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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band LIX
Seite - 122 -
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Werner Telesko122 lungen von Figuren auf dem Toten- bzw. Parade- bett70 entspricht. Neben dem gelagerten Paar steht vor allem die zeichenhaft-gestische Repräsentati- on des Ergreifens des Szepters im Vordergrund – Handlungsmomente, die in der Profilansicht von vorne und in der Längsansicht, welche die Aktion des krönenden Genius unübersehbar ins Zent- rum des Interesses rückt, gleichsam „still“ gestellt und damit einer Verewigung zugänglich gemacht werden. Die Spannung und Dynamik, welche die Einzelfiguren auszeichnet und in ihren individuel- len Handlungen begründet ist, wird im Zueinan- der des Paares in ein Moment der Zuständlichkeit übergeführt, das dem handlungslosen Zustand des Ergriffenseins im gegenseitigen Erblicken entspricht. Die Längsansicht macht den antik- christlichen Doppelaspekt nochmals unmittelbar greif bar, indem die abgesetzte, lorbeerumwundene Posaune des Genius sowohl auf die Auferstehungs- hoffnung als auch auf die Fama, der Sternenkranz aber auf die Verewigung bzw. die Consecratio, so- mit auf das unter die Sterne-Versetzt-Sein, aber auch auf den Lohn der himmlischen Krone ver- weist. Der „auf Wolken“ (vgl. Dan 7, 13, Mt 24, 30 und Apk 1, 7 bzw. 10, 1) stehende Genius (Abb. 21) zeigt zudem die Präsenz göttlicher Herrlichkeit an und rezipiert andererseits den traditionsmächtigen Typus der antiken Victoria,71 wie er etwa in Cesare 70 Grundsätzlich: A. Pigler, Portraying the Dead. Painting – Graphic Art, in: Acta Historiae Artium Academiae Scientiarum Hungaricae, 4, 1957, S. 1–75. 71 Vgl. T. Hölscher, Victoria Romana. Archäologische Untersuchungen zur Geschichte und Wesensart der römi- schen Siegesgöttin von den Anfängen bis zum Ende des 3. Jhs. n. Chr., Mainz/R. 1967, S. 6 („Victoria auf dem Globus“), Taf. 1, Nr. 1, 3, 8. 21: Wien, Kapuzinergruft, Prunksarkophag für Maria Theresia und Franz Stephan von Balthasar Ferdinand Moll, 1754, Detail: Genius 22: Iconologie ou explication nouvelle de plusieurs Images, Emblèmes [...] Tirée des Recherches et des Figures de C. Ripa, moralisées par J. Baudouin, seconde partie, Paris 1644, Kupferstich auf S. 142 („Rome victorieuse“)
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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Band LIX
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte
Band
LIX
Herausgeber
Bundesdenkmalamt Wien
Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78674-0
Abmessungen
19.0 x 26.2 cm
Seiten
280
Schlagwörter
research, baroque art, methodology, modern art, medieval art, historiography, Baraock, Methodolgiem, Kunst, Wien
Kategorie
Kunst und Kultur
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