Seite - 13 - in Im und um den Park & www.wieheißt.du

5 10 15 20 25 30 35 13 „Das ist nicht der richtige Weg, um Probleme zu lösen!“, mischte sich Jensika ein, „Wir sind darauf angewiesen, Autoritäten zu ver- trauen, und in unserem Fall entweder unseren Lehrpersonen oder unserem Direktor.“ „Was? Autoritäten? Ich vertraue Autoritäten nicht, ich vertraue lediglich mir selbst!“, rief Gaetano. „…und deinen überzeugenden Methoden“, ergänzte Rahma und zwinkerte Jensika zu. Mariella schien von Gaetanos Kommentar enttäuscht zu sein. Wie war es möglich, dass er niemandem vertraute? Was war mit ihnen? Vertraute er auch ihnen nicht? Sie war überzeugt, sie wären Freunde. „Was ihr sagt, hat nichts damit zu tun“, antwortete Gaetano, „Ihr seid etwas Anderes. Ihr gehört zu meiner Welt! Eure Probleme sind meine und euer Glück ist meines. Wenn einer von euch in Ge- fahr wäre, würde ich ihn oder sie beschützen, es sei denn, ihr tut mir Unrecht. In diesem Fall wäre das anders.“ Während er sprach, blickte ihn Mariella an, halb überrascht und halb gerührt. Hinter seinem rauen Auftreten, seiner überheblichen Einstellung und seinem bedrohlichen Blick war Gaetano ein erns- ter und sensibler Junge. Mariella wusste, dass er in der Lage war, die Probleme seiner Freunde ernst zu nehmen. Oft konnte er sie un- terstützen und beraten. Während sie darüber nachdachte, sprang Mimmo auf. Er hatte die ganze Zeit über mit seinen Fingern auf die Mauer, auf der sie saßen, getrommelt und nun sagte er in einem be- sonders ernsten Tonfall: „Also gut, lasst uns die Situation analysieren: Mariella befürch- tet, dass, wenn sie mit dem Direktor spricht, der Mathematiklehrer sie bloßstellen und alles leugnen würde. Es stünde das Wort eines Profes- sors gegen das Wort Mariellas, die nur eine Schülerin ist. Andererseits, wenn ich Gaetanos Plan richtig verstanden habe und wir uns entschei- den, ihn persönlich mit der Sache zu konfrontieren, riskieren wir, dass wir Schwierigkeiten mit dem Direktor bekommen. Und selbst wenn wir davon kämen, könnte Mariella in Zukunft darunter leiden. Also…“ Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und sie warteten mit ange- haltenem Atem auf die Lösung.