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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band LIX
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Evonne Levy240 literature they are not able to access. He asks that Schapiro invite them to America (short term). There is a letter dated 24 September [1931] for- warding the summer letter; the next letter of sub- stance is dated 13 November 1931. Here there is more talk about the journals and work. Sedlmayr clarifies that Gestalt theory is not a psychological theory, and that its usefulness ends where mean- ing is to be deciphered: Ich arbeite, in dem Sinn, wie Sie es sich wün- schen, an einer Verbreiterung des theoretischen Unterbaus durch Erfahrungen aus anderen und möglichst vielen Kreisen. Das wird der scheinba- ren einseitigen Orientierung an der ‘Gestalt theorie’ ihr Uebergewicht nehmen. Trotzdem – und des- halb kann ich Ihnen in diesem Punkt nicht ganz zustimmen – wird die Gestalttheorie auch dann eine besondere Stellung behaupten, denn ‘Kunst ist eben, wo man auch theoretisch stehen mag, Gestaltung. Die Wichtigkeit der Gestalttheorie hört sofort auf, wo man statt der Gestaltung zum Beispiel die Probleme der ‘Bedeutung’ untersucht. (Abgesehen davon, daß der terminus Gestaltpsy- chologie irreführt, den es handelt sich nicht um psychologische Sachverhalte im engeren Sinn, son- dern um solche, die auch im geistigen (wie ander- seits im physischen Bereich) wiederkehren.* *Nebenbei: ich mache Sie aufmerksam auf die höchst wichtige Korrektur der Husserleschen Phänomenologie durch gestalttheoretische As- pekte von Gurwitsch im letzten Band der Ps. Forschung. Schapiro must have described the effects of the financial collapse in the U.S. in his letter to Sedlmayr and asked whether one can carry on with art history under such circumstances. Sedlmayr responds: Sehr gut verstehe ich die Gedanken, welche die Forderungen der neuen Situation in Ihnen und Ihren Gleichgesinnten auslösen. Aber ich muss offen sagen, dass sie für uns keine Aktualität besitzen – denn im wesentlichen hat sich für uns nichts geändert. Nichts seit unserer Krise 1922, nichts seit 1918 oder wenn Sie wollen 1914. Für die Entscheidung, ob man Kunstgeschichte betreiben kann, betreiben darf, lagen alle Ar- gumente damals schon genau wie heute; wir haben uns entschieden und die quantitative Mehrung des Elends kann eine prinzipielle Revision der Entscheidung nicht begründen, sondern stellt nur gewisse Einzelentscheidungen neu. Aber ich verkenne nicht, daß die Situation bei Ihnen eine ganz andere ist. It seems that both men were deeply touched by the political crises of their times – Schapiro, who was a socialist from his youth, was “radicalized” by the great depression and by 1932, had become “an active supporter” of the Communist party.22 And although Sedlmayr’s answer to Schapiro’s question is elliptical it also seems that both de- cided that to be an art historian was not to turn one’s back on one’s times. 2 February 1932 Sedlmayr is working on a cache of unpublished drawings by Fischer von Erlach, noting that die Detailfragen der ‘er- sten’ Kunstwissenschaft [which he defined in his “Towards a Rigorous Study of Art” the previous year] sind, wie Sie selbst wissen, zeitraubend aber disziplinierend. He reports on a lecture series in Vienna which focuses on individual works of art in Viennese collections, including his own talk on Bruegel’s Kinderspiele. (This series well reflects his call for focused studies of this kind.) He is also giving lectures on das kaiserliche Wien von 1700 as a model of a late Baroque feudal city (a subject he would first publish on in 1933 on the occasion of the Katholikentag23), and one 22 Hemingway, Meyer Schapiro (cit. n. 19), p. 14. 23 H. Sedlmayr, Das Werden des Wiener Stadtbildes, in: Festführer zum Allgemeinen Deutschen Katholikentag in Wien 7. bis 12. September 1933, Vienna 1933, pp. 37–44.
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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Band LIX
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte
Band
LIX
Herausgeber
Bundesdenkmalamt Wien
Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78674-0
Abmessungen
19.0 x 26.2 cm
Seiten
280
Schlagwörter
research, baroque art, methodology, modern art, medieval art, historiography, Baraock, Methodolgiem, Kunst, Wien
Kategorie
Kunst und Kultur
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