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der Pariser Nationalbibliothek in Lichtdruck herausgegeben
von F. X. Kraus. Strassburg, 1887.« (Zur Herstellung der
Conturen benutzt.)
»Die Wappen, Helmzierden und Standarten der Grossen
Heidelberger Liederhandschrift, herausgegeben von Karl
Zangemeister, Oberbibliothekar der Universität Heidelberg,
1892.« (Zur Farbengebung benutzt.)
Schild und Helme, im Original mit Gold und Silber
tingiert, wurden von uns heraldisch zusammengestellt, Kleinod: blauer Löwenkopf mit rotem, mit Pfauenfedern
bestecktem Kückenkamm. Das Geschlecht war im
Aargau ansässig und war ein Absenker der Habs-
burger aus dem XIII. Jahrhunderte, daher bis'auf die
Fig. 19.
„KEISER HEINRICH" (Heinrich VI., Sohn Barbarossa'«, t 1197.)
während sie im Original zumeist getrennt erscheinen, die
Helme mit abhängenden, roten Bindschnüren versehen,
siehe Fig. 19. Die Schriften der Namen wurden nach
dem Original-Register copiert.
Fig. 11. HerrRcinmar von Zwctcr. Schild: in Rot
ein goldbewehrter, silberner Adler, dessen Sachsen in
einwärts gerichtete Adlerköpfe enden. Kleinod: wach-
sende Schildfigur. Er gehörte dem pfälzischen Ge-
schlechte der Herren von Ziutern an. (Zeutern, zwischen
Bruchsal und Heidelberg.)
Fig. 12. Herr IValthcr von der Vogclwcide. Schild:
in Rot ein gelber Vogelkäfig mit grünem Vogel. Kleinod:
Schildfigur. Der berühmte Minnesänger entstammte
einem Geschlechte in Südtirol und lebte um 1187
bis 1227.
Fig. 13. Meister Heinrich Frauenlob. Schild: in
Blau (im Codex grünlich geworden) eine goldgekrönte
und gekleidete Frauenbüste mit weissem Schleier. Klei-
nod : Schildfigur in die abflatternde goldene Helm-
decke übergehend. Er starb am 29. November 1318
zu Mainz und wurde von Frauen zu Grabe getragen.
Fig. 14. Heinrich von Tettingen. Schild: in
Gold eine rotgestielte, silberne Sichel. Kleinod: zwei
Sicheln. Seine Heimat dürfte Döttigen oberhalb Kling-
nau im Aargau gewesen sein.
Fig. 15. Endilhart (Orcndilhart) von Ade Iburg.
Schild: in Gold zwei rote Krebsscheren übereinander.
Kleinod : Schildfigur. Seine Stammburg war Adelburg an
der Laber, nordwärts von Parsburg (bayrische Oberpfalz).
Fig. 16. Herr Rcinmar der Alte. Schild: sieben-
mal von Gold und Blau quergeteilt, von einem roten
Pfahle überzogen. Kleinod: Spitzhaube mit Pfauenquast,
das Schildbild zeigend. (Weingartner Handschrift: von
Gold und Schwarz gestreift.) Er dürfte einem elsässischen
Geschlechte angehört haben.
Fig. 17. Herr Heinrich von Morungen. Schild:
in Blau drei 2,1 gestellte, silberne, an den Spitzen mit
goldenen, achtstrahligen Sternen besteckte, steigende
Monde. Kleinod: ein Mond, wie im Schilde, auf einem
blauen Kissen ruhend. Der Stammsitz war die Burg
Morungen bei Sangershausen.
Fig. 18. Herr Hesse von Rinach. Schild: in Gold ein
roter Löwe mit blauem Kopfe und goldenem Halsbande. bcr<\vo\fran^cm i5fc\nlbacb
Kopffarbe das ganz gleiche Wappen mit den Habs-
burgern, die in Gold einen roten Löwen geführt hatten.
Herr Wolfram von Eschenbach. (Siehe Fig. 20.)
Schild: in Rot zwei silberne Barten(?). Kleinod: Schild-
figur. Eschenbach liegt bei
Ansbach und wurde der
Dichter, gestorben um
1220, auch dort begraben.
Die Oberpfälzer Eschen-
bachs führten in Rot drei
silberne Messer.
Allen bekannt ist der
Tannhäuser, dessen Wap-
pen wir in Fig. 21 geben.
Schild : von Schwarz über
Gold geteilt. Kleinod: zwei
Büffelhörner mit Fächer-
kämmen in den Farben des
Schildes. Des Tannhäusers
Geschlecht ist unbekannt.
Manche Wappen in
den beiden Handschriften
dürften nicht wirkliche
Geschlechts-, sondern
blosse Phantasie wappen
sein, die den Minnesängern beigelegt wurden. So z. B.
bei Walther von der Vogel weide, Frauenlob, Tann-
häuser u. s. vv. 2>Vr Tanlnifcr.1
Fig. 21.
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika