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Tafel L.
Kirchliche Wappen.
Fig. I. Wappen des Papstes Alexander VII.
(1655—1667), nach einem Kupferstiche von Joseph
Testana, ital. Schule, XVIII. Jahrhundert. (15 cm breit.)
Der gevierte Schild zeigt im 1. und 4. Felde das
Wappen des Geschlechtes Rovere: in Blau eine goldene,
entwurzelte Steineiche (Steineiche = ital. Rövere); im Brixner Domkapitels: in Silber ein goldbewehrter (und
gekrönter) roter Adler (Tirol) mit über die Brust ge-
legtem goldenem Bischofsstabe. Feld 2 und 3 giebt
das Wappen der Schroffenstein in Tirol: in Silber ein
halber, an der Schnittfläche blutender, schwarzer Stein-
bock. (Hans von Schroffenstein erhielt die Burg ober
Landeck im Innthale und das Wappenbild 1382 vom
Bischöfe von Chur zu Lehen, daher der Steinbock.
Chur führte einen schwarzen Steinbock in Silber.)
Fig. 3. Wappen des Fürstbischofs Georg III. von
Bamberg aus dem Geschlechte der Schenken von Lim-
burg (1505 —1522). Aus »Aristotelis Stagyritae« des
Dr. Joh. Eck, Augsburg 1520. Gez. von Hans Burgk-
mair d. Ae. (H. 15*5 cm, B. 11 cm.)
Der Schild ist geviert und zeigt im 1. und 4. Felde
das Wappen des Fürstbistums Bamberg', in Gold ein
schwarzer Löwe, von einem schmalen, silbernen Schräg-
rechtsbalken überzogen. Feld 2 und 3 bildet das Wap-
pen der Limburg, nämlich Feld 2 : von Rot über Silber
durch vier Spitzen geteilt (Franken); Feld 3: in Blau
fünf silberne Streitkolben (Limburg).
Fig. 4. Wappen des Kardinals Albrecht von Bran-
denburg (Erzbischof von Magdeburg und Bischof von
Halberstadt, 1513, Erzbischof von Mainz, 1514) mit der
Jahreszahl 1525 (Holzschnitt auf Pergament, H. 31 • 4 cm,
B. 21 • 1 cm), eine vorzügliche Leistung eines leider
unbekannten Meisters aus der Schule Dürers. Der
brandenburgische Schild ist an der Herzstelle mit den
Schilden der Bistümer Magdeburg (von Rot über Silber
geteilt), Mainz (in Rot ein silbernes Wagenrad) und
Halberstadt (von Silber und Rot gespalten) belegt.
Fig. 5. Wappen Hyppolyts Aldobrandini aus Klo-
renz, 1585 Kardinal, 1C05 Papst Clemens VIII., ge-
stochen von Agostino Carracci, geb. zu Bologna 1558,
gest. zu Parma 1601. (H. 24 cm, B. 30 cm.)
Das Wappenbild zeigt in Blau einen goldenen,
gegengezinnten Schrägrechtsbalken, oben und unten
begleitet von je drei goldenen, sechsstrahligen Sternen.
Fig. 6. Wappen des Erlösers der Welt, eine ziem-
lich häutig zur Darstellung gebrachte heraldische Phan-
tasie. Vorliegender Metallschnitt (H. 1 2 • 4 cm, B. 8 • 1 cm)
findet sich in einem französischen Horarium von 1522.
Die Zeichnung dürfte aber sicherlich eine deutsche
Hand entworfen haben. Die Helmdecke gehört zu den
besten, die wir kennen.
Fig. 7. Basso della Rovere.
2. und 3. Felde das Wappen des Geschlechtes Chigi:
in Rot unter goldenem, achtstrahligem Sterne ein sil-
berner Sechsberg. Fabio Chigi, ein Sienese, als Papst
Alexander VII. (erwählt 7. April 1655), führte in seinem
Wappen auch jenes des Geschlechtes der La Rovere
(eigentlich der Grafen Vinovo zu Turin) infolge der
Verleihung Julians della Rovere, als Papst Julius II. (1503
bis 1513), der dem Agostino Chigi das
Wappen Rovere^ gegeben hatt^ e und das
in Rot ein rücksehendes, silbernes Oster- , v . „
1 . . c u j iir j Fig. 8. Wappen des Papstes Paul III. (Alex. Farnese), 15U-l549.voin Castell zu Perugia
lamm im 4. beide das Wappen des ** vonAntonio de Sangallo (1482—1546.) - (In Goid sechs blaue Lilien.)
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika