Seite - 5 - in Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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Fig. 22. Der Herzog von Bayern.
d) Wappen der Aarwangen: Von Schwarz und
Silber gespalten, rückwärts ein schwarzer Balken.
e) Wappen der Eptingen in Basel: In Gold ein
nach rechts überzwerch gelegter, rot bewehrter,
schwarzer Adler.
f) Wappen der Rud (Rued), Dienstleute der Habs-
burger: In Blau ein schrägrechts gelegtes, silbernes Ruder.
g) Wappen der Kienberg (Solothurn): Von Schwarz
und Gold schrägrechts gespalten, oben ein silberner
Schräglinksbalken.
Die Tafeln XVIII
bis XXII des Atlasses
geben weitere Proben
des Wappenwesens im
XIII. und XIV. Jahr-
hunderte, denen hier
noch einige Bilder
(Fig. 22—25) aus dem
im Besitze des heral-
dischen Vereins »He-
rold« in Berlin befind-
lichen und von ihm 1893
publizierten Wappen-
manuskriptes: -»van den
Ersten«(fälschlich»van
den Seffken« genannt)
aus den letzten Jahren
des XIV. Jahrhunderts
(!379—89) stammend,
im reduzierten Mass-
stabe aufgerissen, an-
gefügt werden mögen.
Es sind ganz flüchtig behandelte Skizzen eines nieder-
ländischen Wappenmalers.
Die Tafeln XXIII—XXXIII geben dann Proben der
Wappenkunst im XV. Jahrhundert, in welchem die
Kunst der Herolde ihre höchste Blüte erreicht hatte.
Aus dieser Zeit liegt bereits eine solche Masse von
Material vor, dass nur mehr Stichproben aus den her-
vorragendsten Werken auf-
genommen werden konnten,
doch seien hier noch einige
Wappenbilder (Fig. 26—29)
aus dem sogenannten »Do-
naueschinger Wappenbjichc«
(Papierhandschrift in der
^fr Fürstlich Fürstenbergischen
Hofbibliothek zu Donau-
eschingen) vom Jahre 1433
angeschlossen.
Fig. 26. Sickingen: In
Schwarz fünf weisse Kugeln,
2, I, 2 gestellt; am Helm ein
rot geschnäbelter, weisser
Schwanenhals mit drei roten
Kugeln besteckt, von denen
jede mit einem schwar-
zen Hahnfederbusch ge-
schmückt ist.
Fig. 27. Grafen von
Fig. 23. Der Landgraf von Hessen. Honberg: In Gelb zwei
schwarze Adler überein-
ander; am Helme eine mit schwarzen Hahnfeder-
büschen besteckte, gelbe Bischofsmütze, die vorne einen
schwarzen Adler zeigt.
Fig. 28. Grafen von Habs bürg-Laufenburg: In
Gelb ein roter Löwe, am Helm zwei weisse, rot ge-
schnäbelte Schwanenhälse, gelbe blaubesteinte Ringe
in den Schnäbeln tragend.
Fig. 29. Grafen von Habsburg: In Gelb ein roter
Löwe, am Helme der Löwe wachsend.
Die Tafeln XXXIV—XLV II enthalten mit einigen
wenigen Ausnahmen Wappen aus dem XVI. Jahrhunderte,
die trotz ihrer oft prachtvollen Zeichnung — man sehe nur die Blätter eines Dürer, Burgkmair, Amman u. a.
— doch in heraldischer Beziehung die Symptome des
Verfalles in sich tragen. Das Ornamentale über-
wuchert gleich einer Schlingpflanze den alten, kraftlos
gewordenen Stamm der Heraldik und erstickt ihn unter
ihrem schillernden Blütenzauber. Nur hie und da findet
sich eine Anlehnung an die alte, kräftige Zeichenweise,
so z. B. in dem »Stey er märkischen Wappenbuche« von
Zacharias Bartsch aus dem Jahre 1567 (neu aufgelegt
1872 und 1893), das we-
nigstens in den Schild-
figuren noch echt heral-
dische Formen zur Dar-
stellung bringt. Zwei Pro-
ben daraus, Fig. 30 und 31,
mögen genügen.
Fig. 30. Wappen der
Freiherren von Rindscheit,
1619 ausgestorben: Ge-
viert ; 1 und 4: in Gelb
eine natürliche nach links
gekehrteSchwalbe(Stamm-
wappen); 2 und 3 : in
Weiss ein schwarzer Eber
(Schweinbeck , 1560 von
den Rindscheit aufgenom-
men). Auf dem rechten
Helme erscheint als Klei-
nod ein wachsender, rot-
gekleideter, graubärtiger
Mann mit rotgestülptem,
gelbem Hute und abflie-
gender weisser Kopfbinde; auf dem linksstehenden Helme
ein aus der Krone wachsender, schwarzer Eber. Decke
rechts: rot-gelb, links: schwarz-weiss. (H. 13 "5 cm.)
Fig. 31. Wappen der Freiherren von Pögel zu
Reiff enstein imd Aarbcrg, 1575 ausgestorben: Geviert;
1 und 4: in Rot ein aus goldener Krone wachsendes,
linksgekehrtes und gezäumtes, weisses Kamel (seit 1521
geführt), 2 und 3: in Schwarz eine goldene rechte Schräg-
spitze (seit c. 1530, Wappen derPuckl?). Der rechte
Helm trägt die Figur des ersten Feldes, der linke die
Figur des zweiten Feldes auf einem geschlossenen Fluge.
Decke rechts: rot-weiss, links: schwarz-gelb. (H. 14 cm.)
Fig. 24. Graf von der Mark.
Fig. 25. Der Graf von Holstein.
Zum Schlüsse sei endlich noch jenes grossen
Wappenwerkes gedacht, das unter dem Namen seines
ersten Herausgebers, des Kupferstechers Johann Sieb-
macher zu Nürnberg, wohl allen Lesern bekannt sein
dürfte. Der erste Teil mit 3320 Wappen erschien 1605,
der zweite 1609. Siebmacher starb 1611 und seine
Erben veranstalteten sofort eine zweite Auflage dieser
zwei Teile. Im Laufe des XVII. und XVIII. Jahr-
hunderts folgten Neuauflagen und Ergänzungen in
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika