SCHUPPE (Grdz. d. Ethik, 1887, S. 7 f.; die absolute Wertschätzung ist die „Lust am Be- wußtsein", S. 108), A. DÖRING (Philos. Güterlehre, 1888, S. 2 ff.), JODL (Lehrb. Psychol. II8, 1909, 438), H. CORNELIUS (Einleit. in die Philos., 1903, S. ff.) u. a. Nach A. MEINONG ist Werthaltung „Existenzgefühl", Bewerten ein Wert- urteil. Der W. eines Objekts besteht in dessen Fähigkeit, die „Grundlage für ein Wertgefühl" abzugeben und das Wertgefühl selbst beruht auf einem Urteil über die Existenz des Es gibt wahre (objektiv fundierte) und ein- gebildete Werte (Archiv f. systemat. Philos. I, Psychologisch-ethische Untersuch, zur Werttheorie, 1894; Über Annahmen, 1902; 2. A. 1910); ähnlich HÖFLER (Psycho!., 1897, S. 421 ff.). Nach KREIBIG ist W. „die welche ein Empfindungs- oder Denkinhalt vermöge des mit ihm unmittelbar oder assoziativ verbundenen aktuellen oder dispositionellen Gefühles für Subjekt hat". Werten ist „Zumessen einer gefühlsmäßigen Bedeutung", welche das Wollen anknüpft. Objektiv ist der Wert eines Gegenstandes „nach dem Urteil eines Idealsubjekts, welches bei vollendeter Kenntnis der der Bestimmtheiten und Beziehungen jenes Gegenstandes alle der Idealpsyche möglichen Gefühlsreaktionen ohne zeitliches Schwanken vollzieht" gisches Idealsubjekt"; Psychol. Grundleg. eines Systems der Werttheorie, S. 3 ff.; Archiv f. systemat. Philos. XVIII, 1912). Auf das Streben, Begehren, den Willen beziehen den W. (als Willensziel oder das diesem Dienende und Begehrbare) NIETZSCHE, nach aller W. sich nach der Steigerung der „Macht", des „Willens zur Macht" be- mißt und das kraftvolle Leben den Grundwert darstellt (WW. XV), R. EISLER (Studien zur Werttheorie, 1902), E. v. HARTMANN (Zeitschr.. f. Philos., 106. Grundriß der Axiologie, 1907), H. chol. des Willens, 1901, S. 34 ff.), EHRENFELS (W. eines Dinges ist seine System der Werttheorie I, 1897/98, 51 ff.; Archiv f. systemat..
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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