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Die Siegellegende lautet: »LEOPOLDVS • I • D •
G • HVNGARIAE • ET • BOHEMIAE REX • HAEREDI-
TARIVS • ARCHIDVX • AVSTRIAE • ZC«.
Innerhalb des Stirnreifes der Königskrone ist die
Jahreszahl »MDCXC« angebracht. Das Originaltypar
aus Silber wird im k. u. k. Haus-, Hof- und Staats-
archiv zu Wien aufbewahrt.
Fig. 2. Spitzovales Siegel
von Winkel, Bischofs von Passau.
= 8 cm.) Alberts Freiherrn
(1363-1380) aus
dem Jahre 1378. (H.
Unter einer reich-
gegliederten , goti-
schen Architektur ist
die Figur des Bi-
schofs in sitzender
Stellung angebracht.
Das Siegelfeld zu
Seiten des architek-
tonischen Aufbaues
ist mit je einem Wol-
fe, der Wappenfigur
des Bistums (in Sil-
ber ein roter Wolf),
gefüllt. Zu Füssen
desBischofserscheint
das Geschlechts Wap-
pen der Freiherrn
Winkel von Winkel-
berg (Nieder-Oester-
reich): in Silber ein
schwarzes Einhorn.
Die Legende lau-
tet: »fALBERTVS •
DEI. GRACIA • PA-
TAVIENSIS • ECCL *
EPIS.«
Fig. 3- Spitzova-
les Siegel Lancelot
Blackburn s, Bi-
schofs von Exeter,
1716—1724. (H. =
9'5 cm.) Der Schild
ist gespalten und zeigt vorn das Wappen des Bistums:
in Rot die Attribute des hl. Petrus, Schlüsseln und
Schwert; rückwärts «las Wappen der Blackburn's
(Schwarzbrand): in Silber ein schwarzer Wolkenbalken,
oben von zwei, unten von einem fünfstrahligen, schwar-
zen Sterne begleitet.
Die Legende lautet: »SIGILLVM LANCELOTTI
BLACKBVRNE EPISCOPI EXON AD 1716«. Lance-
lot Blackburn, seit
1724 Erzbischof von
York, »Der lustige,
alte Erzbischof« wie
ihn Walpole nennt,
war zu Oxford am 20.
Oktober 1676 getauft
worden und soll in
seinen jüngeren Jah-
ren Kaplan auf einem
Freibeuterschiff ge-
wesen sein, woran
seine rauhen Manie-
ren erinnert haben
sollen. Er starb am
23. März 1743.
Fig. 4. Siegel
Brankovics, an einer
(D. = 7 cm.) Lazar
Fig. 9. Siegel Leopolds I. als König und Kurfürst von Böhmen.
Fig. 10. Schlan von Böhmen.
des Serbischen Despoten Lazar
Urkunde vom 12. August 1457.
war der jüngste Sohn des Fürsten von Serbien, Georg
Brankovics, und starb am 20. Januar 1458.
• Das im Siegel angebrachte Wappen ist insofern
interessant, als hier das ganze Kleinod sich im Schilde
wiederholt. (In Silber zwischen zwei blauen Büffel-
hörnern ein gekrönter, goldener Löwe.) Fig. 5. Siegel des Erzbischofs von Salzburg, Leon-
hard v. Keutschach. (1495 —1519) an einer Urkunde
vom 10. Mai 1498. (I). = 4-5 cm.) Innerhalb einer
reichen, gotischen Architektur erscheint das Brustbild
des Bischofs, der unten auch in knieender Stellung an-
gebracht ist; rechts der Wappenschild des Erzstiftes
(gespalten; vorn in Gold ein schwarzer Löwe, hinten
in Rot eine silberne Binde), links der Schild der
Keutschach, eines kärntnerischen Geschlechtes. (In
Schwarz eine grünbeblätterte, weisse Rübe.)
Die Siegellegende
lautet: »S. leonh. •
dei ' gra ' sancte •
saltzburg • ecclie •
archiepi • aplice •
sedis • legati«.
Fig. 6. Siegel des
Erzbischofs vonSalz-
burg, Maximilian
Gandolf, Graf von
Khuenburg (1668 bis
1687), gestochen
1668. (D. = 4 cm.)
Das Wappen, von
einer Cartouche um-
schlossen, zeigt im
Schildhaupte das
Wappenbild des Erz-
stiftes , unten das
gevierte Wappen
der Khuenburg, die
dem Uradel Kärn-
tens angehören. (1
und 4: in von Rot
und Silber gespal-
tenem Felde eine Ku-
gel in wechselnder
Tinktur [Stammwap-
pen] ; 2 und 3: in
von Schwarz und
Silber geteiltem Fel-
de ein 1 horband in
wechselnder Tinktur [Steyerberg]. Das Wappen der
Steyerberg wurde 1468 vom letzten dieses Ge-
schlechtes an die Khuenburg vererbt, die mit den Steyer-
berg verschwägert waren. 1669 wurden die Khuen-
burg in den Grafenstand erhoben. Hinter dem Schilde
erscheint ein Vortragskreuz, Bischofsstab und Schwert,
letzteres im Bezüge auf die weltlichen Hoheitsrechte
des souveränen Erzstiftes. Ueber dem Ganzen schwebt der
Erzbischofshut
mit je sechs
Fiocchi. (Siehe
Tafel IL.)
Die Siegel-
legende lautet:
»f MAXIMIL
•GANDD'G'
ARCHIEP • &
PRPS • SA-
LISB • S • SED
• AP • LEG •«
Zu Seiten der
Cartouche:
1668.
Fig. 7. Gros-
ses Siegel des
Schweizeri-
schen Kantons
Bern. (D. = 8-5 cm.) Die reizende Rokokocartouche
zeigt das Wappenbild des Kantons (zugleich auch der
Stadt) Bern: in Rot ein goldener Schrägrechtsbalken,
in dem ein schwarzer Bär emporschreitet.
Die Siegellegende lautet: »SIG • MAIUS REIP •
BERNENSIS«. 11. Leoben in Steyermark.
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Titel
- Heraldischer Atlas
- Untertitel
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Autor
- H. G. Ströhl
- Verlag
- Julius Hoffmann
- Ort
- Stuttgart
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 22.6 x 33.6 cm
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Kategorie
- Lexika