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5 10 15 20 25 30 35 40 Armelinda antwortete: „Keine Sorge! Niemand ist gestorben. Rosaria hat lediglich herausgefunden, dass der Junge, auf den sie steht, eine Freundin hat. Und das Lustigste daran ist, dass dieses Mädchen…“ – die Worte hingen einen Moment lang in der Luft, als sie sich umsah und registrierte, dass Tina ihr einen vernichtenden Blick zuwarf und Rosaria sich aus dem Staub machen wollte; doch sie konnte einfach nicht anders als den Satz zu vollenden – „…dass dieses Mädchen du bist … ooops!“, ergänzte sie und hielt sich die Hand vor den Mund. „Uaaah!“ Rosaria weinte laut. „Hm? Was für ein Junge?”, fragte Vanessa, „Ich habe keinen Freund.“ „Was?”, schluchzte Rosaria, „Triffst du dich nicht mit diesem attraktiven afrikanischen Jungen? Groß, mit dunklen Augen?“ „Wer? Fela? Er ist mein Bruder.“ „Dein Bruder?“ Vanessa erzählte, dass Fela als Kind seine Eltern verlor, als die- se versucht hatten, von Nigeria aus Italien zu erreichen. Bei diesem Unfall war auch einer seiner Onkel umgekommen. Seine Großmutter und er waren die einzigen Überlebenden. Glücklicherweise traf seine Großmutter in Neapel auf ein paar Leute aus ihrem Land, die ihnen halfen. Sie zogen in das Gebäude gegenüber von ihnen, und da Fela oft alleine zuhause war, da seine Großmutter arbeitete, kümmerte sich Vanessas Mutter um ihn. Vanessas Eltern förderten Fela sehr und Jah- re später adoptierten sie ihn sogar. Nun besucht Fela seine Großmut- ter jeden Tag nach der Schule. Manchmal bleibt er zum Mittagessen. An Sonntagen treffen sie sich alle bei Vanessas Eltern. Irgendwie war Felas Großmutter auch für Vanessa eine Großmutter geworden. Rosaria weinte noch immer. „Rosi!“, sagte Vanessa, „Hör auf zu weinen! Ich werde dich mei- nem Bruder vorstellen.“ „Ich weine nicht deshalb. Ich weine wegen der wunderschönen Geschichte. Uaaah!” Armelinda und Tina blickten sich fragend an. Ihre Freundin war ein hoffnungsloser Fall!