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5 10 15 20 25 30 35 31 „Was meinst du?“, fragte Mariella. „Warum hat er wegen des Schlosses und der Videokameras ge- logen?“, wollte Rahma wissen. „Aber das war keine Lüge“, bekräftigte Mario überzeugend, „Er hat nur die Wahrheit verschwiegen.“ „Ist das dann nicht auch eine Lüge?“, fragte Rahma. Mariella schien mit Mario übereinzustimmen, als sie sagte: „Nicht zu lügen, bedeutet, etwas eher zu sagen als etwas Anderes. Etwas nicht zu sa- gen, bedeutet, etwas zu verstecken.“ „Gut! Lügen oder nicht, verstecken oder nicht“, sagte Gaetano, während er über seinen Bauch strich, „Ich bin hungrig! Was wäre, wenn wir uns etwas zu essen holen?“ Darüber gab es keine Diskussion und alle stimmten überein. Sie zählten, wie viel Geld sie in den Taschen hatten und gingen zu ihrem Lieblingsgeschäft. Jensika ging mit ihren Freundinnen, aber sie konnte nicht aufhören, über ihren Mathematiklehrer nachzuden- ken und über das, was am Morgen passiert war. Ausgelöst von der Diskussion wunderte sie sich, ob der Lehrer, der Witze über Frauen und Fremde macht, gelogen hatte oder ob er, als sie ihn mit seinen Aussagen konfrontierte, nicht ehrlich zu ihr gewesen war. In beiden Fällen wusste sie nicht, warum er das tat. „Wer weiß, warum das Le- ben so kompliziert ist“, dachte sie. In diesem Moment entschied sie, dass die einzige Sache, an die sie jetzt denken wollte, das Essen war. Morgen würde sie wieder über ihren Lehrer nachdenken.