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Tafel XXVII.
P R O B E N
aus dem
Scheiblerschen Wappenl >uche.
(Erste Hälfte des XV. Jahrh.)
Im Besitze der Freiherrlichen Familie Scheibler-
Hülhoven zu Aachen befindet sich ein Papiercodex
mit 343 Blättern (25 cm hoch, 17 cm breit), von
welchen 225 Blätter 450 Wappenmalereien eines her-
vorragenden, süddeutschen Meisters aufweisen. Die
übrigen Blätter enthalten minderwertige Wappenbilder
aus viel späterer Zeit. Die vorliegenden Proben wur-
den Copien nachgebildet, welche Hofwappenmaler
E. Krahl seinerzeit angefertigt hatte.
Fig. 1. Die Winter. (Winter von Bohlanden.) Im
schwarzen, mit gelben Schindeln bestreutem Felde eine
schrägrechts liegende, mit roten Saiten bespannte, gelbe
Fiedel. Kleinod: weisser, mit gelben Lindenblättern
bestreuter Hut mit vorne aufgeschlagener Krempe, auf
dem ein schwarzer, mit gelben Lindenblättern bestreuter
Flügel befestigt ist, der mit zwei Fiedeln, wie im Schilde,
belegt erscheint. Decke: schwarz, mit gelben Linden-
blättern bestreut. (Schildhöhe 9.5 cm.)
Fig. 2. Von Giich. Franckhen. In Weiss zwei
rote Schafscheren nebeneinander. Kleinod: weisser,
rotgeschnäbelter Schwanenrumpf, die Flügel je mit
einer roten Schafschere belegt. Decke: rot-weiss.
Fig. 3. Specht von Bubenhain. (Specht von Buben-
heim, Rheinland.) In Gelb ein schwarzer, mit weissem
Gitter überzogener Querbalken; links oben ein schrei-
tender, roter Specht. Kleinod: ein am Helmkopf
sitzender, mit der Rechten die Haare sich raufender Spieler in zerfetzter Kleidung, in der Linken ein gelbes
Brett mit drei weissen Würfeln haltend. Decke: rot-
weiss.
Fig. 4. Annenberg. Tyrol. In Weiss ein, drei rote,
gelbbesamte Rosen tragender, natürlicher Ast. Kleinod:
mit roter Binde gebundener, weisser Flug. Decke:
rot-weiss.
Fig. 5. Herzoge v. Lothringen. In Gelb ein roter
Schrägrechtsbalken mit drei weissen, fliegenden, fuss-
losen Adlern (A16rions). Kleinod: ein in der gelben
Helmkrone sitzender, weisser Adler mit gesenkten
Flügeln. Decke: rot-weiss.
Fig. 6. Grajfen v. Nassau. In blauem, mit sieben
gelben Schrägschindeln bestreutem Felde ein gelber
Löwe. Kleinod: weisser Flug mit schwarzen Schwung-
federn, durch die eine gelbe Schnur geflochten ist.
Decke: blau-weiss.
Fig. 7. Die Trauncr. Bayern. Von Rot und
Schwarz geviert; 1 und 4: weisser Steinbock mit gelben
Hufen. 2 und 3: zwei weisse Gegensparren. Kleinod:
der wachsende Steinbock des Schildes. Decke: rot-
weiss.
Fig. S. Die Kröpfner. Tyrol. (Kropfer.) In Schwarz
das Brustbild eines weiss gekleideten, mit einer weissen,
abflatternden Kopfbinde versehenen Mannes mit gelbem
Barte und grossem Kröpfe. Kleinod: dieselbe Figur.
Decke: weiss-schwarz.
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika