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dem Augenblicke an, da er in ihre Hände fiel,
entschiede» war; so nöthigte sie doch die Klugheit,
die Befriedigung ihrer Rachsucht so lange zu ver-
schieben^ bis die Soldaten, die unter ihm gedient
hatten, sowohl als verschiedene von ihren eigenen
Leuten, denen sie nicht ganz trauen durften, Cuz-
t o verlassen hatten. Sobald sie ab« ihre ver-
schiedenen Kriegszüge angetreten hatten, wurde
Almagro des Hochverraths qngcklagt, ihm ein
förmlicher Prozeß gemacht, und das Todesurtheil
gesprochen. Dies erfüllte ihn mit Entsetzen; und
ob er gleich dem Tode ost mit unerschrockenem Mu-
the im Felde getrotzt hatte: so erschreckte ihn
doch tessen Annäherung unter dieser schimpflichen
Gestalt so sehr, daß er scine Z»fi!icl»t zu tleiumü-
lhigen und seines vorigen Ruhms unwürdigen Bit-
ten nahm. Er bat die Pizarr o's sich der alten
Freundschaft zwischen ihrem Bruder und ihm zu
«ri'innern, und wie viel er zuin Glück und Wohl-
stände ihrer Familie beygetragen hätte. Er erin-
nerte sie an die Menschenliebe, womit er, den wie-
derholten Vorstellungen seiner eigenen getreuesten
Freunde zuwieder, ihr Leben geschont, da er sie in
seiner Gewalt hatie; er beschwur sie, sich seines
Alters und seiner Schwachheiten zu erbarmen, und
ihn den elenden Ueberrest scincr Tage in Reue über
feine Verbrechen und Aussöhnung mit dem Himmel
hinbringen zu lassen. Die flehendlichen Bitten ei?
«es so beliebm, Mannes, sagt ein spanischer
Ge-
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von den Merkwürdigen Entdeckungen fremder ehedem ganz unbekannter Länder und Inseln
- Titel
- Allgemeines Historien-Buch
- Untertitel
- von den Merkwürdigen Entdeckungen fremder ehedem ganz unbekannter Länder und Inseln
- Autor
- Gottlob Täubel
- Ort
- Wien
- Datum
- 1796
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 31.0 x 50.3 cm
- Seiten
- 632
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen