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Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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Seite - 10 - in Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde

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— 10 und die englische Pelta Fig. 42. Die französische Heraldik gebraucht zur Darstellung von Damenwappen den Rautenschild (Losange) Taf. XLVII, Fig. 17 u. s. w. Um die Blasonierung der Schild- bilder zu erleichtern und die Stellung der Figuren ansprechbar zu machen, hat man die Fläche des Schildes, das Feld, in Plätze geteilt, von welchen die oberen und rechts gelegenen stets als die vornehmeren Plätze angesehen werden. In der Heraldik wird rechts Fig. 42. Wappen und links nicht vom Standpunkte des dMi 1 tonh(tC 1674)!1" Beschauers sondern von dem des Schild- en Silber ein trägers aus angesprochen. Zur Orien- schwarzbewehrter . » » f . . , n „ , .. - . roterDoppeladler.) tierung aut der Schildtiache dienen ioi- gende Bezeichnungen : AB — Ober- oder Hauptrand. CD = Unter- oder Fussrand. AC = Vorderseite. BD = Hinterseite. A = rechtes Obereck. B = linkes Obereck. C = rechtes Untereck. D = linkes Untereck. 123 = Schildhaupt. 789 = Schildfuss. 258 = Pfahlstelle. 456 = Balkenstelle. 5 = Herzstelle. Wird auf die Herzstelle ein zweiter Schild auf- gelegt, so heisst dieser Herzschild, Fig. 44, und geht in der Blasonierung dem ersten Platze voran. Die Bereicherung des Wappens mit einem Herzschilde kommt im Laufe der zweiten Hälfte des XV.Jahrhunderts in leb- haften Gebrauch. In späterer Zeit treten noch einige Ehrenplätze hinzu, so die Fig. 43. Fig. 47. Wappen der Stadt Bibcrach aus Ulrich Reichenthals »Concilium von Constanz«, Augsburg 14K3. Die Tinkturen des Wappens scheinen dem Illuminierer des Buches nicht genau bekannt gewesen zu sein, da Biberach vor der Besserung des Wappens durch Kaiser Friedrich IV., ddo. 18. Juli 1488, in Silber einen rot-ge- krönten und bewehrten blauen Biber führte. Nach 1488 erscheint der Biber ganz golden in einem blauen Felde. Fig. 44. Wappen des Landgrafen v. Hessen von Jost Amman. 1589. (S. Taf. XLVIII, Fig. 9.) Ehrenstelle Fig. 45 a und die Nabelstelle b. Die auf- gelegten Schilde sollen in ihrem äusseren Kontur der Form des Haupt- oder Rückenschildes so viel als möglich entsprechen. Wird zwischen dem Herzschilde und Rückenschilde noch ein Schild eingeschoben, so heisst dieser, seiner Stellung entsprechend, Mittelschild und kommt im Range nach dem Herzschilde zu stehen. Der wichtigste Teil des Wappens ist selbstver- ständlich die Schildfigur. Zur Herstellung der Schild- figuren benützt die Heroldskunst entweder bloss lineare, geometrische Formen, siehe die Heroldsstücke und Kreuze auf den Tafeln VI und VII, oder sogenannte »gemeine Figuren«, wie lebende und leblose Gebilde der Natur, Produkte der Menschenhand u. s. w. Die Tafeln des Atlasses bieten eine so grosse Menge von Figuren jedweder Art, man sehe nur das Figurenregister, dass ein spezielles Vorführen der heraldischen Schild- figuren wohl überflüssig sein dürfte. Auf Tafel V er- scheint eine Reihe von Tier- und Pflanzenformen in etwas grösserer Zeichnung, weil deren heraldische Stilisierung nicht jedermann geläufig sein dürfte. Einige sonderbare, aber gut stilisierte Figuren mögen hier noch angeschlossen werden. Fig. 46. »Hern von Fronberg vom hag Jn Bairn . In Rot eine schwarzgezäumte, aufgerichtete, weisse Gure (Stute). (Aus Grünenbergs Wappenbuch, 1483 H. 6 5 cm.) Fig. 48. Corbi. Fig. 49. Fig. 49. »Grauff von Pälffin litt och jm Dälf- ßnat«. (Dauphine.) In Weiss innerhalb eines von Weiss und Blau gestückten Bordes ein blauer Delphin. (Eben- falls aus Grünenberg, H. 6-5 cm.) Fig. 50. Angebliches Wappen des Herzogs Gottfried (von Bouillon). In Blau drei goldene Lilien, hier mit Staub- fäden gezeichnet. (Ebenfalls aus Grünenbergs Wappen- buch.) Wie aus den hier vorgeführten alten Wappen- zeichnungen zu ersehen ist, sucht die Figur die Schild- fläche so viel als möglich zu füllen und bequemt ihre Gestalt der Schildform an. Die Figuren kehren sich gewöhnlich nach der rech- ten Seite und es ist des- halb nicht notwendig, dies im Blason eigens zu be- tonen; eine Linkskehrung dagegen müsste jedenfalls notiert werden. Heraldisch gut gezeich- nete Figuren sind stets ein- fach in der Form trotz ihres ornamentalen Charakters. Ein Ueberwuchern des Bei- werkes beeinträchtigt die Wirkung wie aus Fig. 51, dem Wappenschilde von Böhmen am Pulverturme zu Prag (zweite Hälfte des XV. jahrh.), zu ersehen ist. Bei Tierfiguren werden deren Angriffs- und Ver- teidigungsmittel, deren Waffen oder Wehren wie Zähne, Fig. 50. »Herzog (>ottfrid«. Fig. 46. Fronberg. Fig. 47. Biberach. Fig. 48. »Conti de Corbi« (vielleicht die Corbie in der Picardie?). In Gelb ein Rabe. (Aus Grünen- bergs Wappenbuch, 1483, H. 6 cm.) Die Figur hat auffallende Aehnlichkeit mit dem lustigen Raben Hans Huckebein von W. Busch.
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Heraldischer Atlas Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Titel
Heraldischer Atlas
Untertitel
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Autor
H. G. Ströhl
Verlag
Julius Hoffmann
Ort
Stuttgart
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
22.6 x 33.6 cm
Seiten
284
Schlagwörter
Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
Kategorie
Lexika
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