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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
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29 kam.136 Unter UmstĂ€nden fiel das Altdorfer-Altarbild aber auch nach dem Tode des Grafen Heinrich Maximilian von Starhemberg einer damals erfolgten Versteigerung zum Opfer. Ein Hinweis von Irmgard Kurzböck, einem Mitglied der Familie Falk-Bretterbauer, berichtete von einem aus dem Rahmen herausgeschnittenen und zusammengerollten Altarbild aus der Kapelle des Schlosses Hagen. Es sei in etwa 1,60m breit gewesen, und etwa 2,50m/2,60m hoch, habe kostbar gewirkt, aber dunkel, und erinnerte an den Stil des Kremser Schmidt.137 Die linke Seite war dunkel, oben heller, man gewahrte Figuren darauf, welche anbetend nach oben blickten. Handelte es sich tatsĂ€chlich um einen Kremser Schmidt, wĂ€re dies durchaus glaubhaft erschienen, da sich im Schloss Hagen fast nur wertvolle Objekte befanden. Das GemĂ€lde war durch Herrn Anton Bretterbauer an seine Schwester Maria Bretterbauer gelangt, welche es spĂ€ter einem Tischler aus SchĂ€rding ĂŒberließ, der möglicherweise fĂŒr sie Arbeiten durchgefĂŒhrt hatte.138 Sollte es sich tatsĂ€chlich um einen Kremser Schmidt gehandelt haben, so wĂ€re diese Anschaffung am ehesten dem kunstsinnigen und offenbar tiefglĂ€ubigen FĂŒrsten Johann Heinrich von Starhemberg (Hagen 1791 bis 1857) zuzuordnen, da dieser offensichtlich Einiges fĂŒr den Hagen und seine Kapelle getan hat. Er gab ua am 5. MĂ€rz 1830 ein ReliquienkĂ€stchen „in heilig bein eines heilgen mans in ein fein gĂŒlldn schrĂ€nkl in die Hagn Capelln allwo die unterthann zue betn aufgeruffen fuer die krannck perschonen in der gannz herrschaft und die khindter sinngen musten“. 139 Der Stifter des erstbekannten Hagener Altarbildes (in der ersten Kapelle) könnte gemĂ€ĂŸ zeitlicher Zuordnung Bernhard Hohenfurter (1507>1531) gewesen sein. Dieses Werk Altdorfers stammte laut Vermerk der Hagenchronik aus dem Jahre 1518, derselben Zeit wie die (zwischen 1509 bis 1516/1518 entstandenen) Tafeln des Sebastianaltars im Stift St. Florian; fĂŒr letzteren wurde eine Ablasslade erwĂ€hnt. Möglicherweise war das auch bei jenem Altarteil im Hagen der Fall, denn dass ein Ablass existierte geht noch aus dem Inventar von 1767 hervor. Dies wĂŒrde allerdings die Bayrischen Truppen von 1741/42 freisprechen.140 Das Testament der Maria Franziska von Clam-Salburg aus dem Jahre 1742, welches ein Verzeichnis ausschließlich jener ins Erbe einfließenden und abgelösten Mobilien aus dem Schloss Hagen enthĂ€lt, gibt ĂŒberhaupt keinen Hinweis auf die Kapelle oder auch auf nur ein einziges kirchliches Objekt. Dies liegt wohl daran, dass die Kapelle und ihr Inhalt von der Erbteilung unberĂŒhrt blieben, mit dem Schloss etc bereits lĂ€ngst in der Hand des Sohnes der Erblasserin, Nikolaus von Clam, waren, nicht mehr in die Erbmasse miteinbezogen werden mussten und konnten.141 136 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 6. Vgl Birngruber, Waldenfels, 296 ff. In diesem Zusammenhang sei erwĂ€hnt, dass der spĂ€tere „Schloßmaler“ Prof. Rudolf SteinbĂŒchler 1942 den Albrecht-Altdorfer-Preis erhielt. 137 Martin Johann Schmidt, geb. 25. September 1718 in Grafenwörth, gest. 28. Juni 1801 in Stein a.d. Donau, war neben Franz Anton Maulbertsch der herausragendste Maler des österreichischen SpĂ€tbarock/Rokoko. Sohn des Bildhauers Johannes Schmidt, 1768 als Historienmaler in die Wr. Akademie aufgenommen. Seine DomĂ€ne waren hauptsĂ€chlich Andachts- und Altarbilder (zB Klosterkirche Scheibbs). Die Bilder waren in warmem Hell- Dunkel gehalten, ab 1770-er Jahren krĂ€ftigeres Kolorit; großformatige Bilder (227x391) zB im Stift St. Paul in KĂ€rnten, kleinere in den Stiften Göttweig und Seitenstetten, 1796/97 AltarblĂ€tter in der Pfarrkirche Mauthausen. Altarbild im Schlosse Hagen? 138 Irmgard Kurzböck, PI 2009 und 10. November 2011. Es handelte sich um einen Handwerksbetrieb mit Holz, der Name sei ihr entfallen. Maria Bretterbauer „Tante Mitzi“, sei vor ca. 10 Jahren verstorben, hatte in der Raimundstr. 8 gewohnt. 139 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1, IV, Mappa 3, dat. 5. MĂ€rz 1830. SchĂ€ffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd II, Starhemberg. SchĂ€ffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd II. Vgl SchĂ€ffer, Stifter und Schloss Hagen. 140 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Lehr, LandesChronik OÖ, 91, 100. Stein, Kulturfahrplan, 717. 141 OÖLA, Herrschaft SchlĂŒsselberg, Bd 14, Nr.5; Hoheneck, Genealogie, I, 18.
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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Titel
Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Autoren
Hanna SchÀffer
Herbert SchÀffer
Verlag
Eigenverlag SchÀffer
Ort
Linz
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
82
Schlagwörter
Kapelle, Linz, Oberösterreich
Kategorien
Geschichte Chroniken
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