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1 Einleitung
EMK-Verfahren
Das aus der Literatur bekannte EMK-Verfahren oder Back-EMF-Verfahren basiert auf der
Auswertung der induzierten Spannung bei Drehung der elektrischenMaschine. Der Zeiger
der induziertenSpannungweistdabei, jenachDrehrichtung,quer zummagnetischenFeld in
diepositiveodernegativeq-Richtung.Damitistesmöglich,aufdenRotorwinkelzuschließen.
DieAmplitudeder induziertenSpannungistdabei linearvonderDrehzahlabhängig.Füreine
stabile geberloseRegelung basierend auf der induzierten Spannung ist daher eineDrehzahl
oberhalbvon4-10%derNenndrehzahlnotwendig (vgl. z.B. [27]).
ZurBerechnungderinduziertenSpannunguinddq ausdenPhasenströmen idqundSpannungen
udqwird üblicherweise die Laplace-Transformierte derDifferentialgleichungen der PMSM
in dq-Koordinaten verwendet (vgl. Gleichung (1.1)) und entsprechend nach der induzierten
Spannungumgestellt (vgl.Gleichung
(1.23)).[
uˆindd
uˆindq ]
= [
uˆd
uˆq ]
− [
R+ sLd −ωLq
ωLd R+ sLq ] [
iˆd
iˆq ]
≈ [
0
ωΨPM ]
(1.23)
Da die induzierte Spannung nach einer dq-Transformationmit dem korrekten Rotorwinkel
nur einen q-Anteil aufweist, kann über eine Phase-Locked Loop (PLL)-Regelung der d-
Anteil zuNull geregeltwerden (z.B. [69, 71]).Damit bleibt die berechneteAusrichtungdes
KoordinatensystemssynchronzumRotorwinkel.BeieineralternativenMöglichkeitnach[72]
wirdmitdemdq-Modell derPMSM(vgl.
(1.1))undderAnnahmevon:[
�ˆuindd
=0�ˆuindq
=0 ]
. (1.24)
ein Zustandsbeobachtermit den Zuständen idq und uinddq erstellt. In ähnlichenVeröffent-
lichungen (z.B. [70]-[75]) werden die Gleichungen teilweise in αβ-Koordinaten oder mit
der sogenannten „extended emf“ aufgestellt.Weiterhinwird beispielsweise in [70] und [75]
aufgezeigt,wiesichderRechenaufwanddurchdenEinsatzeinesBeobachtersmit reduzierter
Ordnung (engl. „reducedorder observer“) verringern lässt.Mit demArkustangens zwischen
der d- und der q-Komponente der induzierten Spannung kann eineWinkeldifferenz ∆φ be-
rechnetwerden.
∆φ= arctan (
−uˆindd
uˆindq )
(1.25)
Die berechneteWinkeldifferenz kann anschließend einer PLL oder einemBeobachter des
mechanischenSystems (z.B.Luenberger-Beobachter [76]) zugeführtwerden, umdenRotor-
winkel zuschätzen.
FürdenEinsatz inElektro-undHybridfahrzeugen istdasbewährteEMK-Verfahrengeeignet,
dadasVerfahreneinezuverlässigeWinkelberechnungvonmittlerenbiszuhohenDrehzahlen
ermöglicht und dafür keine zusätzlichen Signale zurAnregung derMaschine benötigt (vgl.
Kapitel 8unddieTabellen8.1,8.2).
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Ein neues Konzept für die geberlose Regelung von Permanentmagnet-Synchronmaschinen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
- Titel
- Ein neues Konzept für die geberlose Regelung von Permanentmagnet-Synchronmaschinen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
- Autor
- Sebastian Paulus
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-7315-0862-5
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 180
- Schlagwörter
- Hybridfahrzeuge, Energiemanagement, Fahrerassistenzsysteme, Optimale Regelung, Modellbasierte Prädiktive Regelunghybrid vehicles, energy management systems, driver assistance, optimal control, model predictive control
- Kategorie
- Technik