Seite - 124 - in Allgemeines Historien-Buch - von den Merkwürdigen Entdeckungen fremder ehedem ganz unbekannter Länder und Inseln

124 Bald nachher langte Vaca bt Castro mit den Truppen, dic er von Qui to mitbrachte, im La» g« an, steckte die königliche Standarte vor seinem eigenen Zelt auf, und erklätte sich, daß er als Statthalter allc Feldherrn .- Diensie ihrer vereinig- ten Macht in eigener Person versehen wollte. Ob er gleich durch seine bisherige Lebensart zu den Ge- schafften einer friedlichen und häuslichen Bedienung war gebildet worden, so nahm er doch auf einmal die Thätigkeit eines lange zum Commandircn ge- wöhnten Offiziers an, und äußerte eine große Ent- schlossenheit. Er wußte, daß seine Macht der des Feindes weit überlegen war, und war begierig, den Streit durch eine Schlacht zu entscheiden. Auch lehnten Almagro's Anhänger, die keine Verge- bung eines so abscheulichen Verbrechens, als die Ermordung des Statthalters war, hoffen konn- ten, diese Entscheidungsart nicht ab. Sie begeg- neten einander zu Chupas, ungefähr 200 eng- lische Meilen weit von Cuzco, u»d fochten mit aller der wüthenden Erbitterung, dic ihnen die hef- tige Feindschaft eines Bürgerkriegs, ein tief ein- gewurzelter Privathaß, die Rachsucht und dic letz- ten Kräfte der Verzweiflung einflößten. Der Sieg blieb lange unentschieden, erklärte sich aber endlich für Vaca de Castro (den ibtcn Sept. 1542.) Die überlegene Zahl seiner Truppen, seine persön- liche Tapferkeit, und die kriegerischen Talente des Francisco de Carvajal , eines alten ersah:- nen