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Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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Tafel XVI. P R O B E N von Wappenmodeln im Besitze des Oesterreichischen Kaiserhauses. Im Besitze der II. Gruppe der kunsthistorischen Sammlungen des österreichischen Kaiserhauses be- finden sich 34 Holzmodel im Stile der deutschen Re- naissance, darunter 26 Stücke mit rautenförmigen Wappenfeldern (Böhmen, Burgau, Burgund, Castilien, Cilly, Dalmatien, Elsass, Görz, Granada, Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens, Kärnten, Krain, Kyburg, Mähren, Oesterreich ob und unter der Enns, Pfyrt, Portenau, Schwaben, Serbien, Sizilien, Sla- vonien, Steyermark, Tirol, Ungarn, Windische Mark), 63 cm hoch und 53 cm breit. Ueber deren ursprüng- liche Bestimmung ist leider nichts vollkommen Sicheres be- kannt, doch dürften allem Anscheine nach diese Model für Ta- petendruck bestimmt ge- wesen sein. Im Inven- tar der Samm- lung auf Schloss Am- bras bei Inns- bruck findet sich 1730 zum erstenmale eine Andeu- tung über ihr Vorhanden- sein dort- selbst. Die Model dürften nach Annah- me Dr. A.Ilgs, der sie im Auftrage des Oberstkäm- mereramtes 1878 publi- zierte, von dem Stecher Andreas Spängier ge- fertigt wor- den sein, der im ersten Viertel des XVII. Jahr- hunderts thä- tig war. Sein Auftraggeber Figr- 5- war sicherlich Erzherzog Maximilian III., Statthalter von Tirol und Hoch- und Deutschmeister des deutschen Ritterordens, weil unter den Wappenmodeln sich auch das Wappen des Hochmeisters vorfindet. Die Entstehung der Model würde demnach in die Zeit von 1602 —1618 fallen. Die Figuren der Tafel zeigen folgende Wappen, deren Blasonnierung wir hier anschliessen: Fig. 1. Herzogtum Schwaben: In Gold drei schwarze Löwen übereinander. Fig. 2. Königreich Böhmen: In Rot ein goldgekrönter, bewehrter und gezungter, silberner Löwe mit Doppel- schweif. Fig. 3. Gefürstete Grafschaft Tirol: In Silber ein golden gekrönter und bewehrter, roter Adler mit goldenen Kleeblattspangen auf den Flügeln. Fig. 4. Alt-Serbien: In Rot ein silbern bewehrter, schwarzer Eberkopf mit silbernem Pfeile im Rachen. (So im grossen österreichischen Staatswappen, 1806 und 1836. Nach anderen Darstellungen erscheint der Eberkopf in einem silbernen Felde, der Pfeil golden mit rotem Flitsch.) Fig. 5. Wappen des Hoch- und Deutschmeisters: In Silber ein schwarzes Kreuz belegt mit einem goldenen Li- lienkreuze, dem in der Mitte ein klei- ner, goldener Schild mit schwarzem Adler aufge- legt ist. (Richtiger wäre ein gol- denes Krtik- kenkreuz, siehe Tafel VII, 31; die Krücken be- setzt mit hal- ben Lilien. Das Krücken- kreuz (Jerusa- lemer-Kreuz) erhielten die Hochmeister vom Könige Johann von Jerusalem, 1219, die Li- lien vom Kö- nige Ludwig IX.vonFrank- reich. Kaiser Friedrich II. verlieh den Adlerschild, das alte, deut- sche Reichs- wappen.) Die Zeich- nung der Lö- wen im schwäbischen Wappen, so- wie die heraldische Stilisierung des serbischen Wappen- tieres sind als besonders mustergültige Vorlagen zu betrachten; speziell der Eberkopf gehört zu den besten heraldischen Darstellungen, die wir besitzen. Schriftproben. Die erste und zweite Zeile zeigt ein Majuskel-Alpha- bet im Stile des XIV. Jahrhunderts, während die dritte Zeile einen Ueberblick über verschiedene arabische Zifferformen gewährt, wie solche sich im Laufe des XIV. und XV. Jahrhunderts herausgebildet haben. Wappen des Hoch- und Deutschmeisters nebst den 8 Rahmenstücken.
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Heraldischer Atlas Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Titel
Heraldischer Atlas
Untertitel
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Autor
H. G. Ströhl
Verlag
Julius Hoffmann
Ort
Stuttgart
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
22.6 x 33.6 cm
Seiten
284
Schlagwörter
Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
Kategorie
Lexika
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