Seite - (00000216) - in Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Bild der Seite - (00000216) -
Text der Seite - (00000216) -
Fig. 5- Wappen der Chigi aus Siena, auf einer
Tartsche im bayerischen Nationalmuseum zu München.
Zweite Hälfte des XV. Jahrhunderts. (H. = 50 cm.)
Der Schild ist schrägrechts gespalten und zeigt oben
in Weiss einen schwebenden, roten Sechsberg von einem
gelben, achtstrahligen Sterne überhöht, unten in Rot
einen weissen Sechsberg mit demselben Sterne wie
oben. Der Stechhelm mit weiss-blauer Decke trägt
als Kleinod einen aus blauem Wellenkranz wachsen- Jerusalem, des Königreichs Aragonien, des Herzogtums
Montferrat, abermals Gonzaga, des Herzogtums Bar
und der Stadt Konstantinopel. (Die morgenländischen
Wappenbilder stammen von der Montferratischen Suc-
cession her.) Hinter der Cartouche ragt ein goldener
Berg hervor, auf dem das Wort »FIDES« zu lesen ist.
Unter dem Wappenschilde erscheint die Collane des
Ordens vom goldenen Vliesse, über der Cartouche
schwebt eine Krone. (H. = 142 cm)
Fig. 8. Wappen des Herzogtums Mantua.
den, weissen Schwanenhals mit gelbem Schnabel.
(Siehe Taf. L., Fig. 1.)
Fig. 6. Wappen eines portugiesischen Prinzen,
vielleicht des Infanten Fernando, geb. 1507, f 1534,
aus einer reich illustrierten Genealogie des Hauses
Portugal im Britischen Museum (1840 erworben). Das
Wappen dürfte, nach der Verbindung von Helm und
Schild zu schliessen, die Arbeit eines flämischen Herolds-
künstlers sein. Der Schild von Portugal (innerhalb
eines roten, mit 7 gelben Kastellen belegten Bordes
[Kastilien] in Weiss fünf blaue Schildchen, jedes mit
fünf weissen, 2, 1, 2 gestellten Münzen belegt), über-
zogen von einem weissen, dreilätzigen Turnierkragen,
dessen erster und letzter Latz das Wappen von Spanien
(geviert von Kastilien und Leon) zeigt. Der gekrönte,
gelbe, blaugefütterte Spangenhelm mit gelb-roter Decke
trägt als Kleinod einen wachsenden, roten Drachen.
(»Aus Shaw, Dresses and Decorations of the Middle Ages«.)
Diesen färbigen Darstellungen seien noch zwei
Wappenbilder aus dem XVII. Jahrhundert angeschlossen.
Fig. 7. Wappen eines Bischofs (?), einen Löwen
im Schildfelde führend. Kupferstich von Oliviero Gatti,
Schüler des Agostino Carracci und Valesio. Er arbeitete
zu Bologna zwischen 1602—1648.
Fig. 8. Wappen des Herzogtums Mantna. Der
Hauptschild zeigt das dem Hause Gonzaga vom Kaiser
Sigismund, 1432, verliehene markgräfliche Amtswappen :
in Silber ein rotes Tatzenkreuz, in den vier Kantonen
je ein schwarzer Adler. (Wappen des späteren Her-
zogtums Guastalla.) Der dem Kreuze aufgelegte
Schild ist in neun Felder geteilt und enthält der Reihe
nach die Wappen des Griechischen Kaisertums, der
Lombardei, des Hauses Gonzaga, des Königreichs Zum Schlüsse sei noch ein interessantes Wappen
angefügt (Fig. 9), das auf der goldenen Bulle Königs
Karl III. von Spanien (als Kaiser: Karl VI.) erscheint.
Die Bulle hängt an der Vollmacht, ddo. Barcellona,
12. August 1707, die Karl für seinen Bruder, dem
Fig. 9. Reversseite der goldenen Bulle Königs Karl III.
von Spanien. (1707.)
Kaiser Josef I. zur Abschliessung des Heiratskontraktes
in seinem Namen mit der Prinzessin Elisabeth Chri-
stina von Braunschweig-Lüneburg ausgestellt hatte.
Die Bulle zeigt merkwürdiger Weise das Wappen von
Sardinien. (In Silber ein rotes Kreuz, beseitet von
vier mit Heidenkronen geschmückten einwärtssehenden
Mohrenköpfen.)
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika