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5 ModifiziertesTestsignalverfahren
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MitsteigenderDrehmomentanforderungwirddas„Zweiwegeverfahren“oberhalbvon50Nm
instabil. Es ist zu beachten, dass die dq-Ströme aufgrundder steigendenDrehmomentanfor-
derung mit der MTPA-Trajektorie in Bereiche gelangen, in denen das Testsignalverfahren
niedrigeAmplituden fürdieSinusHF-undKosinusHF-Komponenteerzeugt.Beidemneuen
Testsignalverfahren hingegen lassen sichmit der verändertenTrajektorieDrehmomente von
0 Nm bis 100 Nm anfahren (vgl. Abbildung 5.23 sowie 5.17). Gegenüber dem Stand der
Technik von Testsignalverfahren wird es mit dem neuen Testsignalverfahren möglich, den
ArbeitsbereichdergeberlosenRegelungfürPMSMzuerweitern(vgl.Tabelle5.1undKapitel
8).
5.5 Zusammenfassung
InKapitel 5wurde ein neuesTestsignalverfahrenmit einemerweitertenArbeitsbereich und
verbesserter Winkelberechnung vorgestellt. Das neue Testsignalverfahren basiert auf dem
Testsignalverfahrenaus [34,35]unddenErweiterungenaus [41].
FürdasTestsignalverfahrennach[34,35]wirdeinhochfrequentesTestsignalindied-Richtung
derMaschineeingeprägt,umdiewinkelabhängigeInduktivitätalsQuellefüreinWinkelsignal
zunutzen.AusdenStrömenwirdmiteinerdq-TransformationundmiteinerDemodulationder
hochfrequentenSignalanteile sowiemitentsprechenderFilterungderRotorwinkelberechnet.
Die Erweiterung aus [41] besteht aus derNutzung beider Seitenbänder des aufmodulierten
Testsignals indenStrömen.Dazuwird eineDemodulationmit positiverTrägerfrequenzund
eineDemodulationmitnegativerTrägerfrequenzdurchgeführt.DieKorrekturderPhasedurch
dieHochpassfilterungsowiedasVerhaltenabhängigvonderLastundderDrehzahlwirdver-
bessert (vgl.Abbildung5.19gegenüber5.20). In[45,47]wurdenFE-AnalysenzurDefinition
eines stabilenBereichsüberdie idqStrömeohneAbhängigkeit derDrehzahldurchgeführt.
Das vorgeschlagene, neue Testsignalverfahren berücksichtigt nicht nur die Signalkompo-
nenten mit einem Sinus-Anteil aus [41], sondern auch Komponenten mit einemKosinus-
Anteil.UnterVerwendungdesArkustangenskanndamitdieGrößedesmaximalenWertebe-
reichs der berechnetenWinkeldifferenz verdoppeltwerden.Dazuwerden die SinusHF- und
KosinusHF-Komponente abhängig von dem aktuellen dq-Strom vorab direkt am Prüfstand
gemessen und in Kennfeldern abgelegt. Mit den Kennfeldern zur Skalierung, Mittelwert-
und Phasenverschiebung der SinusHF- undKosinusHF-Komponentewird dieVerwendung
desArkustangenswährenddesBetriebs ermöglicht. Zusätzlich ermöglicht dieMessungder
SinusHF- undKosinusHF-Komponente über die dq-Strömeund dieDrehzahl amPrüfstand
eineverbesserteAbschätzungdesstabilenBereichsdes realenGesamtsystemsgegenüberder
Analyse von FE-Berechnungen aus [45, 47]. EineweitereVerbesserung des neuenVerfah-
rens liegt in der Vergrößerung des Arbeitsbereichs auf höhere Drehmomente. Dazu wird
eine veränderte Trajektorie für den dq-Strom abweichend von der MTPA-Trajektorie vor-
geschlagen, umArbeitspunkte in denKennfeldernmit niedrigenAmplituden der SinusHF-
undKosinusHF-Komponentezuvermeiden.Diedaraus resultierendenhöherenStromstärken
werden imKapitel8mit anderengeberlosenVerfahrenverglichen.WeiterhinwurdedasVer-
halten des Testsignalverfahrens für unterschiedliche Drehzahlen untersucht. Es ergibt sich,
Ein neues Konzept für die geberlose Regelung von Permanentmagnet-Synchronmaschinen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
- Titel
- Ein neues Konzept für die geberlose Regelung von Permanentmagnet-Synchronmaschinen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
- Autor
- Sebastian Paulus
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-7315-0862-5
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 180
- Schlagwörter
- Hybridfahrzeuge, Energiemanagement, Fahrerassistenzsysteme, Optimale Regelung, Modellbasierte Prädiktive Regelunghybrid vehicles, energy management systems, driver assistance, optimal control, model predictive control
- Kategorie
- Technik