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Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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N Tafel XX. PROBEN aus der Züricher Wappenrolle. (Erste Hälfte des XIV. Jahrb.) »Wer diese älteste deutsche Wappen-Sammlung nicht genau studiert hat, der hat von der mittelalter- lichen Heraldik eigentlich gar keinen Begriff,« schreibt Fürst Friedrich Karl zu Hohenlohe - Waldenburg in seiner Geschichte des Fürstenbergischen Wappens, und diese Worte kennzeichnen am besten den Wert dieser Rolle. In der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts be- fand sie sich unter dem Namen »Membrana heraldica« in dem Besitz des bekannten Naturforschers und Wap- penfreundes Joh. Jak. Scheuchzer zu Zürich und kam nach dessen Tod im Jahre 1733 an die Züricher Stadt- bibliothek. Die Rolle ist gegenwärtig 400,5 cm lang, 12,5 cm breit, und besteht aus 13, mit Zwirn zusammen- gehefteten Pergamentstücken. Die Rolle, auf beiden Seiten in zwei Reihen mit Wappen bemalt, war ur- sprünglich länger, doch ist das fehlende Stück zum Glück in einer Copie erhalten. Sie enthält, diese Copie mitgerechnet, 559 Wappen und 28 bischöfliche Banner. Im Jahre 1860 wurden die Bilder der Rolle auf 25 Tafeln von der antiquarischen Gesellschaft zu Zürich in Farbendruck publiziert, welcher Publikation unsere Proben entnommen wurden. Fig. 1. BREGENZ (No. 127 der Rolle): In Kürsch ein Hermelinpfahl, auf dem Helme eine mit Pfauen- federn besteckte, eingedrehte Pelzmütze. Es ist dies das Wappen der alten Grafen von Bregenz, 1157 aus- gestorben, deren Kleinod hier etwas sonderbar gezeich- net erscheint; eine Copie der Rolle aus dem XVI. Jahr- hundert in der gräflich Königseggschen Bibliothek zu Aulendorf zeigt die Pelzmütze etwas deutlicher geformt. Fig. 2. (?) (No. 248): In Rot drei, 2,1 gestellte Pelzstücke; auf dem Helme ein Jünglingsrumpf mit roter, pelzverbrämter Gugel, deren aufwärts gestellte Spitze mit einem schwarzen Hahnfederbusch besteckt ist. Fig. 3. RÖTELEN (No. 143): Ueber Feh ein gelbes Schildeshaupt mit wachsenden, roten Löwen; auf dem Helme ein roter Löwenrumpf mit aus Feh gebildetem Rückenkamme. Fig. 4. (Maness von Manegg) (No. 234): In Rot zwei weisse, sich bekämpfende Ritter; auf dem Helme der Rumpf eines Ritters, bekleidet mit Panzerhemd und Beckenhaube. Der Züricher Ritter, Rüdiger Maness von Manegg (f 1304), soll nach der Ansicht einiger Historiker so- wohl der Veranstalter der Heidelberger Liederhand- schrift (siehe Taf. XIX) als auch dieser Rolle gewesen sein, doch scheint die Annahme, dass Konstanz der Geburtsort der Rolle gewesen sei, mehr Wahrschein- lichkeit für sich zu haben. Fig. 5. BETLER (Betler von Herderen aus dem Thurgau), (No. 420): In Weiss ein schwarz gekleideter, gelb beschuhter Bettler, an roter Schnur einen weissen Rucksack und einen roten Wanderstab tragend. Mit der rechten Hand hält er eine rote Schüssel empor. Auf dem Helme erscheint derselbe Bettler wachsend, aber weiss gekleidet, mit schwarzem Rucksacke und schwarzer Schüssel. Fig. 6. HABSPVRG (No. 34): In Gelb ein roter Löwe; auf dem Helme ein wachsender, roter Löwe mit weissem Rückenkamme, besetzt mit Pfauenfedern. Es ist dies das erste Wappen der Grafen von Habsburg, das sich bereits 1186 in dem Siegel einer Urkunde nachweisen lässt, das Kleinod allerdings erst 1259. Seit ca. 1500 wird der Löwe gekrönt geführt. Fig. 7. REHBERG (Rechberg in Schwaben), (No. 403): In Weiss zwei von einander abgewendete, rote Löwen; auf dem Helme ein wachsender, roter Löwe. Die Schwänze der Löwen sind gewöhnlich in einander ver- schlungen. Einen gekrönten Lö- wen zeigt die Textillustration. Fig. 21. (Geroldseck am Wasichen), (No. 453): Im weis- sen, mit blauen Schindeln be- streuten Felde ein gelb gekrön- ter, roter Löwe; auf dem Helme ein mitPfauenfedern überzogener Hut, eine mit einem Pfauenfeder- busch besteckte, weisse Kugel tragend. Fig. 8. BIENBVRG (No. 95): In Blau ein rotbewehrter, gelber Leopard; auf dem Helme zwei mitPfauenfedern besteckte, rote Büffelhörner. Fig. 9. WALBVRG (No. 176): In Gelb drei schwarze Leoparden übereinander; auf dem Helme ein rotbe- quastetes, gelbes Polster, durch das eine kurze, gelbe Hülse mit einem Pfauenfederbusch gesteckt ist. Fig. 10. HELFENSTAIN in Schwaben (von Hel- fant = Elefant) (No. 40): In Rot auf schwebendem, gelbem Vierberg (hier »Stein«) ein weisser Elefant; auf dem Helme zwei mit Pfauenfedern besteckte, weisse Kämme (Fächerkleinode oder Waele). Fig. 21. Geroldseck.
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Heraldischer Atlas Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Titel
Heraldischer Atlas
Untertitel
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Autor
H. G. Ströhl
Verlag
Julius Hoffmann
Ort
Stuttgart
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
22.6 x 33.6 cm
Seiten
284
Schlagwörter
Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
Kategorie
Lexika
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