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Königreiches Schweden, gemustert. Die Herzoge (von
Vestergötland, Nerike, von Schoonen, Södermanland
und Vestmanland) führen eine ähnliche Krone, nur
treten an Stelle der niederen Zinken durchgehends
die schwarzen Faschinen. (Fig. 39.) Von der Krone
des Königs, eine holländische Arbeit aus der Zeit König
Erichs IV., die sehr reich durchgebildet ist, konnten wir
leider keine genügend deutliche Abbildung erhalten.
Rumänien.
Fig. 15. Plevna-Krone. Die Rumänische Königs-
krone wurde nach der am 26. März 1881 erfolgten
Königsproklamation aus dem Materiale einer bei Plevna
von den Rumänen eroberten Gussstahlkanone von Of-
fizieren der Zeugsartillerie im Arsenale zu Bukarest
hergestellt. Sie entbehrt jeder Vergoldung und jeden
Juwelenschmuckes.
Bulgarien.
Die Krone des halbsouveränen Fürsten Ferdinand
von Bulgarien (von der Sobranie 7. Juli 1887 erwählt)
wurde 1891 von dem Heraldiker, Heyer von Rosen-
feld, entworfen und zeigt einen Stirnreif mit lilien-
förmigen Zinken, hinter denen sich acht Kronenbügel
über einer niederen Purpurmiitze wölben. (Fig 40.)
Die abflatternden, goldgefransten, weissen Kronen-
bänder sind rot-grün gesäumt. (Weiss-grün-rot sind
die bulgarischen Landesfarben.)
Die verschiedenen französischen Dynastien (Bour-
bonen, Orleans, Napoleoniden) führten auch eigene
Kronen, deren Darstellung uns aber nicht nötig schien. Die alte Krone der französischen Prinzen findet man
in den Siegeln, die im Texte zur Tafel XVII. abge-
bildet sind.
Exotische Kronen.
Zu den exotischen Fürstenkronen, die auch für
uns einiges Interesse besitzen, gehören folgende Kronen :
Krone des Vicekönigs von Aegypten. (Fig. 41.)
Es ist eine zur Hälfte mit Purpur gefütterte Bügel -
kröne, deren Reichsapfel durch einen Halbmond mit
Stern ersetzt ist.
Fig. 41 Krone des Vice- Fig. 42. Krone des Schah
kttnigs von Aegypten. in Schah von Persien.
Die Krone des Schah in Schah von Fersien (Fig 42)
und die Chulah-Krone von Siam (Fig. 43), der die
Krone des Königs von Kambodia (Kambodscha) sehr
ähnlich ist, zeigen ganz orientalischen Typus, während
die Krone des Tunku (Sultan) von Johore (Fig. 44)
der europäischen Kronenform nachgeahmt erscheint.
Die indischen Fürsten, Grossbritannien tributär, führen
zumeist Wappen nach englischem Muster. So erscheint
Fig. 43. Chulah-Krone Fig. 44. Krone des Tunku
von Siam. von Johorr.
z. B. über dem Wappen des Maharadja von Kapur-
thala (Provinz Pandschab) eine fünfspitzige Zacken-
krone mit einem darüber schwebenden Säbel als Crest
u. s. w.
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika