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Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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Tafel V. Schildformen und Schildbilder. (Lebende Figuren.) Fig. I. Dreieckschild. (XII. und XIII. Jahrh.) In Rot ein schwarzbewehrter, goldgezungter, silberner Gcmsbock mit goldgerändertem und beringtem, mit drei Türkisen besetztem, schwarzem Leibgurt. (Wappen der Grafen von Wilczck. Die Wilczek's führten ursprüng- lich das polnische Wappen Koziel, einen Steinbock; erst im Laufe des XV. Jahrh. verwandelte sich bei ihnen der Steinbock in eine Gemse.) Fig. 2. Dreieckschild. (XIV. Jahrh.) In Gold ein gekrönter, silberngehörnter, schwarzer Stierkopf mit aus- geschlagener Zunge und abgerissenem Halsfelle. (Wap- pen der Herzoge von Mecklenburg, nach einem Siegel Herzog Albrechts II. 1349, siehe »Deutsche Wappen- rolle«, Fig. 65.) Fig. 3. Dreieckschild. (XV. Jahrh.) In Silber ein rotbewehrter, schwarzer Bär. (Wappen des schweize- rischen Cantons und der Stadt Appenzell. Ein auf- rechter Bär, hier der Legende des St. Gallus entnommen, findet sich zum erstenmale im Siegel von Appenzell an einer Urkunde vom Jahre 1405. Stumpf in seiner Schweizerchronik (1548) spricht ausdrücklich von einer roten Bewehrung: »einen freyen schwartzen aufrechten Bären mit roten klawen« . . . . Fig. 4. Französischer Dreieckschild (XV. Jahrh.) In Gold ein roter Schrägrechtsbalken mit drei gestüm- melten, silbernen Adlern hintereinander. (Wappen des Herzogtums Lothringen.) Im oberen Felde erscheint noch eine gestümmelte, blaue Ente, unten eine ge- stüinmelte, schwarze Amsel untergebracht. Die gestümmelten Vögel sind eine Spezialität der westeuropäischen Heraldik und in französischen und englischen Wappen häufig anzutreffen. Den Adler ohne Füsse und öfters auch ohne Schnabel nennt man »A16- rion«, die gestümmelten Enten »Cannets«, die ge- stümmelten Amseln »Merletten«. Fig. 5. Halb-Rundschild. (XV. Jahrh.) In Blau ein goldbewehrter, silberner Eber mit goldenen Rücken- borsten. (Wappen der Ertzingen in Schwaben. Ein Friedrich von Ertzingen erscheint auch unter den Ge- fallenen in der Schlacht bei Sempach, 1386.) Fig. 6. Tartsche. (Zweite Hälfte des XV. Jahrh.) In Gold drei blaue Hirschstangen übereinander. (Wappen der Grafschaft Nellenburg. Veringen führt dieselben Figuren anfangs schwarz, später rot, Württemberg schwarz.) Die untere Stange hat in einem Dreieck- schild, oder sonst in einem nach unten zu schmäler werdenden Schilde eine geringere Anzahl von Enden, als die über ihr liegenden Stangen. In einem vier- eckigen Felde wäre diese Verkürzung überflüssig, doch hat sich dieselbe meist so eingebürgert, dass ihre Ausser- achtlassung von heraldischen Laien als ein arger Fehler betrachtet werden würde. Fig. 7. Schild in der Ueberganzsform zum Re- naissanceschild. (Ende des XV. Jahrh.) In Silber ein roter Rüde mit goldenem Stachelhalsband. Fig. 8. Tartsche mit Speerruhe zum Einlegen der Rennstange. (Mitte des XV. Jahrh.) In Rot ein gold- gezungter, silberner Bracke. Fig. 9. Tartsche mit Speerruhe. (XVI. Jahrh.) In Blau ein schwarzbewehrter, goldener Steinbock. (Wappen der Grafen von Hohenembs in Vorarlberg. Die alten Ritter von Ems, bereits im XII. Jahrh. nach- weisbar, führten ursprünglich nur den Oberkörper eines Steinbocks im Schilde. 1560 wurden die Hohenembs in den Reichsgrafenstand erhoben, erloschen aber im Jahre 1759. Die lehenbare Reichsgrafschaft fiel an Oesterreich zurück.) Fig. 10. Renaissance-Schild. (XVI. Jahrh.) In Rot auf grünem Boden ein goldbewehrter, silberner Kranich mit dem rechten Fusse einen natürlichen Stein haltend. Der Kranich ist das Symbol der Wachsamkeit. Um nicht einzuschlafen hält er den Stein. »wenne daz stainel vellt, sö erwacht er und schreit«, erzählt Konrad von Megenberg um 1350. — Fig. 11. Renaissance-Schild. (XVI. Jahrh.) In Blau eine ausgeschweifte, silberne Spitze. Oben rechts eine goldene Lilie, links ein im Dreipass ausgeschlagenes, silbernes Seeblatt, eine Figur, die man irrtümlich früher als »Schröterhörncr« ansprach. Unten eine rote Rose mit goldenem Samen und grünem Barte. Fig. 12. Renaissance-Schild. (XVI. Jahrh.) In Gold ein ausgerissener, grüner Lindenbaum. (Wappen der bayrischen Stadt Lindau am Bodensee. Dieselbe Figur zeigt bereits ein grosses Siegel der Stadt aus dem XIII. Jahrh., nur erscheint, beiderseits auf den Wurzeln des Baumes stehend, je ein entenartiger Vogel.) In der zweiten Hälfte des XVI. Jahrh. wird die Schildform dekorativ ausgebildet, sie wird zur reinen Zierform. Die zerschnittenen Ränder rollen sich ein, der Schild wird allmählich zur Cartouche. Siehe die Figuren 13, 14, 15 und 16, gezeichnet von Jost Am- man um 1 566 und 1589. Fig. i3. Hutten. Fig. 14. Landtchaden. (In Kot zwei goldene Sclir.'ig- (In Gold eine schwarze Harfe.) rechtsbalken.) Fig. 15. Volkamer. Fig. ifi. Stadt Landshut in Hävern. (Geteilt; oben in Silber ein (In Silber drei, 2,1 gestellte, blaue halbes, rote« Rad, unten in l^isenhüte.) Blau eine silberne Lilie.) Figr. 13—15 sind Ammans Wappen- und Stamm- buche, Fig. 16 Rixner's Turnierbuche entnommen.
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Heraldischer Atlas Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Titel
Heraldischer Atlas
Untertitel
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Autor
H. G. Ströhl
Verlag
Julius Hoffmann
Ort
Stuttgart
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
22.6 x 33.6 cm
Seiten
284
Schlagwörter
Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
Kategorie
Lexika
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