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Fig. 12. Avanderdeel. (Wappen der Averdael,
eigentlich der Bruce; Schottland.) Von Rot über Gold
geteilt, unten ein rotes Andreaskreuz. Kleinod: ein
durch Wolken wachsender, rot gekleideter Arm mit
Schwurhand. Auf
der Decke wieder-
holt sich das Wap-
penbild des Schildes.
Fig. 13. Sijrjoon
AbUnatny. (Wappen
des Sir John Aber-
nethy of Balgony;
schottisches Ge-
schlecht.) In Silber
(richtiger Gold) ein
von einem gerieften,
schwarzen Schräg-
rechtsfaden überzo-
gener , roter Löwe.
Kleinod: Rumpfeines
grüngezäumten, mit
goldener Halsglocke
versehenen, grauen
Kamels.Decke: grün-
schwarz gespalten.
Fig.
Fig. 19.
Die Hertoge vaw Mckelenborch. 14. Die Co-
ninc van Cipers.
(Wappen des Königs
von Cypern.) Ge-
viert; 1 u. 4: in
Silber ein goldenes
Jerusalemer Kreuz
(Jerusalem). 2.113:
neunmal von Blau und Silber geteilt, überlegt mit
einem golden gekrönten und bewehrten roten Löwen
(Lusignan). Kleinod: ein aus goldener Mauerkrone
sich erhebender, mit goldenen Kreuzen bestreuter,
silberner Spitzhut, der mit einem Busch von goldenen
Hahnenfedern besteckt ist. Auf der Decke wiederholt
sich das Wappenbild des Schildes.
Fig. 15. Die G. v. Ocseivoert. (Wappen der
Grafen von Oxford aus der Familie de Vere; England.)
Geviert von Rot und Gold; das erste Viertel zeigt
einen fünfstrahligen, silbernen Stern. Kleinod: blauer,
golden bewehrter Eber mit goldenen Rückenborsten
auf einer roten, hermelingestulpten Mütze stehend.
Decke: rot.
Fig. 16. Die He van Graestoc. (Wappen des
Fitz William, Lord of Greystock, f 1358; England.)
Von Silber und Blau quer gestreift, überlegt von drei,
2, i gestellten, roten Schapeln (Blumenkränzlein).
Kleinod: eine aus goldener Helmkrone lodernde, rote
Flamme. Auf der Decke wiederholt sich das Wappen-
bild des Schildes.
Zum Schlüsse lassen wir noch das Wappen der
österreichischen Herzoge (Fig. 17), jenes von Böhmen (Fig. 18), sowie von Mecklenburg (Fig. 19) und Hol-
stein (Fig. 20) als Textillustrationen folgen. Bei Oester-
reich bringt Gelre die silberne Querbinde in Kot und
als Kleinod den Pfauenstoss, wie solche seit 1231 ge-
führt werden. Böhmen zeigt den bekannten, doppel-
schwänzigen Löwen, als Kleinod den alten mit goldenen
Lindenblättern bestreuten, schwarzen Flug. Das mecklen-
burgische Wappen mit dem goldgekrönten, schwarzen
Stierkopf mit abgerissenem Halsfelle in goldenem Felde
trägt als Kleinod ein in den Farben von Schwerin, rot-
gold pfahlweise gestreiftes Schirmbrett, hinter dem sich
ein Pfauenfederfächer erhebt. Zwischen diesem und
dem Schirmbrette ist ein kleines Schildchen mit dem
Stierkopfe eingeschoben. Nach den Tinkturen des Schirm-
brettes zu schliessen, dürfte die Zeichnung nach 135X
angefertigt worden sein, weil im Dezember dieses Jahres
die Grafschaft Schwerin von Mecklenburg zurück-
gekauft worden war. Das Holsteinische Wappen zeigt
den viel verkannten Schildbeschlag, das sogenannte
»Nesselblatt«. (S. Deutsche Wappenrolle S. 69.)
Wenn man die Wappenbilder Gelre's etwas näher
ins Auge fasst, bemerkt man einige auffallende Er-
scheinungen, durch welche sich diese Bilder von jenen
der fast gleichzeitigen Züricher Wappenrolle (Taf. XX
und XXI.) ganz wesentlich unterscheiden. Vor allem
ist es die dominierende Stellung des Helmkleinodes,
das mitunter eine ganz seltsame Durchbildung auf-
weist, man sehe nur
VOnTyrolundKrainsilld Greve Geraeft van Holstein,
speziell für die öster-
reichische Heraldik wegen dem frühzeitigen Erscheinen
der Krone des Tyroler Adlers und dem goldenen Schild-
felde im Wappen von Krain von hohem Interesse.
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika