Seite - (00000128) - in Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Bild der Seite - (00000128) -
Text der Seite - (00000128) -
Tafel XXV.
P R O B E N
aus dem
„Sti. Christophori am Arlberg Bruderschafts Buche."
Fig. i. (Seite 139/2.) Jacob reinachher (Reinacher).
In Weiss ein am Umfange mit sechs schwarzen Hahnen-
federbüschen besteckter, roter Ring. Kleinod: dieselbe
Figur, doch ohne den untersten Federbusch. Decke:
weiss-rot. (Schildhöhe: 8.7 cm.)
»Jacob reinachher git alle iar ij gros nach sim dot
ein guldin.«
Fig. 2. (S. 60.) Rapold von Roscnliart. In Silber
drei, 2,1 gestellte, gold besamte und bebartete, rote
Rosen. Kleinod: ein gold bewehrter und geaugter,
silberner Hahnenrumpf mit rotem Kamme und Lappen.
Decke: silber-rot. Spuren einer übergemalten, goldenen
Helmkrone vorhanden. (Sch.-H.: 9.5 cm.)
»Rapold von Rosenhart git alle iar iij grofls nach
seine dot j guidein.«
Im niederösterreichischen Landesarchive befindet
sich ein Wappenbrief des deutschen Königs Wenzes-
laus, ddo. Prag, 23. Dezember 1411, für Rappen (Ra-
pold) von Rosenhart, in dem ihm die Führung einer
Helmkrone zugesprochen wird. Aus dem geht nun
hervor, dass das Wappen im ßruderschaftsbuche vor
1411 gemalt, 1411 oder später die verliehene Krone
nachgetragen wurde, deren Goldblättchen aber auf dem
Silber nicht haften blieb und wieder abfiel. Die Rosen-
harts waren ein altes, schwäbisches Geschlecht, dessen
gleichnamige Stammburg unweit Ravensburg in Würt-
temberg gelegen war. Rapold starb zwischen 1444 bis
1445. (Jahrbuch »Adler« 1875.)
Fig. 3. (S. 127/2.) Steffan piclaher (Pielacher).
In Gelb ein schrägrechts gestellter, naturfarbener Kaul-
kopf (cottus gobio), auch Dickkopf, Groppe, Koppen
(Kapp) genannt. Kleinod: die Figur des Schildes von
einem roten, mit schwarzem Hahnenfederbusch besteck-
ten Stabe durchstossen. Decke: rot-gelb. (Sch.-H.:
9.7 cm. Der unten beschnittene Schild ist hier ergänzt.)
»Steffan pielaher git all jar ij gross vnd nach
sinem dot ain gvldin.«
Fig. 4. (S. 174.) Hanns Johling (Jochling). In
Schwarz ein schrägrechts gestelltes, gelbes Armbrustjoch.
Auf dem Schilde stehen zwei Helme nebeneinander.
Der erste trägt als Kleinod einen aus schwarz-gelbem
Wulste sich erhebenden schwarzen Flug mit der Schild-
figur; Decke: schwarz-gelb. Der zweite Helm trägt
einen aus einer roten Helmkrone wachsenden Busch,
3 Reihen mit 7, 6 und 5 weissen, natürlichen Lilien
mit gelben Staubfäden. Die rote Helmdecke endet in
zwei gelbe Quasten. Mit diesem Wappen ist ein kleiner
Schild durch einen Ring in Verbindung gebracht, der
je durch eine Ecke der beiden Schilde gezogen ist. In
Blau ein goldenes Patriarchenkreuz, beseitet von zwei
goldenen Halbmonden. (Wahrscheinlich das Wappen
der Frau Anna Jochling.) Gesellschaftszeichen: Unter einer Krone die zu-
sammengeschobenen Buchstaben a und lf (?) unbemalt.
Ausserdem erscheint siebenmal die Devise: »Ich hoff«
eingetragen. (Sch.-H.: 9.4 cm. Der unten beschnittene
Schild hier ergänzt.)
»Hanns Johling ann sein Hawsfraw gebnt all Jar
iiii g auf den adelsperkch nach Jrem tod (hier fehlt
der Betrag) Anno Octam.« (1408.)
Fig. 5.
Seite 34 findet sich das Wappen (Fig. 5) eines An-
haltischen Fürsten, wahrscheinlich Woldemars (Vhnan)
V. (f 1436): Gespalten; vorne in Silber, am Spalt ein
gold gekrönter, bewehrter und mit goldener Kleeblatt-
spange belegter, halber roter Adler (Brandenburg),
hinten von Gelb und Schwarz neunmal geteilt (Ballen-
stedt). Kleinod: zwei sich kreuzende Pfaucnstösse.
Decke: schwarz-gelb. (Sch.-H.: 8.5 cm.)
»Graff Ulman fürst ze anhalt geytt ain halben
guidein nach seine tod ain guidein.«
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika