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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band LIX
Seite - 162 -
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Kerstin Merkel162 Montenotte vernichtend geschlagen, und am 16. Mai zogen die Franzosen in Mailand ein. Ferdi- nand Karl, Maria Beatrice Este und ihre neun Kin- der konnten sich gerade noch retten und flohen über Triest und Brünn zurück nach Wien. Sie wur- den dort getrennt, die Herzogin wohnte in Wiener Neustadt, der Herzog mit den älteren Söhnen im Schloß Belvedere. Erst 1803 konnte die Familie in einem Wiener Stadthaus wieder zusammenziehen. Das Bild spiegelt die Situation des Jungen, der sich der unmittelbaren Gefahr durch Napoleon bewußt war und mit dem kleinen Geschenk sei- nem völlig überforderten und hilflosen Vater ein Geschenk machen wollte. Die Wahl des Motivs läßt aber tief blicken in die Stimmung eines Jun- gen, der mitten in der Pubertät steckte und in den gegensätzlichen Bildhälften die Ambivalenz des Lebens wiedergeben wollte. Später sollte Maximi- lian Hochmeister des Deutschen Ordens und Al- leinerbe seines Onkels Maximilian Franz werden. Die erste Ehefrau: Elisabeth von Württemberg (21. April 1767–18. Februar 1790) Die erste Ehefrau von Franz kam mit 15 Jahren nach Wien, weil Joseph II. hier direkten Einfluß auf ihre Erziehung nehmen wollte. Sie wurde im Salesianerinnenkloster auf ihre zukünftige Rolle als Kaiserin vorbereitet und vor allem als protes- tantische Prinzessin im katholischen Glauben unterwiesen, bis sie nach ihrer Konversion am 6. Januar 1788 Franz heiratete.25 Elisabeth zeich- nete mit Bleistift eine Maria mit Kind (Abb. 5) und signiert mit Elisabeth Pr. de Würtemberg fe- cit 1787, also im Jahr vor ihrer Hochzeit. Das ist das einzige Bild von ihr im Besitz von Franz. Die Treffen der Brautleute wurden unter dem alles kontrollierenden Joseph II. genau beobachtet, meist sah sich das Paar nur im Theater, wo Franz seinen Onkel gar darum bitten mußte, Elisabeth nach der Aufführung zum Wagen begleiten zu dürfen.26 An ihrem Namenstagsfest 1784 be- suchte Franz seine Braut zum Mittagessen. Im folgenden Jahr schenkte er ihr wagemutig einen Blumenstrauß, der mit einem Strumpfband um- wickelt war, darauf war zu lesen Que faut il faire pour vous complaire? Elisabeth schenkte ihm 1785 hingegen ihr Bildnis. 27 Die raren Treffen haben es sich mit sich gebracht, daß sich das Brautpaar oft schrieb, nicht selten gar zweimal am Tag.28 25 H. Drimmel, Kaiser Franz. Ein Wiener übersteht Napoleon, München 1981, S. 58–59. 26 Wolfsgruber, Franz I. (zit. Anm. 4), Bd. II, S. 13. 27 Wolfsgruber, Franz I. (zit. Anm. 4), Bd. II, S. 36–37. 28 Wolfsgruber, Franz I. (zit. Anm. 4), Bd. II, S. 69; W. C. Langsam, Franz der Gute, Wien/München 1954, S. 121; K. Kramar/P. Stuiber, Die schrulligen Habsburger. Marotten und Allüren eines Kaiserhauses, München, 2005, S. 129. 5: Elisabeth von Württemberg, Bleistiftzeichnung einer Maria mit Kind, 1787
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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Band LIX
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte
Band
LIX
Herausgeber
Bundesdenkmalamt Wien
Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78674-0
Abmessungen
19.0 x 26.2 cm
Seiten
280
Schlagwörter
research, baroque art, methodology, modern art, medieval art, historiography, Baraock, Methodolgiem, Kunst, Wien
Kategorie
Kunst und Kultur
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