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Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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Tafel LIII. P R O B E N von G e s e 11 s c h a f t s - W a p p e n. Fig. i. Zunftwappen der Schuhmacher in Winter- thur (Kanton Zürich), 1583: In Kot über einem schwarzen Schnabelschuh ein goldbegrifftes, silbernes Schneidemesser. Fig. 2. Zunftwappen der Bäcker in Lüttich: In Blau zwischen zwei goldenen Semmeln ein pfahlweis gestelltes, goldenes Sägeblatt. (Auch die Bäckerzunft in Brüssel führt im Wappen eine Säge, angeblich als Zeichen ihres Rechtes, das Holz selbst zu schneiden.) Fig. 3. Zunftwappen der Kürschner in Basel: In Kot ein aus dreireihigem Ktirsch gebildeter Schrägrechts- balken. Fig. 4. Zunftwappen der Fischer im Amte Ben- feld (Elsass-Lothr.), XVII. Jahrh.: In Blau ein pfahlweis gestelltes, goldenes Ruder, über welchem zwei nach abwärts gekehrte, silberne Fische sich kreuzen. Fig. 5. Wappen der Buchdrucker: In Gold der nimbierte, rot bewehrte, schwarze Doppeladler des römisch-deutschen Reiches, mit dem rechten Fang ein Tenakel, mit dem linken einen Winkelhaken haltend. Der gekrönte Spangenhelm mit rot-silberner Decke trägt als Kleinod einen wachsenden, rot bewehrten, silbernen Greif, der in den Fängen zwei aufeinander gestellte Druckballen hält. Dieses Wappen wurde nicht, wie bisher allgemein angenommen wurde, von Kaiser Friedrich III. verliehen, sondern hat sich im Laufe des XVI., XVII. und XVIII. Jahrhunderts allmählich zu seiner heutigen Gestalt her- ausgebildet. (Näheres siehe in Ströhl's »Wappen der Buchgewerbe« Wien, 1891.) Fig. 6. Zunftsiegel der Kupferschmiede zu Wien. Als Siegelbild erscheint ein Kupferkessel von zwei auf einem Hügel stehenden Greifen gehalten. »DER • BVR- GERLICHEN • KVPFERSCHMIT • SIGILL • IN • DER • KEY. • RES • STAT • WIEN«. 1650. Fig. 7. Zunftsiegel der Hufschmiede zu Wien. Als Siegelbild erscheint unter dem kaiserlichen Doppel- adler eine reich verzierte Cartouche, die ein über ein Hufeisen springendes Pferd als Wappenfigur zeigt. »SIGILL • DEREN • BVRGL • HVEF-SCHMIDEN • IN ' WIENN«. (An einem Schreiben der bürg. Huf- schmiedmeister zu Wien an die Meister zu Pulkau, 19. Oktober 17 51.) Fig. 8. Zunftwappen der Käsehändler zu Gent: In Rot über einem goldbegrifften Käsemesser eine gol- dene Wage mit silbernen Autlagbrettern, oben beseitet von zwei kreisrunden, weissen Käsen. Fig. 9. Zunftwappen der Gärtner zu Strassburg, XVII. Jahrh.: In Silber ein roter Schrägrechtsbalken (Wappen von Strassburg), begleitet von zwei grün ge- stielten und belaubten roten Rosen mit goldenem Samen und grünen Bärten. Fig. 10. Wappen der Maler: In Rot drei (2,1) silberne Schilde. Der gekrönte Spangenhelm mit rot- silberner Decke trägt als Kleinod eine in den Tink- turen des Schildes gekleidete wachsende Jungfrau zwi- schen zwei Damschaufeln. Die drei Schilde im Wappenfelde waren das »redende« Zeichen der alten Schilter, von denen die Prunk- und Kampfschilde hergestellt wurden. In Deutsch- land wurde der Schild gewöhnlich rot tingiert, in Frank- reich und in den Niederlanden blau, die Schildchen silbern oder auch golden. Das Kleinod bestand aus Drachenflügeln, Hirsch- stangen, Damschaufeln, die Figur war aber stets eine weibliche; sehr oft findet sich eine Mohrin zwischen den Stangen. Das Kleinod dürfte eine Nachbildung der sogenannten »Lusterweibchen« sein, die ebenfalls von den Schiltern geschaffen wurden. (Näheres über dieses Wappen findet sich in F. Warneckes Monographie über das Künstlerwappen, Berlin 1887, siehe auch Taf. XXVI. Fig. 5.) Fig. 20. Telegraphen- bauer. Fig. 21. Gas- und Wasser- leitungsinstallateure. Gewerbe, die erst die Neuzeit geschaffen hat, be- sitzen selbstverständlich keine Zunftwappen, aber der Dekorateur kommt mitunter doch in die Lage, solche moderne Gewerbe heraldisch zu symbolisieren. Wir geben hier zwei Beispiele von solchen Lösungen, die sich ganz gut den alten Zunftwappen anschliessen lassen. Fig. 20, Telegraphenbauer, und Fig. 21, Gas- und Wasserleitungsinstallateure, sind der Dankadresse entnommen, die von den bei dem Baue des deutschen Reichstagsgebäudes zu Berlin beschäftigten Firmen dem Geh. Oberbaurat Prof. Dr. Wallot 1895 gewidmet wurde. Fig. 11. Wappen der Deutschen Turner: In Gold vier schwarze F in Kreuzform zusammengestellt. Dieses Wappenbild wurde auf dem schwäbischen Turnfeste zu Heilbronn am 2. und 3. August 1846 von dem Kupfer- stecher Johann Heinrich Feising (geb. 1780, -J- 29. März 1875) aus Darmstadt in Vorschlag gebracht und allge- mein als Emblem angenommen. Die vier F sind einem Reimspruche aus dem XVI. Jahrhundert »Frisch, Frei, Fröhlich und Frumb, Ist der Studenten Reichtumb« entnommen.
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Heraldischer Atlas Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Titel
Heraldischer Atlas
Untertitel
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Autor
H. G. Ströhl
Verlag
Julius Hoffmann
Ort
Stuttgart
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
22.6 x 33.6 cm
Seiten
284
Schlagwörter
Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
Kategorie
Lexika
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