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auf den das Herz und der Kopf eines Bären gespiesst
sind. Das seltsame Wappenbild ist dem alten Wappen
der Szekler-Nation entnommen, das am Schwerte über
dem Bärenherzen auch noch eine goldene Laubkrone
zeigt. Der Schild trägt eine goldene Laubkrone.
Fig. 12. Bombay, Hauptstadt der britisch-ostindi-
schen Präsidentschaft Bom-
bay. In Blau drei, 2,1 ge-
stellte segelnde Schiffe mit
lateinischen Segeln. Ueber
diesen im goldenen Schil-
deshaupt zwei, mit je einer
silbernen Straussenfeder
belegte, schwarze Pfähle,
zwischen denen ein vor-
wärts sehender, schreiten-
der roter Löwe erscheint.
Als Crest dient ein auf
gold-blau gewundenem
Wulste mit einer goldenen
Heidenkrone gekrönter,
vorwärtssehender, schrei-
tender , roter Löwe, der
mit der rechten Vorder-
pranke ein goldenes Schild-
chen hält, das einen ab-
gebrochenen Zweig der Baumwollenstaude in natürlichen
Farben zeigt.
Als Schildhalter dienen rechts ein goldener Löwe,
links ein goldener Tiger, die Hälse der beiden mit
blauen Heidenkronen geschmückt, von denen blaue
Schildchen abhängen, die je einen fünfstrahligen, sil-
bernen Stern enthalten. Devise: URBS * PRIMA • IN •
INDIS. Schild und Crest wurden der Stadt am 20. Sep-
tember 1877, die Schildhalter am 2. Oktober desselben Jahres verliehen. (Fox-Davies, The Book of Public
Arms, 1894.)
Nebenstehende Fig. 14 zeigt das Wappen von Bres-
lau, Hauptstadt der preussischen Provinz Schlesien. Von
Rot und Gold geviert, mit dem aufgelegten Emblem
des hl. Johannes des Täufers. (Silberne Schüssel mit
dem abgeschlagenen Haupte des Heiligen.)
1. Böhmen. 2. Schlesien. 3. In Gold ein schwar-
zes W. (Wratislavia). 4. In Rot auf gestürzter Krone das
Brustbild des hl. Johannes des
Evangelisten (soll ursprünglich
das Brustbild der hl. Dorothea
gewesen sein), das auch als Klei-
nod zwischen zwei rot-silbern
quergestreiften Fahnen am
Helme erscheint. Decke: rot-sil-
bern. (Wappenbrief von 1530.)
Eine interessante, viel um-
strittene Wappenfigur führt die
Stadt Augsburg, das alte A11-
gusta Vindelicorum, in ihrem
Schilde: von Rot und Silber
gespalten (Wappen des Bistums
Augsburg), darüber auf golde-
o- 1 1 •.»», .. Fig. 15. Augsburg, gez. v. lost
nem Saulenkapitale ein grüner Amman, 1566. <H 10 cm.)
Pinienzapfen oder eine Zirbel-
nuss, von einigen auch als Weintraube angesprochen.
(Fig. 15.) Der sogenannte »Stadtpyr« von Augsburg
erscheint schon im Anfange des XIV. Jahrhunderts auf
den Siegeln der Stadt und dürfte vielleicht der aufge-
fundenen Dekorationsfigur eines Römergrabes seinen Ur-
sprung verdanken. Der Pinienzapfen mit seinen vielen
Samenkörnern war den Römern ein Symbol der uner-
schöpflichen Fülle im Leben der Natur und fand nament-
lich bei ihren Grabmonumenten häufige Anwendung.
Fig. 14. Breslau. Zeichnung von
Jost Amman. (H. 18 cm.)
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika