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Handwörterbuch der Philosophie
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Widerstand — Widerstreit. 759 Das Prinzip des Widerspruches wird verschiedentlich formuliert: Ein Ding kann nicht zugleich (A) sein und nicht (A) sein. — Keinem Dinge (Subjekt) kommt ein Prädikat zu, das ihm widerspricht. — Einander widersprechende Begriffe können nicht zur Einheit eines Urteils zusammengehen. Zwei kontra- diktorisch (s. d.) entgegengesetzte Urteile können nicht in gleicher Beziehung beide gültig sein, eines muß unrichtig sein. — Dasselbe Urteil kann nicht zu- gleich bejaht und verneint werden. — Vgl. PLATON, Phaedo 113 C; ARISTO- TELES, Metaphys. 2, 996 b 28 ff.; De interpretatione 6, 17 a 33 f.; DES- CARTES, Princip. philos. LEIBNIZ, NOUV. Essais IV, K. 2, § 1; 31; CHR. WOLFF, Gedanken von Gott . . . I, § f.; KANT, Krit. d. reinen Vernunft, S. 151 f. (der Satz des W. ist das Prinzip der analytischen Urteile); FRIES, System d. Logik, 1811, S. 121, 190; FICHTE, Grdr. d. gesamten Wissenschaftslehre, S. 15 ff. aus der Tathandlung, durch welche das Ich sich ein Nicht-Ich entgegensetzt, abgeleitet); HEGEL, Logik I, 77; Enzyklop. § 48 (das Endliche als solches ist widerspruchsvoll, indem es das Entgegengesetzte teils ausschließt, teils in sich hat, da es die Konkretheit der „Idee" nicht adäquat zum Ausdruck bringt, nur als Moment in der Selbstentfaltung dieser gültig ist, nicht aber als etwas Selbständiges, Abgeschlossenes aufgefaßt; vgl. A. LASSON, Über den Satz vom Widerspruch, 1886, S. 222; daß Hegel unter „Widerspruch" z. Teil auch das Konträre oder den Widerstreit, nicht bloß das Kontradiktorische begreift, ist öfter dargetan worden); BAHNSEN (S. Dialektik); PROUDHON, des contradictions 1846; deutsch 1847; TREN- DELENBURG, Logische Untersuchungen UEBERWEG, System d. 1882, § 77; HUSSERL, Log. Untersuch. I, ff.; COHEN, Logik, 1902, S. SIGWART, Logik I2, 385; 4. A. WUNDT, Logik I2, 561 ff.; 3. A. 1906; Die mathemat. Elemente der Erkenntnistheorie, 1878; Zeit u. Raum, 1875; BRADLEY, Appearance and 1897 (Die Erscheinung ist das Widerspruchsvolle, nur relativ Wirkliche, Unselbständige; das Kriterium der Wirklichkeit ist Übereinstimmung mit sich selbst); MILHAUD, Le rationnel, 1898; F. C. S. SCHILLER, Humanismus, 1911; Formal Logic, 1912; VAIHINGER, Die Philos. des Als ob, 1911 (s. Fiktion); PAULHAN, La Logique de la Con- tradiction, 1911 (Der W. als wesentliches Element des geistigen der W. muß verwertet werden; das geistige Leben ist „une suite de contradictions, et ä H. PICHLER, Möglichkeit u. Widerspruchs- losigkeit, 1912; E. J. HAMILTON, Erkennen u. Schließen, 1912. Vgl. Denk- gesetze, Wahrheit, Richtigkeit, Axiom, Postulat, Kontradiktorisch, Konträr, Gegensatz, Qualität, Philosophie (WUNDT), Einheit, Fiktion, Antinomie. Widerstand resistentia) ist Widerstreben, Ankämpfen An- oder die Gegenwirkung einer Kraft gegenüber einer andern. Die Masse (s. d.) der Körper (s. d.) ist als Komplex von Widerständen fassen. Das Bewußtsein des erlebten Widerstandes, der Willenshemmung ist von Bedeutung für die Genesis des Glaubens an die Existenz äußerer Objekte <s. d.). Vgl. LEIBNIZ, NOUV. Essais K. 4 (s. Materie); ULRICI, Gott u. die Natur, 1866, S. 461 ff.; SPENCER, Psychol. I, § 152, § 347 (alle Empfindung ist Widerstandsempfindung); HÖFFDING, Psychol., S. 263; Der philos. Kritizismus II 1, 275. Vgl. Materie, Kraft. (Repugnanz) s. Gegensatz.
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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