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Kerstin
Merkel166
Idee, ein Doppelporträt ihrer Eltern zu zeichnen,
da beide im Oktober ihren Namenstag feierten.
Das Bild ihrer Mutter schuf sie am 1. Oktober
und schenkte es Franz am 4. Oktober, das Bild
des Vaters malte sie am 14. Oktober und schenk-
te es Maria Theresa am 15. Oktober. Sie erfreute
ihre Eltern also jeweils mit dem Porträt des Ehe-
partners. Beide Bildnisse sind im Profil als auf-
gesockelte Büsten gezeichnet. Für die Gesichter
hat sie rotbraune Farbe genutzt, für die anderen
Strukturen schwarz, was den Bildern trotz ihrer
Flächigkeit doch ein gewisses Leben einhaucht.
Ganz typisch für Luises eigenwilligen Malstil in
dieser Phase ist eine sehr starke Ornamentalisie-
rung der Linien. Sie beschäftigte sich in diesem
Jahr intensiv mit Zeichenstudien, so sind ganze
Blätter mit Augenskizzen von ihr erhalten.40 Die
beiden Namenstagsgeschenke sind sicher an gra-
7a und 7b: Marie Luise, Doppelporträt ihrer Eltern, Franz II. (14. Oktober 1803) und Maria Theresa (1. Oktober 1803)
40 Wien, ÖNB, PK 477/51. 8: Marie Luise, Jesus (12. Februar 1804)
Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte
Band LIX
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte
- Band
- LIX
- Herausgeber
- Bundesdenkmalamt Wien
- Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2011
- Sprache
- deutsch, englisch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78674-0
- Abmessungen
- 19.0 x 26.2 cm
- Seiten
- 280
- Schlagwörter
- research, baroque art, methodology, modern art, medieval art, historiography, Baraock, Methodolgiem, Kunst, Wien
- Kategorie
- Kunst und Kultur