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Tafel XIV
Tiere als Schildhalter.
Fig. i. Greifen. Wappen Sr. apostolischen Maje-
stät des Kaisers von Oesterreich und Königs von Ungarn
Franz Joseph I. (Aus Ströhls österr.-ung. Wappenrolle,
Wien 1895.) Der Schild mit dem Wappen von Oester-
reich, geschmückt mit der Kaiserkrone (Taf. XV. Fig. 1)
und der Collane des Ordens vom goldenen Vliesse,
wird von zwei goldbewehrten, oben schwarzen, unten
goldenen Greifen gehalten, die auf einem goldenen
Bande mit der persönlichen Devise des Kaisers —
»VIRIBVS UNITIS« — fussen.
Fig. 2. Antilopeii. Wappen der britischen Kap-
kolonie (Kapland in Südafrika). Der Schild ist rot mit
silbernem Schildeshaupt, das drei blaue Scheiben, jede
belegt mit einer goldenen Lilie, aufweist. Das untere
Feld zeigt einen goldenen Löwen, beseitet von drei
goldenen Ringen (Kränzen ?).
Als Crest (Kleinod) dient eine auf einem gold-
roten Wulste stehende, weissgekleidete Frauengestalt,
die sich mit der Rechten auf einen Felsen (Cap) stützt,
mit der Linken einen Anker (Hoffnung) hält. Als
Schildhalter dienen rechts ein Gnu (Catoblepas Gnu),
links eine langhörnige Antilope (nicht näher bestimm-
bar), beide in goldener Tinktur. Unter dem Schilde
erscheint in einem Bande die Devise »SPES'BONA«.
Fig. 3. Drachen. Wappen der schottischen Stadt
Dundee in Forfarshire. Der Schild zeigt in Blau eine
silberne Vase mit drei silbernen Lilien. Als Crest
dient eine silberne Lilie, die aus einem silber-blauen
Wulste emporwächst. Der Schild wird von zwei grü-
nen Drachen gehalten, deren Schwänze sich unter dem
Schilde ornamental verschlingen. Ueber dem Crest
erscheint in einem Bande die Devise »DEI • DONVM«;.
Nach Angabe Fox Davies in seinem »The Book of Public
Arms« wurde dieses Wappen am 30. Juli 1673 v o n dem Lyon
King of Arms, Sir Charles Araskine of Cambo der Stadt ver-
liehen.
Fig. 4. Basilisk. Wappen der Stadt Basel. Der
Schild zeigt in Silber einen schwarzen Bischofsstab.
Als Schildhalter dient ein rot bewehrter und gelappter
grüner Basilisk. In einem Schildchen erscheint die
Bezeichnung »BASILEA 1511«, unten das Monogramm
»I)S« eingetragen. (H. = 21 cm.) Von demselben
Künstler existiert noch ein zweites Blatt, worauf der
Basilisk den Schildriemen mit dem Schnabel gefasst
hält. Beide Bilder dienten als Buchdruckersignete.
Die sonderbare Form des Baseler Bischofsstabes findet
sich bereits in einem Siegel (grösseres Ratssiegel) der
Stadt aus dem XV. Jahrhundert mit der Umschrift:
4 S'CONSVLVM CIVITATIS BASILIENSIS«.
Die Figur ist dem Wapj^ en des Bistums Basel
entnommen, das in Silber einen roten Bischofsstab
zeigt, dessen Krümmung aber nach links gewendet ist.
Den roten Bischofsstab führt auch die Basel-Land-
schaft (seit 1833 besteht der Kanton aus Basel-Stadt
und Basel-Landschaft), und das Wappen des Kantons
Basel zeigt beide Figuren im Schilde vereint, den roten
Bischofsstab aber oben an der Krümmung noch mit
aufgesetzten Knöpfchen verziert, wie er bereits in einem
Siegel des Städtchens Liestal, dem jetzigen Hauptorte
der Basel-Landschaft, aus dem XIV. Jahrhundert er-
scheint. Fig. 5. Kranich und Strauss. Wappen des Dr.
Leopold Dick. Der Schild zeigt in Gold einen schwar-
zen Löwen, der mit zwei voneinander abgewendeten,
aus einer gestürzten goldenen Halskrone hervorwachsen-
den, rotbewehrten Greifenköpfen versehen ist. Der
Spangenhelm mit schwarz-goldener Decke trägt als
Kleinod die in die Helmdecke übergehende, wachsende
Figur des Schildes. Als Schildhalter dient rechts ein
Kranich, links ein Strauss mit einem Hufeisen im
Schnabel. Beide stehen auf einem Postamente, in das
die Devise: RES EST INVICTA VERITAS. eingetragen
Fig. 7. Wappen des Dr. Heinrich Kubisch.
ist. In einem Bande über dem Wappen, dessen Ende
sich um die Hälse der Schildhalter schlingt, ist zu lesen:
LEOPOLDVS DICKIVS AB HILTPRANTSECK V.l.
DOCTOR CONS . SACRIQVE PAL . COMES. (H. =
43 • 5 cm.) Meister unbekannt.
Dr. Leopold Dick erhielt von Kaiser Karl V. ddo.
Regensburg, 26. August 1532, den rittermässigen Adels-
stand und das Palatinat; Maximilian II. bestätigte Adel
und Wappen ddo. Augsburg, 10. März 1566. (S. Zeit-
schrift »Adler« 1871 und Warnecke, Heraldische Kunst-
blätter, II. 36.)
Fig. 6. Löwen. Wappen des Pfalzgrafen Wolf-
gang bei Rhein, Herzogs in Bayern, aus dem Hause
Zweibrücken, Stammvater aller späteren Pfalzgrafen
(geb. 1526, -}" 1569), von Virgil Solis, 1559. (S.Taf.XL.)
Der Schild ist geviert; im 1. und 4. Felde erscheint
das Wappenbild der Pfalzgrafschaft bei Rhein-, in
Schwarz ein rot gekrönter und bewehrter goldener
Löwe, im 2. und 3. Felde das Wappen des Herzogtums
Bayern, die silbernen und blauen Wecken. Auf der
Vierung liegt ein Herzschildchen mit dem Wappen der
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Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika